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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Hanissa auf einem Stuhl nieder. „Ich konnte nicht viel in Erfahrung bringen“, gestand sie, während sie ein Blatt Pergament zum Vorschein brachte. „Drachengasse 13 gehörte früher – nein, eigentlich gehört sie noch immer – einem Mann namens Questrik.“
    Tomrin und Sando blickten sie erwartungsvoll an. „Und?“, hakte Tomrin nach.
    „Nichts weiter“, erwiderte Hanissa betrübt. „Das ist alles. Im Stadtregister, wo ich diese Urkunde geklaut habe, steht nur, dass der Eigentümer dieses Hauses den Namen Questrik trägt.“
    „Und da ist nicht irgendwo vermerkt, wohin er umgezogen ist, als er von hier verschwand?“, wollte Tomrin wissen.
    Seine Freundin schüttelte den Kopf. „Für die Archivare dort wohnt Herr Questrik noch immer in diesen vier Wänden. Die wissen gar nicht, dass er schon vor Jahren verschwunden ist – und sein Haus auch.“
    „Das heißt, wir sind genauso weit wie zuvor?“, fragte Sando enttäuscht.
    „Nicht ganz“, gab Hanissa trotzig zurück. „Wir haben einen Namen.“
    „Den Namen eines Mannes, der mittlerweile überall in Mintaria oder vielleicht noch jenseits der Grenzen leben kann“, fasste Tomrin zusammen.
    Das Mädchen senkte den Blick. „So ungefähr.“
    „Na toll.“
    „Und was machen wir jetzt?“ Sando schaute fragend in die Runde.
    In diesem Augenblick gab Fleck, der bislang still neben ihnen gehockt hatte, ein würgendes Geräusch von sich.
    Tomrin warf dem Jungdrachen einen fragenden Blick zu. „Fleck? Alles in Ordnung?“
    Dieser öffnete wie zur Antwort das Maul und spuckte eine kinderfaustgroße Kugel aus. Sie schien aus einer Art Kristall zu bestehen, war blank poliert, und ein schwaches, gelbliches Leuchten drang aus ihrem Inneren. Mit einem leichten Schlag fiel sie auf die Holzbohlen und rollte zu Sando hinüber.
    Der stoppte sie mit seinem Fuß, bevor er sich hinunterbeugte und die Kugel aufhob. „Igitt, Fleck, hast du das Ding etwa die ganze Zeit im Maul gehabt?“ Angewidert wischte er die Kugel an seiner Hose ab.
    Fleck quäkte beleidigt, dann hopste er zu Sando hinüber und stupste ihn aufgeregt mit der Schnauze an.
    „He, Fleck, was soll das? Du willst doch jetzt nicht ernsthaft mit diesem Steinding Stöckchenholen spielen? Wo hast du das überhaupt her?“
    „Also ich wüsste viel lieber, warum es so leuchtet“, mischte Hanissa sich ein. „Gib mir die Kugel bitte mal, Sando.“
    „Klar, warum nicht? Fang!“ Er deutete einen Wurf an, und als das Mädchen mit einem erschrockenen „Nicht!“ die Arme hochriss, grinste er. „War nur Spaß.“ Er reichte ihr die Kugel.
    „Blödmann“, brummte Hanissa gutmütig. Stirnrunzelnd untersuchte sie die Kugel. Dabei murmelte sie etwas vor sich hin. Als sie die rechte Hand über dem Kristall hin und her bewegte, glühte dieser ein wenig auf. „Ich dachte es mir schon“, verkündete Hanissa. „Diese Kristallkugel ist magisch.“
    Neugierig setzte Tomrin sich auf. „Und welchen Zweck erfüllt sie?“
    Hanissa zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht … noch nicht. Aber wartet mal … “ Sie drehte die Kugel ein wenig und hielt sie dann direkt vor die Augen. „Da steht etwas geschrieben. Es ist der Buchstabe Q.“
    „Q?“, wiederholte Tomrin. „Was soll das bedeuten?“
    Sando machte ein nachdenkliches Gesicht. „Nennt mich völlig verrückt, aber könnte Q nicht für Questrik stehen?“
    „Das ist wirklich verrückt, Sando“, entgegnete Hanissa. „Was bitte soll diese Kristallkugel, die Fleck vermutlich irgendwo in der Neustadt aufgelesen hat, während ich im Stadtregister beschäftigt war, mit dem Besitzer unseres Hauses zu tun haben?“
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.
    Die drei Freunde sahen sich verblüfft an.
    „Es hat geklopft“, hauchte Tomrin.
    „Das haben wir auch gehört“, erwiderte Sando ebenso leise.
    „An der Haustür … “, fuhr der Hauptmannssohn fort.
    „… die von außen unsichtbar ist“, beendete Hanissa seinen Satz.
    Misstrauisch richteten alle drei ihren Blick auf die hölzerne Tür, die von innen ganz normal wirkte, von außen aber schon seit Jahren für niemanden mehr zu sehen war.
    Das Klopfen wiederholte sich. „Verzeihung, aber würdet ihr bitte aufmachen?“, drang eine gedämpfte Stimme durch das Holz. „Ich weiß, dass ihr dort drin seid, und ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Fleck quäkte und lief aufgeregt umher.
    Tomrin erhob sich von seinem Stuhl und trat auf die Tür zu. „Wer ist denn dort?“, fragte er

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