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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Sie hat mich angelogen! Oder jedenfalls a b sichtlich in die Irre geführt. Und das ist noch nicht alles. Weißt du, wo sie wohnt? Auf dem Hardraker-Gehöft.«
    »Was?«
    »Auf dem Hardraker-Gehöft. Diese Adresse hat sie in der Bibliothek genannt. Und du hast gelesen, was Willis über diesen Hof geschrieben hat!«
    »Tom … « Sarah schien kurz davor, die Beher r schung zu verlieren. »Ich hab dir jetzt seit zwanzig Minuten zugehört. Das reicht. Das ist alles krauser Unsinn. Was du über das Kreuz herausgefunden hast, ist toll – es überrascht mich nicht, dass du das aufr e gend findest. Aber der Rest – hör mal, das ist Blö d sinn. Ich weiß nicht, warum Vanessa Sawcroft dir das mit dem Buch verschwiegen hat. Vielleicht hatte sie’s vergessen.«
    »Das glaubst du doch selber nicht!«
    »Vielleicht war sie auch bloß sauer auf dich, weil du dich da in was verbissen hast, und wollte dich loswerden. Könnte doch sein, oder? Und sie wohnt jedenfalls nicht auf dem Hardraker-Gehöft, das weiß ich, weil ich gestern den Auftrag zu seiner Schätzung als Immobilie bekommen habe. Das Gehöft steht leer. Da wohnt niemand. Hör also auf, dir irgendwas zusammenzufantasieren, was gar nichts existiert.«
    Tom sah sie zweifelnd an. »Wer hat gesagt, dass es leer steht?«
    »Mr Cleever. Den kennst du doch: Gemeinderat, Kirchenvorstand – genau der. Er ist mit dem Verkauf beauftragt. Willst du behaupten, dass der auch lügt?«
    »Nein, das nicht, aber das kann doch nicht ang e hen … «
    »Verdammt noch mal, Tom!« Sarah war jetzt ric h tig wütend. »Das reicht. Jetzt sag ich dir, was wir tun werden. Ich möchte, dass d u in zwei Stunden kommst und mit Michael r e dest. In der Zwischenzeit tu ich dir einen Gefallen. Ich fahre jetzt sofort zum Hardraker-Hof und seh mich dort mal gründlich um. Und dabei werde ich Ausschau halten nach fliege n den Zauberern, lüge n den Bibliothekarinnen und Kreuzdieben. Okay? Falls ich so jemanden sehe, werde ich es dich wissen la s sen. Falls nicht, hörst du vielleicht endlich auf, ständig von diesem verdam m ten Kreuz zu quasseln!«
    Damit drehte sie sich auf dem Absatz um, stürmte aus der Kirche und knallte die Tür so fest hinter sich zu, dass das ganze Mittelschiff davon widerhallte.
    Tom starrte hinter ihr her und grübelte immer noch, wie er sie überzeugen könnte.
     

 
     
    24
     
    Nachdem Sarah gegangen war, ließ Stephen sich Zeit. Er bummelte durchs Haus, duschte und zog sich an. Die ganze Zeit über sah er aus den Fenstern, um sich zu vergewissern, dass sein Opfer ihm nicht en t wischte. Aber Michael saß anscheinend zufrieden im Garten, trank seinen inzwischen kalten Kaffee und blickte hinüber zum Wirrim.
    Gut, dachte Stephen. Bleib bloß, wo du bist.
    Nach einer Weile schien Michael wieder neuen Auftrieb zu bekommen. Er streckte sich, gähnte und ging in die Küche, wo er ziellos Schranktüren öffn e te. Doch nichts schien seinen Appetit zu reizen. Unen t schlossen stand er da und glotzte ausdruckslos vor sich hin. Schließlich ging er in den Flur. Als er an e i ner dunklen Nische vorbeikam, trat schweigend eine Gestalt heraus. Ein eisenharter Arm legte sich um se i nen Hals und b e gann ihn zu würgen, während eine andere Hand Michaels Arm im Polizeigriff hi n ter den Rücken drehte. Michael strampelte wild, aber der J e mand hatte kein Mitleid und zwang ihn, die Treppe hochzugehen. Wann immer er zögerte, wurde er durch Tritte und Armdrehungen wieder angetri e ben, und wenn er sto l perte, wurde er von dem Arm um seinen Hals weitergezogen. Keuchend und ze r zaust kam er bis zum B a dezimmer, wo die Dusche auf ihn wartete.
    »Gut«, sagte Stephen. »Zeit für eine kleine Pla u derei.«
    Michael weigerte sich störrisch. »Es gibt nichts zu besprechen. Ich bin müde. Ich will schlafen.«
    »Nichts zu bereden? Mannomann, wir sind aber ziemlich daneben.« Stephen packte ihn noch fester. »Zuerst mal … « Er umklammerte Michaels Kopf und zwang ihn, sich über das Waschbecken zu bü c ken, »… werden wir uns über gestern Nacht u nte r halten. Dann … « Er drehte das eiskalte Wa s ser auf und nahm die Dusche aus ihrer Halterung, »… wirst du mir erzählen, was in deinem strohdu m men Kopf vor sich geht. Noch Fragen?«
    »Hau ab, du Arsch«, rief die Stimme aus dem B e cken.
    »Gut.« Stephen richtete den Duschkopf auf M i chaels Rücken. Das Wasser lief runter, blähte das T-Shirt auf und kam dann als eisiger Wasserfall an der Taille heraus. Michaels Hose war

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