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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Unsinn anzustellen, solange sie fort war. Und nun hockte er hier und sah den Menschen, Zwergen, Elfen und anderen Wesen zu, die in dem Gebäude verschwanden oder aus ihm herauskamen. Zwei- oder dreimal hatte er zaghaft ein bettelndes Quäken ausgestoßen. Doch mehr als einen verwirrten Blick der Vorübereilenden hatte ihm das nicht eingebracht.
    Plötzlich erreichte ein verführerischer Duft seine lange Drachennase. Es roch nach leckerem Hammelbraten, nein, besser noch, nach deftigem Fleischeintopf! Fleck schmatzte unwillkürlich und reckte den Hals. Woher kam dieser wunderbare Geruch?
    Er witterte, dann machte er einen zögernden Schritt auf die Straße und begann sie schließlich zunehmend zielstrebig hinunterzulaufen, immer seiner Nase nach. Er musste gar nicht lange suchen, bis er die Quelle der wundervollen Essensgerüche ausfindig gemacht hatte.
    Es handelte sich um eine kleine Schenke, die eingezwängt zwischen zwei mehrstöckigen Gebäuden an der Straße lag. Das Haus war aus massiven Steinblöcken errichtet, und die kleinen Fenster erinnerten irgendwie an Schießscharten in einer Burg. Über dem Eingang hing ein verwittertes Schild. Zum Tafeleck stand darauf geschrieben, aber das kümmerte Fleck nicht im Geringsten.
    Viel interessanter fand er die enge Gasse, die zwischen dem Nachbargebäude und dem darauffolgenden Haus verlief. Sie sah aus wie der Spalt zwischen den Häusern 11 und 15 in der Drachengasse. Aus ihr drang der Essensgeruch auf die Straße.
    Frohen Mutes stapfte Fleck ins Halbdunkel, und gleich darauf landete er in einem kleinen Hofbereich, in dem mehrere ordentlich gestapelte Kisten und Fässer standen. Einige Schritt zu seiner Rechten befand sich eine Tür in der Rückwand des Hauses, die nur angelehnt war. Hier war er richtig. Das musste der Weg zur Küche sein.
    Fleck schob sich durch die angelehnte Tür. Dahinter lag ein kurzer Korridor mit weiteren Türen, der sich am Ende gabelte. Von irgendwoher war das Klappern von Töpfen zu hören und das Brutzeln von Gebratenem. Flecks Kehle entrang sich ein sehnsüchtiges Winseln.
    Rasch tappte er den Korridor entlang. Am Ende wollte er sich nach links wenden, aber genau in diesem Augenblick nahten von dort schwere Schritte, und ein Mann grölte etwas. Erschrocken floh Fleck nach rechts, folgte dem Gang um zwei Ecken und stand plötzlich vor der Wahl, durch eine von drei Türen zu verschwinden. Den Geräuschen nach zu urteilen, war ihm der Mann noch immer auf den Fersen.
    Da es aus dem Raum hinter der linken Tür erbärmlich stank und die Tür daneben ein Vorhängeschloss zierte, entschied sich Fleck kurzerhand für die auf der anderen Seite des Ganges. Er hob die Schnauze, biss in die Klinke und drückte sie herunter. Mit leisem Knarren schwang die Tür auf. Schnell huschte Fleck hindurch und schob sie hinter sich wieder zu. Der grölende Riese musste nicht wissen, dass er hier war. Er hatte nicht wie ein kochender Schankwirt gerochen, vielmehr wie ein schon früh am Tag betrunkener Gast.
    Mit vor Aufregung zitternden Flanken hockte sich Fleck hinter die Tür und lauschte. Hoffentlich wollte der Riese nicht in diesen Raum.
    Und Fleck hatte Glück! Die schweren Schritte kamen so nah, dass bereits eine Dunstwolke aus Bier und Männerschweiß unter dem breiten Türschlitz hindurchwehte, doch dann wandte sich der Mann dem stinkenden Raum gegenüber zu. Eine Tür knallte, kurz darauf gab der Mann gedämpfte Laute der Erleichterung von sich.
    FlecknahmunterdessenseinVersteckinAugenschein:Schwere,ineinemlosenSitzkreisangeordneteLehnstühle,BeistelltischefürBierkrügeundPfeifenkrautbeutelbestimmtendenRaum,ehrwürdigaussehendeRitterschildehingenandenWänden,undimhinterenTeilgabeseinenKamin.NebenderFeuerstellebefandsichetwas,daswieeinAltaraussah:einausdunklemHolzgezimmerter,schönpolierterKasten,aufdemeinfeingewirktesTuchlag.AufdemTuchbefandsicheineSilberfassung,indereinvielleichtkinderfaustgroßerSteinruhte.DerSteinhatteeinemilchigweißeFarbe,warvollkommenrundundglattgeschliffen – underleuchteteregelrecht!
    Neugierig tapste Fleck näher und musterte den Stein. Das goldene Leuchten drang aus seinem Inneren.
    Mit einem Mal hatte Fleck seinen Hunger vergessen. Dieser Fund war ausgesprochen aufregend. Der Jungdrache legte den Kopf schief und näherte sich dem Altar mit dem Stein ein wenig. Und dann noch ein wenig mehr. Er machte einen dritten Schritt. Schließlich stupste er die golden glühende Kugel mit der Schnauze an.
    Im nächsten Moment zuckte er

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