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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Schwaden.

Kapitel 7
    Zurück zu Plan A
    Wo war rechts, wo war links? Sando wusste es nicht mehr. Er wusste nur, dass er fliehen musste – und zwar so schnell er konnte! Hanissas Hand in der seinen war die letzte Verbindung zur Welt, wie er sie kannte. Er hielt sie fest und stolperte eher vorwärts, als dass er lief. Wie sich Hanissa in diesem Nebel wohl orientieren mochte?
    Je weiter sie kamen, desto mehr lichteten sich die eben noch so dichten Schwaden. Sando schaute sich um und sah in die wachen, angespannten Gesichter seiner Begleiter. Auch sie rannten, was ihre Beine hergaben, während hinter ihnen die wütenden Stimmen der überrumpelten Xix leiser wurden.
    „Geschafft“, keuchte Tomrin schließlich und lehnte sich an eine Wand.
    „Haben wir sie wirklich abgehängt?“, fragte Sando unsicher.
    Quox nickte ihm zu. „Haben wir. Ich kenne mich aus. Hierher verirrt sich kaum mal einer der Erwachsenen. Wir sollten fürs Erste sicher sein.“
    So war das also, dachte der Straßenjunge: Nicht Hanissa hatte den Weg aus dem Nebel gewusst, sondern Quox. Darauf hätte er auch selbst kommen können.
    „Danke für die Rettung in letzter Sekunde“, sagte Hanissa zu Sando. Ihre Wangen waren gerötet. „Aber was machst du überhaupt hier?“
    „Und wie bist du hier reingekommen?“, fügte Tomrin hinzu.
    Sando stellte zunächst Quox vor und berichtete, was sich vor den Toren des Baus abspielte. Dann kam er auf den Besuch bei Osrum und auf Pip zu sprechen, die gewohnt sorglos um ihn herflatterte.
    „Pip!“, stieß Hanissa aus. „Dich sehe ich ja jetzt erst.“ Ein Lächeln erhellte ihre Züge.
    Mit wenigen Worten beschrieben sie und Tomrin, was sie im Reich der Xix bislang erlebt hatten. Sando lief ein Schauer über den Rücken, als er ihnen zuhörte. Die Idee mit dem Findezauber fand er jedoch großartig. „Legen wir los“, sagte er. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Bekommst du die Zutaten hier oder musst du dafür draußen in der Stadt einkaufen?“
    „Ich müsste wohl in die Magische Universität“, antwortete Hanissa. „Aber … “
    „Da können wir helfen“, unterbrach Quox sie. „Sando, Fleck, Pip und ich kennen da einen Geheimgang, der uns unbemerkt ins Freie bringt.“
    „Aber wir … “, versuchte es Hanissa erneut.
    „Womit auch deine Frage beantwortet wäre, Tomrin“, wandte sich Sando an seinen Freund.
    „Dann nichts wie hin“, sagte Tomrin tatendurstig.
    „He!“, rief das Mädchen zornig und stampfte mit dem Fuß auf. „Jetzt hört mir doch mal zu, Jungs. Wir können uns den Weg nach draußen sparen. Wir haben doch Pip. Was brauchen wir einen Findezauber, wenn eine Spürechse zu unserer Gruppe gehört? Die können doch selbst im dicksten Gerüchemischmasch noch einen einzelnen Duft herausfiltern.“ Sie griff in ihre Rocktasche und zog Schmusetuch und Kuscheltier der Königinlarve hervor. „Hier, Kleines. Kannst du die neue Königin für uns wittern?“
    Pip war so entzückt, schon wieder helfen zu dürfen, dass sie erst einen Salto flog, bevor sie sich den beiden Gegenständen widmete. Eifrig beschnupperte sie sie. Dann sah sie auf und flog eine Runde durch den leeren engen Raum, in dem die Freunde Zuflucht gefunden hatten. Doch als sie schließlich zu ihnen zurückkehrte, ließ sie die Flügel hängen.
    Tomrin runzelte die Stirn, und auch Sando war verwirrt. „Was hat sie denn?“
    Quox legte den Kopf schief und sah Pip an. „Vielleicht die Nase voll?“
    „Wie meinst du das?“, wollte Hanissa wissen.
    „Wir Xix stoßen, wenn wir wütend sind, unglaublich starke Duftstoffe aus. Ich fürchte, dass es Pip unmöglich geworden ist, einen einzelnen Xix herauszuriechen.“
    Tomrin nickte langsam. „Pip riecht die Larve nicht, weil sie schlicht zu viele Xix riecht.“
    „So ist es.“
    Sando sah betrübt zu Boden. „So viel zum einfachsten Weg“, brummte er. „Also müssen wir zurück zu Plan A: dem Findezauber.“
    „Wie viel Zeit bleibt uns denn noch, um Zrkida zu finden?“, wollte Tomrin wissen. „Falls wir versagen … “ Er musste den Satz nicht beenden. Sie alle wussten, was dann geschehen würde. Sie hatten es eben erst gesehen – im wahnsinnigen Blick der Xix-Soldaten.
    „Ich schätze, nur noch etwa fünf Stunden“, antwortete Sando. „Als wir in den Geheimgang gestiegen sind, habe ich noch kurz den Sonnenstand überprüft. Da waren knapp vier Stunden verstrichen, seit ich von den Ereignissen im Bau erfahren hatte.“
    „Dann rasch“, drängte Hanissa.

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