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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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unwahrscheinlich – aber war es deswegen etwa keinen Versuch wert?
    Nachdem Quox sie in ein Versteck geführt hatte, in dem sie in nächster Zeit hoffentlich nicht entdeckt werden würden, erklärte Hanissa den anderen, was ihr durch den Kopf ging. Dabei ruhte ihr Blick auf dem jungen Xix. „Ich brauche deine Hilfe, Quox“, sagte sie. „Du kennst dich im Bau doch so gut aus. Weißt du vielleicht, ob hier irgendwo magische Zutaten lagern?“
    Er schüttelte den Kopf. „Bedaure, aber wir Xix sind magisch völlig unbegabt und … “
    „Ich weiß“, unterbrach sie ihn. „So meinte ich das auch nicht. Nicht die Zutaten selbst sind magisch. Sie können aber einen magischen Effekt haben, wenn sie von einer geschulten Person richtig angewendet werden.“
    Tomrins Züge hellten sich auf. „Großartige Idee. Was brauchst du, Nissa?“
    „Auf jeden Fall starken Alkohol, zum Mischen der anderen Zutaten. Feuergeist wäre gut.“
    „Du brauchst einen Feuergeist?“, fragte Quox verwirrt.
    „Nein, keinen echten Geist“, beruhigte ihn Hanissa. „So heißt ein rötliches Getränk, das bei uns im Vielvölkerviertel gebrannt wird. Die Zauberer in der Magischen Universität trinken es gern nach dem Abendessen. Es enthält so viel Alkohol, dass es sogar brennt, wenn man es anzündet – ich nehme an, daher kommt der Name.“
    „Die Erwachsenen bei uns trinken eigentlich nur Honigwein. Von Feuergeist habe ich noch nie gehört. Aber in den Hallen der Heilung – unseren Behandlungsräumen – gibt es starken Alkohol zum Reinigen von Wunden. Vielleicht brennt der auch.“ Quox zuckte mit den gepanzerten Schultern.
    Hanissa nickte zufrieden. Ein Treffer ist besser als keiner , dachte sie und fuhr mit ihrer Aufzählung fort. „Wie sieht es mit Verliermeinnicht-Tinktur aus? Sie ist sehr wichtig für den Sud, aus dem der Zauber gewirkt wird.“
    „Verliermeinnicht-Was?“, platzte es aus Sando heraus. „Es gibt tatsächlich etwas, das so heißt?“ Er lachte und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Pip, die auf seiner Schulter saß und sich an ihn schmiegte, piepste fröhlich. Sie konnte ihn unmöglich verstanden haben, aber wenn er lachte, wollte sie ganz offensichtlich auch lachen. Die Echse hatte schon seit Langem einen Narren an Sando gefressen.
    „Gibt es“, sagte Quox und nickte Hanissa zu. „Ebenfalls in den Hallen. Unsere Heiler nutzen diese Tinktur, um Wesen zu helfen, deren Gedächtnis wegen ihres Alters oder einer Verletzung nicht mehr das Beste ist.“
    „Eisenpulver?“, fragte sie weiter. „Seine Magnetkraft macht es so wertvoll für Magier.“
    „Hallen der Heilung“, erwiderte Quox schlicht. Irrte sie sich, oder sah sie da ein Xix-Lächeln auf seinem fremdartigen Gesicht?
    „Diese Hallen sind ja die reinste Alchemistenküche“, staunte Tomrin. Vorsichtige Hoffnung sprach aus seinen Worten. „Schnell, Nissa, wie lautet die nächste Zutat?“
    Genau da lag das Problem, das Ende ihrer überraschenden Glückssträhne. Denn Lebereisenerz hatten die Xix bestimmt nicht vorrätig. Ihres Wissens besaß es keinerlei medizinischen Wert.
    Quox verstand zunächst nicht, was sie meinte, als sie es ihm nannte. Erst nachdem sie ihm erklärt hatte, was diese besondere Erzsorte überhaupt war, begriff er. Den Klicklauten nach zu urteilen, die er anschließend von sich gab, erkannte er die Schwierigkeit.
    „Ach, du meinst Schwefelkies! Du wirst lachen, aber den gibt es hier tatsächlich“, sagte er jedoch – und die Freunde aus der Drachengasse starrten ihn verblüfft an. „Nur nennen und nutzen wir ihn ganz anders als ihr Menschen. Wir mischen Bröckchen davon in streng abgemessenen Mengen unter das Essen unserer Larven. Jedes Xix-Kind kennt das Zeug. Es schmeckt ekelhaft, aber man sagt, es sei gesund und gut fürs Wachstum.“
    „Aber nur bei Xix“, warf Sando ein. „Meine Verwandten sind Zwerge. Ich kenne Erze. Die sind nicht essbar!“
    Hanissa winkte ab. Für seine Zwergenweisheiten fehlte ihnen die Zeit. „Wo finden wir es?“, fragte sie Quox.
    Der ließ die langen Arme sinken. „Gar nicht. Kaum etwas wird im Bau besser bewacht als die Speisezutaten der Larven. Tut mir leid, aber an rohen Schwefelkies werden wir nie und nimmer herankommen. Ganz egal, was wir uns ausdenken.“
    „Rohen“, wiederholte Tomrin. Er sah Quox an, als sei ihm gerade ein Einfall gekommen. „Du sagtest ‚rohen Kies‘. Was ist denn mit dem, der bereits in das Larvenfutter gemischt wurde? Können wir ihn da nicht einfach wieder

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