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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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interessiert begutachten zu können. Leises, wohlwollendes Gemurmel war zu hören, in dem, wie Laurence glaubte, auch Neid mitschwang. Auf jeden Fall waren die Blicke, die Temeraire, Iskierka und Kulingile daraufhin ernteten, weitaus weniger misstrauisch.
    »Gut«, sagte Churki, »jetzt beginnen sie langsam, mir zu glauben. Als ich ihnen erzählt habe, Sie hätten einen der geraubten Männer meiner Mutter zurückgebracht, meinten sie, ich müsse irgendetwas falsch verstanden haben. Jetzt sind sie jedenfalls sehr beeindruckt. Wie Sie sehen, gibt es keinen Grund für Sie, sich Sorgen zu machen, weil die Franzosen Pferde und Edelsteine mitgebracht haben. Was ist das schon gegen das, was Sie als Geschenk anbieten?«
    Temeraire fügte seiner Übersetzung hinzu: »Ich habe keine Ahnung, was sie meinen könnte. Sie muss doch sehen, dass wir ganz und gar mittellos sind«, und erkundigte sich noch einmal bei ihr.
    Churki schüttelte unter lautem Geklingel ihre Flügel aus. »Na, ich meine natürlich all diese Männer.«
    »Mr Forthing«, sagte Laurence, als sie damit begannen, ihre Feldbetten vorzubereiten und einige wenige einfache Zelte als Schutz gegen die kühle Bergluft aufzubauen, »Sie werden bitte eine Wache von zuverlässigen Männern organisieren und ihnen immer einen wachhabenden Offizier zur Seite stellen.« Diese Wache war als Schutz in alle Richtungen gedacht. Laurence war sich bedauerlicherweise ziemlich sicher, dass Hammond keinerlei Skrupel haben würde, auch zweihundert Männer an die Gastgeber zu verschachern, wenn er sich dafür irgendeinen Vorteil gegenüber den Franzosen verschaffen und auf diese Weise diplomatische Beziehungen zu den Inka aufbauen konnte.
    Der Brief, also das Khipu, war dem Verantwortlichen ausgehändigt worden; Churki brach nun auf, um einem besonders wichtigen Staatsvertreter zusätzlich die Sachlage zu schildern. Der Tag schleppte sich dahin, ohne dass sie irgendeine Antwort bekommen hätten. In der Zwischenzeit mussten sie mit ansehen, wie auf der anderen Seite des Platzes der französische Grand Chevalier Piccolo in der Begleitung von einigen Drachen der Inka landete, die etliche geschlachtete Lamas in den Klauen hielten und sie als Zwischenmahlzeit mit Geneviève teilten.
    »Ich hätte auch nichts gegen ein Lama einzuwenden«, sagte Kulingile, der sehnsüchtig hinüberstarrte. »Können wir nicht jetzt jagen gehen? Es wird sonst zu spät.«
    Aber Hammond wollte nichts davon wissen, dass irgendeiner von ihnen aufbräche, ehe sie eine Erlaubnis dafür erhalten hatten. Er befürchtete nicht ohne Grund, dass ein fremder Drache, der allein herumflog, einen einheimischen Drachen dazu bringen könnte, die Rechtmäßigkeit seines Eindringens ins Herz des Inkareiches infrage zu stellen. Er wurde noch unnachgiebiger, als Churki endlich zurückkehrte und berichtete, dass ihre Nachrichten angekommen seien und einige Abgesandte des Hofes schon bald für Gespräche mit ihnen zur Verfügung stehen würden. »Wir müssen sie in bestmöglicher Art und Weise empfangen«, sagte er und bestand darauf, dass sich die Drachen in einer Reihe aufstellten. Danach positionierte er die Männer in Reih und Glied um sie herum, sodass es wirkte, als sei ihre Zahl noch weitaus größer, als sie es tatsächlich war.
    »Laurence, vielleicht könntest du ja jetzt deinen Umhang anlegen«, schlug Temeraire vor, der sich von Hammonds Begeisterung hatte anstecken lassen. Nur mit Mühe konnte Laurence ihn ablenken, indem er seine Aufmerksamkeit auf sein eigenes Aussehen lenkte: Die Krallenscheiden wurden herausgeholt und die Brustplatte poliert, und unter Rolands Anweisungen bildeten die Seeleute eine Kette, um Wasser vom großen Springbrunnen in der Mitte des Hofes zu den Drachen zu schaffen, damit man es ihnen über die Rücken gießen konnte.
    »Ich muss Mr Hammond zustimmen: Wir müssen uns angemessen präsentieren, soweit das nur möglich ist«, betonte Temeraire trotzig, nachdem er einige Matrosen angeherrscht hatte, weil sie unüberlegterweise Einwände gegen diese Arbeit erhoben hatten. »Es tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber das bleibt wohl an Kulingile, Iskierka und mir hängen. Es lässt sich kaum abstreiten, dass wir als Gruppe einen sehr seltsamen Eindruck machen, auch wenn Curicuillor uns so großzügig mit Kleidung ausgeholfen hat. Laurence, du willst doch ganz sicher nicht, dass dieser Abgesandte der Inka von unserem Äußeren entsetzt ist! Und könntest du nicht vielleicht doch noch mal

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