Drachengasse 13, Band 03
jubelnder junger Xix hielten ihre Arme und Beine fest.
Hanissa und Tomrin gelangten derweil in den abgetrennten Nebenbereich des Raumes. Zrkida lag noch in ihrer Krippe. Als die Freunde sie erreichten, blickte die Königinlarve neugierig zu ihnen auf. Obwohl sie winzig und absolut hilflos war, lag eine Intelligenz in ihren Facettenaugen, die Tomrin staunen ließ. Was hatte Grll’X’a während der Zeremonie gesagt? Dass sie den Thron räumen wolle für eine junge Königin, die den Xix mit frischen Ansichten voranging? Allmählich verstand Tomrin, was sie damit gemeint hatte.
„Ich nehme sie“, raunte Hanissa. „Halte du uns den Weg frei.“
Er nickte.
Schnell griff das Mädchen in die Krippe, nahm das in Decken gewickelte Königskind heraus und drückte es an ihre Brust. Dann drehte sie sich um – und erstarrte!
„Keinen Schritt weiter“, knurrte der Xix, der plötzlich am Durchgang zum vorderen Bereich des Verstecks erschienen war. Sein polierter Brustharnisch und sein Helm glänzten um die Wette. In der Hand hielt er einen Speer. „Legt sie zurück, oder es ergeht euch schlecht.“
„Sie ist Eure Königin“, protestierte Hanissa mit zitternder Stimme. „Sie muss zum Zeremonienplatz, sonst ist es um alle Xix geschehen.“
„Ich weiß“, erwiderte der Xix mit einem grausamen Lächeln. „Genau deshalb bleibt sie hier.“ Langsam trat er näher, den Speer auf Tomrin und Hanissa gerichtet.
Tomrin sah sich um. Es gab keinen Fluchtweg mehr. Den einzigen Ausgang versperrte der Soldat. Tomrin schluckte, umfasste den Griff seines Schwertes fester und trat zwischen ihn und Hanissa. Kampfbereit.
Doch alles kam ganz anders. Kaum, dass er dem Xix entgegengetreten war, strömten gut ein Dutzend Xix-Kinder laut durcheinanderrufend hinter dem Soldaten in den Raum. Noch bevor der Verschwörer wusste, wie ihm geschah, hingen sie überall an seinem Körper.
„Feldwebel Qnar’sc!“, erscholl die Stimme des menschlichen Schurken. „Um der Zweigötter willen, nein!“ Auch er erschien plötzlich im Durchgang. Er hielt einen Knüppelin Händen und begann, wild auf die jungen Xix einzudreschen, die seinen Feldwebel überrumpelt hatten.
Tomrin wusste, was ihn so erzürnte: Die Verschwörer standen so kurz vor dem Ziel, und nun sah er den Plan und seine versprochenen Reichtümer von Kindern bedroht. Aber er vergaß etwas!
„Xix töten keine Xix“, raunte Hanissa. Sie packte Tomrins Hand und zog ihn mit sich, dem Ausgang entgegen.
Und richtig: Obwohl der Mensch gekommen war, ihm zu helfen, reagierte Qnar’sc alles andere als erfreut. „Wie kannst du es wagen, Blassgesicht?“, rief der Feldwebel aus, hechtete durch das Gewusel aus Xix-Kindern hindurch auf seinen Mitverschwörer zu und schlug ihm den Knüppel aus den Händen. „Das sind unseresgleichen, du elender Wurm! Was erdreistest du dich, die Hand gegen sie zu erheben?“
Erschüttert starrte der Mensch ihn an. Er verstand offenkundig nicht, was er falsch gemacht hatte. „Aber … Aber … “, stammelte er.
Qnar’sc packte ihn an der Kehle. Mit einer Kraft, die die eines Menschen weit überstieg, zog er den Verständnislosen aus der Kinderflut heraus und presste ihn rücklings gegen eine Wand.
„Kommt“, zischte Hanissa den Kleinen zu, von denen trotz der Knüppelschläge keiner ernsthaft verletzt war. „Lasst uns abhauen, solange die sich um sich selbst kümmern.“
Tatsächlich schien Feldwebel Qnar’sc vor lauter Wut über die Freveltat seines menschlichen Partners vergessen zu haben, was um ihn herum geschah. Ungehindert und unbeachtet entwischten Tomrin und Hanissa mit der Königinlarve aus dem Hinterzimmer, die Xix-Kinder im Schlepptau. Im vorderen Bereich des Verstecks hielten Quox und Sando mit Fleck wie verabredet die Stellung.
„Weiter, Freunde!“, schrie Xaxl eifrig, der dort am Bein eines Soldaten hing, sowie er die Königinlarve in Hanissas Armen sah. „Der Sieg ist unser! Lasst uns diese Schurken beschäftigt halten, während unsere Freunde die neue Königin in Sicherheit bringen!“
„Nein!“, entfuhr es dem dünnen Soldaten, der sich mitten im Gemenge befand. „Sie dürfen nicht entkommen. Feldwebel, wo seid Ihr? Kommt schnell!“
Entschlossen watete er durch die Flut von jungen Xix auf Tomrin, Hanissa, Quox und Sando zu. Zwei andere Verschwörer schlossen sich ihm an, und in dem Durchgang zum hinteren Teil des Raumes tauchte Qnar’sc auf. Blut troff von seinen Mandibeln, und sein Blick flackerte.
„Bloß weg
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