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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Meinung.“
    Eine Sekunde später flitzte Grott mit aufgerissenen Augen unter der Stoffplane hervor. „Weg, weg, Kleina“, zischte er und wedelte wild mit den Armen.
    Hinter dem Stoff waren Schritte zu hören, und Fleck begriff. Die Kinder waren dabei, das Versteck zu verlassen. Und dass er ihnen im Augenblick nicht begegnen durfte, war selbst ihm mittlerweile klar, auch wenn er das Gespräch nicht verstanden hatte. Nicht nur Hanissas Geruch hatte sich verändert, auch die Stimmen seiner drei Freunde waren plötzlich völlig anders – bösartig und ohne die heitere Freundlichkeit, die Tomrin, Hanissa und Sando sonst auszeichnete. Rasch verbarg er sich hinter einem Haufen Unrat. Grott schloss sich ihm an.
    Als der Hauptmannssohn, der Straßenjunge und das rothaarige Mädchen an ihnen vorbeigingen, bemerkte Fleck,dass auch Tomrin und Sando plötzlich jeder Geruch fehlte. Das waren doch nicht seine Freunde! Geduckt undbang wartete Fleck ab, bis die drei verschwunden waren.
    „Und? Was gibt’s?“, fragte Glukk von der Mauer herunter. Natürlich hatte er nichts von dem Wortwechsel im Inneren des Hauses mitbekommen.
    „Ärger gibt’s“, knurrte Grott. „Die Menschenbalgs sinn im Kella eingesperrt. Und die, die frei rumlaufn, sinn fiese Spiegelbilda. Üble Sache, vergrummst nocheins.“
    „Ha, ich wusste es doch“, erklärte der Wasserspeier triumphierend. „Und nun? Eigentlich müssten wir die Kinder ja befreien. Das heißt, du musst es tun, denn ich kann hier nicht weg.“
    „Nen feuchtn Drachenpups mussich, damit das klar iss!“, erklärte Grott nachdrücklich.
    Fleck winselte leise und schielte zu dem verhängten Fenster hinüber.
    Der Kobold ließ seufzend die Schultern sinken. „Na schön, na schön. Rettn wir deine Freunde.“
    GemeinsamkrochenGrottundFleckunterdiePlaneundstiegendurchdasangelehnteFensterinsHausein.ImInnerensahalleswieimmeraus.SogarderBall,mitdemTomrin,SandoundFleckgespielthatten,lagnochnebenderTreppe.RascheiltensiezurKellerklappehinüber,dienachwievoroffenstand.DiefalschenKinderhattensichnicht die Mühe gemacht, sie wieder zu schließen.
    Fleck lugte hinunter ins Dunkel und schnüffelte. Ja, dort in der kalten Luft konnte er noch Geruchsspuren seiner Freunde ausmachen: Kräutersud, Leder, Hafen.
    „Da runner?“, wollte Grott wissen. Dem Kobold schien der Keller nicht ganz geheuer zu sein.
    Der Jungdrache schnaufte und wackelte mit dem Kopf.
    „Arr, vergrummst nocheins“, brummte Grott und begann, die Stufen hinabzuhüpfen. Fleck folgte ihm vorsichtig.
    Es dauerte nicht lange, bis sie den richtigen Kellerraum fanden. Die vorderen beiden Türen standen offen, und in den Räumen war niemand. Als sie sich den hinteren Türen näherten, vernahm Fleck bereits ein ganz leises Ächzen und Stöhnen, so als versuche jemand angestrengt, gegen seine Fesseln anzukämpfen. Aufgeregt stupste er Grott mit der Schnauze an, der daraufhin einen schwungvollen Purzelbaum machte.
    „Pass auf, Kleina“, beschwerte er sich. „Darfst Grott nicht umhaun, darfste nich, bevor er die Tür geknackt hat.“ Dann zögerte er. „Unn danach auch nich!“
    Behände kletterte der kleine Mann am Türrahmen hoch und sah sich das Schloss an. Er brummte leise etwas in seinen kurzen, struppigen Bart. Dann krempelte er die Ärmel hoch und steckte beide Hände beherzt in das Schlüsselloch. Mit hochrotem Kopf fuhrwerkte er einige Augenblicke darin herum. „Arr, vergrummst nocheins, das Elendsmistschlossdings klemmt orntlich“, schnaufte er. „Iss echte Knochenarbeit, das zu knackn, sachich dir.“ Doch genau in diesem Moment klickte es, und auf Grotts Gesicht machte sich Erleichterung breit. „Geht doch.“ Er hängte sich an die Türklinke und zog sie nach unten. Die Tür öffnete sich einen Spalt.
    Fleck schob sie mit seiner Schnauze ganz auf. Dahinter befand sich ein Raum voller Gerümpel, das sich bis zur Decke stapelte. Und mittendrin, gefesselt an alte Truhen und Kisten, saßen Tomrin, Hanissa und Sando – die echten!
    Grott sprang auf Flecks Kopf. „Macht ma gefällichst Applaus!“, verkündete er selbstbewusst. „Scharrls Luhzerrey Grott is da, euer Retta!“

Kapitel 4
    Mit dem Rücken zur Wand
    Hanissa traute ihren Ohren kaum, als Scharrls Luhzerrey Grott – was für ein Name! – ihnen berichtete, was er und Fleck in den vergangenen Minuten belauscht hatten.
    Nun sah der Kobold die befreiten Freunde streng an. „Glaubt abba nich, dasser jetz imma kommn könnt, wenner Ärger habt, klar?“, betonte

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