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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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„Der Umweg über die Magische Universität wird uns einiges an Zeit kosten.“
    Zeit, die wir eigentlich nicht haben, dachte Sando düster und schluckte.
    „Oh, nein! Nein, oh, nein, bitte nicht!“
    Quox stürzte vor und ließ sich an der Wand zu Boden fallen. Er wirkte fassungslos.
    „Was ist denn?“, fragte Hanissa besorgt.
    Es war Sando, der auf ihre Frage antwortete. „Der Geheimgang … Er ist fort!“
    „Fort?“, stieß Tomrin ungläubig hervor.
    Fleck war inzwischen zu Quox getreten und stupste ihn mit der Schnauze an – eine Geste, die, wie Hanissa wusste, tröstend gemeint war.
    „Na, weg“, erklärte Sando. „So, wie es aussieht, hat ihn jemand zugeschüttet.“ Er ging neben dem jungen Xix in die Knie und begann, mit bloßen Händen im lehmartigen Baustoff der Wand zu wühlen. „Genau hier war nämlich der Eingang.“
    Hanissa riss die Augen auf. Die Wand sah aus wie jede andere. Nichts deutete darauf hin, dass man sich hier ins Freie schleichen konnte. „Seid ihr sicher, nicht irgendwo falsch abgebogen zu sein?“
    „Absolut sicher.“ Quox nickte traurig. „Ich kenne den Gang schon lange und weiß genau, wo wir sind. Irgendjemand muss das Loch in der Wand entdeckt haben, während wir im Innern des Baus unterwegs waren. Und dann hat er es zugeschüttet.“
    „Aber wie kann jemand in so kurzer Zeit ein Loch so spurlos verschwinden lassen?“, fragte Hanissa zweifelnd.
    „Unsere Arbeiter können das“, erklärte Quox. „Sie haben den Bau in wenigen Wochen errichtet. Sie sind unglaublich schnell und eifrig, wenn sie ein Ziel haben.“
    „Und wieso gerade jetzt?“, wollte Hanissa wissen. „Was ist das denn für ein verrückter Zufall?“
    „Es ist kein Zufall“, meinte Tomrin. „Dafür ist sicher General Qalrx verantwortlich. Er war so scharf darauf, den Bau völlig abzuriegeln, dass er Patrouillen losgeschickt haben muss, um nach Schlupflöchern zu suchen. Damit genau das, was wir vorhatten, nicht passiert.“
    Damit niemand flieht! Hanissa seufzte. Ohne Geheimgang blieb die Magische Universität mit ihren Vorräten unerreichbar.
    Sando grub noch immer, doch kein Gang tauchte auf.
    „Warte, ich helfe dir.“ Tomrin hockte sich neben ihn und buddelte mit.
    Auch Quox und Hanissa schlossen sich an. Nach einigen Minuten gaben sie jedoch alle auf – das ganze Unterfangen hatte ihnen nur schmutzige Hände eingebracht. DerGang war unwiederbringlich zugeschüttet. Und mit jeder Minute, die sie vor ihm herumhockten, wuchs die Gefahr, von den Wahnsinnigen entdeckt zu werden.
    „Es hilft nichts“, erkannte Quox missmutig. „Wir müssen weg von hier. Kommt.“
    Er hatte recht, das wusste Hanissa. Dennoch folgte sie ihm nur widerwillig.
    „Sieht so aus, als wären wir jetzt alle eingesperrt“, gab Sando brummend von sich und trat nach einem kleinen Stein auf dem Weg vor ihm. „Großartig … “
    „Und die Zeit läuft“, fügte Tomrin düster hinzu. „Keine fünf Stunden mehr, und die Königliche Aura ist dahin. Dann bleiben die Xix so verrückt und unberechenbar, wie sie es jetzt sind.“
    Die Freunde bogen gerade um eine Kurve, und wie um seine Worte zu unterstreichen, lag plötzlich ein Toter in ihrem Weg. Es war ein Xix, groß und dürr. Seine leichenstarren Hände waren zu Klauen verkrampft, und auf seinen Zügen, die sich nie wieder bewegen würden, lag blanke Wut.
    Hanissa und die anderen passierten ihn schweigend. Sie wussten alle, wie ernst die Lage war. Wem nützte es, das auch noch auszusprechen? Obwohl sie es nicht wollte, konnte Hanissa nicht anders, als ständig zu dem Toten hinzusehen. War das die Zukunft der Xix? Ein gewaltsames, qualvolles Ende? Und was wurde dann aus ihr und ihren Freunden, aus Tomrins Vater, Baron Berun und den anderen Würdenträgern? Würden sie auch sterben?
    Nicht, wenn ich es irgendwie verhindern kann! , dachte sie entschlossener denn je. „Was braucht man für einen Findezauber?“
    „Wie bitte?“, fragte Quox, der neben ihr ging und ständig nach drohenden Gefahren Ausschau hielt.
    Hanissa blinzelte überrascht. „Oh, verzeih. Ich habe wohl laut gedacht.“
    „Und woran denkst du?“
    „Daran, zu handeln. Daran, wie man einen Findezauber wirkt.“ Konzentriere dich , rief sie sich innerlich zur Ordnung. Du hast das alles ganz genau studiert. Also erinnere dich! Welche Zutaten waren nötig, um diese besondere Art von Magie zu vollbringen? Ließen sie sich vielleicht auch im Inneren einer Xix-Behausung finden? Das war höchst

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