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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Mit der Zwergenwehr und den Elfenkriegern an ihrer Seite traute sie sich offenbar einiges zu.
    Und wer weiß, wessen Soldaten hier gleich noch auftauchen … , dachte Sando. Er hielt den Atem an. Die Situation spitzte sich dramatisch zu. Wenn Feylor die wütende Menge nicht im Zaum halten konnte, stand Bondingor ein regelrechter Bürgerkrieg bevor.
    Der Stadtmarschall schien ähnliche Befürchtungen zu hegen. Ein wenig ratlos sah er sich nach seinen Männern um, die – zum Teil auf Pferden, zum Teil zu Fuß – die Straße im Auge hatten. „Ich beschwöre Euch, nehmt Vernunft an!“
    „Vernunft? Dass ich nicht lache!“ Rurzaks Stimme überschlug sich vor Zorn. „Sollen wir Eurer Vernunft etwa unsere Würdenträger opfern?“
    Wieder ging ein Raunen der Zustimmung durch die Schaulustigen.
    „Das wird übel“, murmelte Sando.
    Quox schien ihm mit einem Kopfwackeln recht zu geben.
    „Zwergenwehr?“, brüllte Rurzak Erzfinder und sah über die Schulter. „Die Äxte hooooch!“
    Alle Zwerge, die nicht den Rammbock ziehen mussten, reckten den rechten Arm in die Luft. Scharf geschliffene Klingen blitzten im Sonnenlicht.
    Feylor von Garsting zog kampfbereit sein Schwert.
    „Stadtmarschall!“, erklang plötzlich ein atemloser Ruf aus den Gassen des Xix-Gebietes. „Stadtmarschall von Garsting!“
    Die Menge sah einander verwundert an. Ohne den Blick von ihr zu wenden, rief Feylor: „Wer verlangt nach ihm?“
    Trappelnde Schritte kamen näher. Dann erschien plötzlich ein Xix an der Straße. Sein Panzer war in eine wallende weiße Toga gehüllt, die ihm ein würdevolles Auftreten verliehen hätte, wäre sie nicht völlig zerrissen gewesen. Überhaupt wirkte der ganze Mann – zumindest vermutete Sando der Stimme nach, dass es sich um einen Mann handelte – äußerst mitgenommen. Zwar machte er keinen wahnsinnigen Eindruck, wie so viele seines Volkes, aber seine fahrigen Bewegungen legten den Verdacht nahe, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis auch in ihm das Chaos ausbrach.
    „Ich, Stadtmarschall“, antwortete der Xix und trat auf Feylor zu. Die Gardisten, die sich ihm in den Weg stellen wollten, beachtete er gar nicht. „Oberster Heiler Kla’Xrn. Ich komme aus dem Bau, um Euch dies zu überreichen.“ Damit zog er eine zerknitterte Schriftrolle aus den Falten seiner zerrissenen Kleidung und hielt sie dem Marschall auffordernd hin.
    Feylor wirkte misstrauisch, nahm die Rolle aber und studierte sie. Dann wurden seine Augen groß. „Eine Nachricht von Baron Berun!“
    Das traf die Menge unvorbereitet. Zwerge und Elfen, die Waffen in Händen, verharrten plötzlich und warteten. Unschlüssigkeit und Neugierde zeichnete sich auf ihren Mienen ab.
    „Sando, was passiert hier?“, flüsterte Quox.
    „Ich weiß es nicht. Aber wir werden’s gleich erfahren.“
    Feylor fuhr fort: „Er schreibt, dass es zu einem Zwischenfall bei der Krönungszeremonie gekommen ist, aber den Würdenträgern werde kein Haar gekrümmt. Sie alle seien in guter Verfassung und nicht in unmittelbarer Gefahr.“
    „Lüge!“, rief ein Zwerg. Er blieb der einzige Zweifler.
    „Wir suchen gemeinsam mit unseren Freunden, den Xix, nach einer Lösung dieser angespannten Lage“, las Feylor nun vor. „Bis dahin ordne ich an, dass niemand sich dem Bau in feindlicher Absicht nähert. Ein Angriff, daran besteht für mich kein Zweifel, würde die Situation nur verschlimmern.“
    Die Zwerge sahen einander an, dann blickten sie zu den Elfen. Inzwischen waren sogar ein paar Minotauren erschienen, bewaffnet bis an die Stierhörner, doch auch sie schienen gewillt abzuwarten.
    „Einverstanden“, sagte Rurzak Erzfinder. „Wir beugen uns dem Wunsch unseres Barons. Aber nur auf Zeit, Stadtmarschall! Sollte diese Gefahr nicht bald gebannt sein, werden wir zur Tat schreiten.“
    Sando sah Quox an. „Das ist gerade noch mal gut gegangen.“
    „Aber das wird es nicht mehr lange.“
    Sando nickte. „Wir sollten uns beeilen. Kommst du nun mit zu Osrum oder nicht?“
    Quox blickte zurück zu den brennenden kleinen Nebengebäuden und dem Bau, der sie alle überragte. „Ich ginge bis an Mintarias Grenzen, um meinem Volk zu helfen“, sagte er leise.
    Trotz der ernsten Situation musste Sando schmunzeln. „Keine Sorge, bis zur Drachenschule sind es nur ein paar Schritte.“

Kapitel 5
    Ein glorreicher Plan
    „Das soll dein Plan sein, Tomrin?“ Hanissa blickte den Jungen entgeistert an. „Ich zaubere einfach so einen Findezauber, und damit spüren wir

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