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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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daran sind wir schuld.“
    Schnell erzählten die drei, was seit dem letzten Nachmittag in der Drachengasse geschehen war: wie sie durch Flecks Ungeschicklichkeit den Zugang zum Keller und dort den Spiegel gefunden hatten. Wie ihre Spiegelbilder über sie hergefallen waren und sie eingesperrt hatten. Und dass die Spiegler mittlerweile den Spiegel und vermutlich auch Glukk hatten verschwinden lassen.
    „Was hat es mit diesen Spieglern eigentlich auf sich?“, fragte Sando. „Ist das ein Zauber von Achnathon?“
    „Es sieht so aus“, erwiderte Questrik. Er runzelte die Stirn. „Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Achnathons Körper ist ja im Spiegel gefangen und stellt somit keine Gefahr dar. Doch offenbar hat sein Geist eine Möglichkeit gefunden, die Abbilder derer, die in den Spiegel blicken, zu verzaubern. Wie es scheint, sollen diese Diener seine Rückkehr vorbereiten. Vermutlich sammeln sie zu diesem Zweck magische Energie für ihn und suchen nach neuen Opfern, deren Spiegelbilder Achnathon als Verbündete nützlich sind.“
    „Achnathon macht also genau da weiter, wo er aufgehört hat“, erkannte Sando. „Er versucht, Macht zu gewinnen.“
    „Das erklärt die Entführung meines Vaters“, fügte Tomrin erschrocken hinzu. „Er will auch ihn spiegeln und damit Einfluss auf die Stadtgarde erhalten. Als Nächste stehen wahrscheinlich der Stadtmarschall Feylor von Garsting und Baron Berun auf seiner Liste.“
    „Und dann der Steinrat der Zwerge, der König der Elfen, die ganzen Würdenträger Bondingors.“ Hanissa war bleich geworden.
    „Gemach, gemach“, bremste Questrik sie. „Ich bezweifle, dass Achnathon dazu in der Lage ist. Einen Spiegler ins Leben zu rufen und zu beherrschen, kostet ihn sicher viel Kraft. Er wird sich auf ein paar wenige Männer und Frauen beschränken, die ihm seiner Meinung nach am nützlichsten sind, um seine Rückkehr vorzubereiten.“
    „Das sind dann ganz sicher Feylor von Garsting und Baron Berun“, meinte Tomrin. „Sind die beiden erst einmal durch ihre Spiegelbilder ersetzt, kann der Dämon in Bondingor praktisch machen, was er will. Wir müssen etwas dagegen unternehmen, und zwar so schnell es geht.“
    „Du hast völlig recht, mein Junge.“ Questrik klatschte tatendurstig in die Hände und erhob sich. „Was wir tun, ist Folgendes: Ihr nehmt dieses Amulett hier.“ Er griff in die Tasche, die er über der Schulter trug, und zog ein rundes, bronzenes Amulett an einem Lederband hervor, auf dem ein fünfstrahliger Stern abgebildet war. „Damit geht ihr ins Tafeleck in der Neustadt. Dort werdet ihr auf die Nachfahren der Ritter von einst treffen, die heutigen Wächter über den Spiegel. Grüßt sie herzlich von mir und erinnert sie an den alten Eid ihrer Vätersväter. Mit ihrer Hilfe sollte es euch gelingen, den Spieglern und Achnathon Einhalt zu gebieten.“
    „Und was ist mit Euch? Werdet Ihr uns nicht helfen?“
    Questrik schüttelte den Kopf. „Ich bedaure, aber dazu habe ich leider keine Zeit. Ich muss mich um dringende andere Angelegenheiten kümmern.“
    „Dringender als die Rückkehr eines Dämonenfürsten?“, fragte Tomrin ungläubig.
    „In der Tat, ja“, erwiderte Questrik ernst. Dann wurde seine Miene etwas weicher. „Aber verzagt nicht. Ich bin mir sicher, ihr werdet es schaffen. Zeigt Achnathon, aus welchem Holz ihr geschnitzt seid.“
    Er wandte sich bereits zum Gehen, als Hanissa ihn am Ärmel packte. „Aber wie sollen wir unsere Spiegelbilder besiegen?“
    Der Mann drehte sich zu ihr um und lächelte. „Ganz einfach. Schickt sie dorthin zurück, wo sie hingehören.“
    „Und Achnathon?“
    „Hängt ihm einfach wieder eine Decke über. Ein Spiegel, der nichts spiegeln kann, verliert seine Macht.“
    „So einfach ist das?“ Hanissa klang nicht überzeugt.
    Questrik schmunzelte. „Nicht alles muss kompliziert sein. Sind die einfachsten Lösungen nicht meist die besten?“ Er pochte mit seinem Wanderstab auf den Boden. „So, nun muss ich wirklich aufbrechen. Viel Erfolg, meine jungen Freunde. Und bewacht mir weiterhin mein Haus gut. Es birgt noch das eine oder andere Geheimnis unter seinem Dach.“
    Tomrin konnte Questriks Augen unter dem grauen Tuch nicht sehen, aber er hätte schwören können, dass der Fremde ihnen in diesem Moment zuzwinkerte.
    An der Tür wandte sich Questrik noch einmal um. „Ach, braucht ihr die Geistersöldner eigentlich, die draußen im Hof gefangen sind?“
    „Ähm, nein“, antwortete

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