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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Weg zurück zur Hauptkammer. Könnt Ihr ihn uns zeigen?“ Sie wollte einen Schritt auf die Rampe zu machen, doch der beleibte Xix hielt sie mit einem Speerfuchteln auf.
    „Keinen Schritt weiter! Ich glaube euch kein Wort“, zischte er klickend. „Ihr treibt euch hier bei den Gemächern der Königinlarve herum. Das gefällt mir gar nicht!“
    Der Soldat blinzelte ein paarmal zwanghaft, und Hanissa sah, wie Geifer aus seinem kleinen Mund troff. Um seinen Kameraden war es nicht besser bestellt. Die Kerle litten wohl unter einem gehörigen Verfolgungswahn.
    Drohend kamen sie einen Schritt näher. „Hände hoch und keinen Mucks, verstanden? Sonst hat euer letztes Stündlein geschlagen.“
    „Wartet“, rief Tomrin. „Wir wollten nur … “
    „Schweig, Mensch!“, fauchte der Xix und stach mit seinem Speer zu.
    Hanissa schrie auf.

Kapitel 6
    Um Haaresbreite
    Der riesige Drache fauchte. Laut hallte das Geräusch von den Mauern des Innenhofs wider. Menschen liefen um ihn herum, aufgeregt und mit vor Anstrengung verzogenen Mienen. Sonnenlicht spiegelte sich auf seinen Schuppen und ließ diese in allen Farben des Regenbogens schimmern.
    „Schaffnse nich“, murmelte der Kobold rechts von Sando und verschränkte die kleinen Ärmchen vor der Brust.
    Sein Nebenmann, ebenfalls ein wild aussehender Kerl mit abstehenden Haaren und abenteuerlicher Kleidung, schüttelte trotzig den Kopf. „Schaffense wohl !“
    „Nich, vergrummst noch eins. Schaffense nich, habbich gesacht.“
    „Was du schon sachst … “
    Sando kam nicht umhin, dem ersten Kobold recht zu geben.
    Der Innenhof der Drachenschule Bondingors, von der die Drachengasse ihren Namen hatte, glich an diesem Morgen einem Ameisenhaufen. Überall herrschte Betriebsamkeit. Männer liefen über den Hof und riefen einander Anweisungen zu. Drachen rumorten in ihren Käfigen. Einige offene Lastkutschen waren in einer Reihe geparkt. Offenbar standen Verschickungen von Drachen an.
    In der Mitte hatte sich die bislang glücklose Gruppe von Drachenhütern versammelt, die versuchte, ihren regenbogenfarben geschuppten Schützling auf einen vergitterten Wagen zu verladen, der offenbar nicht für das Tier gedacht war. Der Drache steckte fest – ganz egal, wie sehr seine Pfleger auch an ihm zerrten und ihn schoben. Glücklicherweise war er zumindest geduldig. Selbst Osrum, der das Treiben überwachte, wirkte ziemlich ratlos. Wie üblich trug der Leiter der Drachenschule eine dunkle Lederhose und ein abgewetztes Leinenhemd unter einem ledernen Wams.
    „Das passiert hier eigentlich nie“, sagte Sando zu Quox. Sein Xix-Begleiter stand staunend neben ihm, den Blick auf das eigenartige Schauspiel gerichtet. „Zumindest hab ich’s noch nie erlebt.“
    Die beiden Jungen hatten das Gelände gerade erst erreicht und waren Zeuge geworden, wie Osrums Männer einen Drachen von der Größe von Gumps Brandung auf einen Wagen bugsieren wollten. Der Käfig darauf bot eigentlich genug Platz. Einzig die Käfigtür war, so stellte sich nun immer deutlicher heraus, zu eng für das breite Tier.
    „Ich sach, dassse das nich schaffn tun“, brummte der eine Kobold beleidigt.
    Normalerweise kümmerten sich die kleinen Wesen, die auf Bondingors Dächern ihren eigenen Staat gegründet hatten, nicht um das Geschehen unter ihnen. Dieses Ereignis allerdings hatte zumindest diese beiden neugierig gemacht und hergelockt. Sichtlich interessiert – und ganz schön schadenfroh – hockten sie nun auf der Mauer, die die Drachenschule von der Drachengasse trennte, und sahen zu.
    „Willste wettn?“, fragte der Kobold neben ihm und streckte die schmutzige Hand aus. „Gewinner mussem miesepetrigen Wasserspeier n Schlaflied singn!“
    Der andere sah die Hand an, als sei ihm ein solches Körperteil völlig fremd. Dann hob er die eigene, zog lautstark die Nase hoch, spuckte zweimal herzhaft in seine Hand und schlug ein. „Abbgemacht. Kannix dafür, wenn du unbedingt Speier besingn wills, vergrummst nocheins!“
    „Meinst du wirklich, euer Freund Osrum hat jetzt Zeit für uns?“, fragte Quox ein wenig mutlos.
    Sando hob die Schultern. „Ich hoffe es … “ Ohne die Spürechse Pip, die so ziemlich jede Fährte der Welt aufnehmen und verfolgen konnte, wären sie ganz schön aufgeschmissen – und Tomrin und Hanissa gleich mit. Er trat vor. „Ähm, Osrum? Dürfen wir Euch kurz stör…“
    Der grauhaarige Alte, der die Drachenschule leitete, wandte den Kopf. Er schien erst jetzt zu bemerken, wer da zu Besuch

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