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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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gekommen war. „Sando? Schön, dich zu sehen. Warte mal kurz, ja? Wir haben hier gerade ein kleines Problem.“ Als sein Blick auf Quox fiel, hob er zwar überrascht die Brauen, sagte aber nichts.
    „Warten?“ Sando schluckte. „Na ja, wir haben’s eilig und … “
    „Ja ja, schön schön“, sagte Osrum so, wie man etwas sagt, wenn man dem anderen schon gar nicht mehr zuhört. Seine Aufmerksamkeit galt wieder ganz allein dem Drachen und seinen Männern. „Gunnor, du musst fester schieben! Alfried, versuch mal, den Dornenkranz am Hals nach hinten zu biegen, und zieh dann mit aller Kraft.“
    Alfried war ein pickliges Bürschlein, kaum mehr als ein Knappe. Er stand recht verloren im Innern des Käfigs. Die Aussicht, den riesigen Drachen, der ihm den einzigen Fluchtweg versperrte, nun auch noch am Hals zu packen, ließ ihn erbleichen. Dennoch folgte er dem Befehl seines Meisters.
    „Mit dem möchte ich nicht tauschen“, murmelte Quox. Es folgte eine Reihe von Klicklauten, die Sando als Kichern auffasste.
    Der Straßenjunge und sein Begleiter traten zurück zur Mauer. Sie würden warten müssen, bis Osrum den Kopf frei hatte. Vorher hatten sie keine Chance.
    „Schaffense immer noch nich“, brummte der Kobold wieder.
    „Wohl, wohl, wohl !“, protestierte sein Gefährte heftig. „Wirste schon sehn, wirste das.“
    „Könnse gar nich. S Viech is viel zu dick, isses.“
    Quox betrachtete die Männlein in schweigendem Staunen.
    „Du kommst nicht oft aus deinem Viertel heraus, oder?“, vermutete Sando.
    Der Xix schüttelte den chitingepanzerten Kopf. „Meine Freunde und ich spielen meist im Bau. Wenn wir überhaupt mal rausgehen, dann immer nur bis zur Grenze unseres Bereichs.“
    „Warum? Die Stadt ist groß – und ehrlich gesagt ziemlich toll.“ Als Junge, der buchstäblich auf Bondingors Straßen groß geworden war, fand Sando es erstaunlich, dass sich jemand freiwillig auf ein so kleines Gebiet beschränkte. „Ich möchte nirgendwo anders leben. Mögt ihr uns denn nicht?“
    Quox sah ihn an. „Natürlich mögen wir euch. Wir … Ich weiß auch nicht. Irgendwie haben wir nie daran gedacht, auch mal andere Gegenden zu erkunden. Ziemlich blöd von uns, oder?“
    „Ihr könnt jederzeit damit anfangen“, sagte Sando und lächelte. Kurz überlegte er, Quox und seine Xix-Freunde in die Drachengasse 13 einzuladen, wenn alles überstanden war. Doch dann ließ er es. Je weniger von unserem Geheimversteck wissen, desto besser.
    Inzwischen hatten Alfried, Gunnor und die anderen ihr Möglichstes getan. Selbst Osrum hatte angepackt, um das dicke Tier durch die Käfigöffnung zu schieben. Genutzt hatte es nichts.
    „Das hatte ich befürchtet“, seufzte Osrum und wischte sich mit dem Hemdsärmel den Schweiß von der Stirn. „Zeit für Plan B.“ Mit schnellen Schritten eilte er auf die offene Tür des Hauses zu, in dem sein Arbeitszimmer untergebracht war, und verschwand hinter der Schwelle. Zwei Augenblicke später kehrte er zurück – mit einem Fremden im Schlepptau.
    Es war ein Mann, der mindestens Sandos Urgroßvater hätte sein können. Er hatte weiße, buschige Augenbrauen und einen Bart, der ihm fast bis zu den Füßen reichte. An beidem hätte ein Barbier seine helle Freude gehabt. Er war in eine lange Robe gekleidet, und auf seiner nahezu kahlen Schädeldecke saß ein spitz zulaufender und mit allerhand glitzernden Sternen verzierter Hut. Unter dem Arm trug er ein dickes Buch, das tatsächlich noch älter wirkte als sein Besitzer. Der knabberte seelenruhig an einem Käsebrot.
    „Ist das ein Zauberer?“, fragte Quox so ehrfürchtig, als hätte er noch nie einen gesehen.
    Sando nickte. Der Hut war ziemlich eindeutig. Ein Zauberer der Magischen Universität in der Drachenschule? Was hatte Osrum vor?
    „Hier ist er, Magister Wyrrdänker“, sagte der Alte, als er und sein Begleiter den feststeckenden Drachen erreicht hatten. „Wenn Ihr dann so nett wärt … Wir wissen leider keine andere Lösung mehr.“
    Der Zauberer blinzelte verwirrt und verdrückte den Rest seines Brotes. „Was? Ach, schau an. Ein Drache! Wie interessant.“
    Osrum atmete tief durch. Mit Magiern musste man geduldig sein. „Der Zauber, Herr Magister. Wir hatten das doch gestern besprochen.“
    „Was? Ach so. Natürlich.“ Der Spitzbärtige nahm sein Buch und blätterte darin herum, bis er einen Zauberspruch gefunden hatte. „Äh, bitte zurücktreten, die Herren. Mindestens zwölf Schritt Abstand zum Drachen, ja,

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