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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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sie zu befreien. Wenn die Xix im Innern des Baus so wild geworden sind wie ihre Genossen hier draußen, ist ihr Leben in großer Gefahr.“
    „Ich fürchte, das sind sie.“ Der Xix sah sich unbehaglich um. „Ich bin übrigens Quoxk’klaar.“
    Sando hob die Brauen. „Ich weiß nicht, ob ich das aussprechen kann … “
    Quoxk’klaar winkte ab. „Meine Freunde nennen mich Quox.“ Mit wenigen Worten beschrieb er Sando, was es mit der Königlichen Aura auf sich hatte. „Ich habe die Erwachsenen noch nie so erlebt. Sie ringen mit sich, siehst du? Sie kämpfen darum, die Beherrschung zu behalten, doch einer nach dem anderen verliert den Kampf. Was als kurzer Augenblick der inneren Einkehr gedacht war, wird nun zur Katastrophe.“
    Allmählich begriff Sando. „Du sagtest ‚die Erwachsenen‘ und wirkst selbst völlig normal. Sind Kinder unempfindlich gegen die Auswirkungen, die der Verlust der Aura mit sich bringt?“
    Quox breitete die Arme aus und deutete auf das Chaos ringsherum. „Das sind nicht die normalen Auswirkungen, klar? Normalerweise meditieren sie eine halbe Stunde lang, und dann, wenn die Aura auf die neue Königin übergegangen ist, wird alles wieder wie vorher. Aber um deine Frage zu beantworten: Auf Kinder hat der Aurawechsel tatsächlich keinen Einfluss. Deswegen dürfen wir bei der Krönungszeremonie auch nicht zuschauen, sondern müssen in unseren jeweiligen Aufzuchtgruppen bleiben, bis alles vorüber ist.“
    Aufzuchtgruppen? , wiederholte Sando in Gedanken. Vermutlich so etwas wie Schulklassen. „Und warum bist du nicht in deiner Gruppe? Ich nehme an, die befindet sich im Inneren des Baus.“
    „Weil es da langweilig ist“, antwortete Quox. „Und wann hat man schon mal die Möglichkeit zu verduften, weil alle Erwachsenen beschäftigt sind?“
    „Du hast dich also rausgeschlichen“, folgerte Sando, „um dich ein bisschen im Viertel herumzutreiben.“ Irgendwie erinnerte ihn der Xix an jemanden …
    Quox’ Insektenkopf deutete ein menschliches Nicken an. „Ich habe mich hier draußen versteckt und die Ankunft der Gäste aus den anderen Stadtvierteln beobachtet. Gerade als ich wieder zurück zur Gruppe wollte, fingen die Großen an, sich so eigenartig zu verhalten. Und kurz darauf schlossen die Wachen die Tore des Baus.“
    „Also bist du ausgesperrt. Genau wie wir.“ Sando strich dem traurig quäkenden Fleck sanft über die lange Schnauze. Irgendwo tief in seinem Innern hatte er gehofft, Quox könnte ihm helfen. Aber das war vermutlich zu viel verlangt.
    „Bin ich nicht“, sagte der Xix zu seiner großen Überraschung. „Ich kenne einen Weg ins Innere, der den Erwachsenen unbekannt ist. Auf ihm bin ich rausgekommen, ohne bemerkt zu werden, auf ihm werde ich auch wieder reinkommen.“
    „Einen Weg?“ Sando stutzte. „Aber alle Tore sind verriegelt.“
    Irrte er sich, oder sah er da gerade ein Xix-Lächeln? „Wer redet denn von Toren? Wenn du willst, können du und Fleck mich begleiten. Dann suchen wir zu dritt nach deinen Freunden und versuchen, dem rätselhaften Verhalten der Erwachsenen auf den Grund zu gehen.“
    Auch wenn Sando die Miene des Xix nicht deuten konnte, spürte er regelrecht, welcher Tatendrang in ihm steckte. Es ist tatsächlich so , dachte er amüsiert. Der Kerl ist ein zweiter Tomrin. Einer in Insektengestalt.
    Doch als er erneut zum Bau schaute, der sich wenige Schritt vor ihnen in den Himmel reckte, überkamen ihn Zweifel. „Das Ding ist riesig und dein Volk im Moment ziemlich unberechenbar. Darin nach Tomrin und Nissa Ausschau zu halten, wird schwieriger als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Schließlich wissen wir nicht, wo genau sie sich befinden. Und mit jeder Minute, die wir durch den Bau schleichen, setzen wir uns der Gefahr aus, entdeckt zu werden und den wahnsinnigen Erwachsenen zum Opfer zu fallen.“
    „Aber was sollen wir sonst tun? Wir müssen etwas unternehmen!“ Quox wirkte traurig und ziemlich überfordert. Was mit seinem Volk geschah, machte ihm sichtlich zu schaffen.
    Hatten Xix eine Familie?, fragte sich Sando. Hatten sie Eltern und Geschwister, mit denen sie lebten? Falls ja, machte Quox sich sicher große Sorgen um sie. Sando merkte erst jetzt, wie schrecklich wenig er über diese Wesen wusste, die doch in derselben Stadt wie er wohnten. „Ich glaube“, sagte er zu seinem neuen Freund, „ich habe da einen Plan. Komm mit.“
    Die Idee war ihm eben erst gekommen, aber je länger er über sie nachdachte, desto überzeugter

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