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DrachenHatz

DrachenHatz

Titel: DrachenHatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Haese
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Sonst leidest du in dieser Hinsicht nicht unbedingt an einem Übermaß an Qualifikationen, aber was macht das schon, nicht wahr? Über so eine Winzigkeit schaut Hanna Hemlokk großzügig hinweg. Du weißt Bescheid. Und das reicht.«
    »Mir auch«, entgegnete ich mittlerweile völlig desillusioniert. Er hätte mir vielleicht nicht sofort Glauben schenken müssen, das hatte ich gar nicht unbedingt erwartet, aber ein kleines bisschen mehr Vertrauen in meine berufliche Kompetenz hätte es schon sein müssen.
    Trotzdem gab ich ihm eine letzte Chance. »Genau aus diesem Grund, weil Greta eben krank ist und die Mutter Angst vor ihr hat, ist Almuth ›freiwillig‹ ins Heim gegangen. Nach der Sache mit dem Salz hat sie sich gefürchtet. In Wahrheit hat nämlich ihre Tochter den Pudding versalzen und nicht Hauke. Und dann hat sie ihn gezwungen, davon zu essen. Und mit –«
    »Ach so«, rief Thomas gespielt enthusiastisch, »das erklärt natürlich alles! Verstehe ich dich richtig, du behauptest also, die alte Frau hat Angst, letztlich genauso von Greta ermordet zu werden wie der arme Hauke? Was ja überhaupt kein Problem darstellt, richtig? Und wie denkst du dir das konkret? Dass Greta ihre Mutter auf dem Deich anklebt, um sie ebenfalls mit dem Lenkdrachen zu spalten? Oder wurde der Junge nach deiner Theorie nun doch nicht von ihr getötet, sondern lediglich versalzen?«
    »Lass es gut sein, Thomas«, bat ich leise. Ich war jetzt total fertig, und ich fror erbärmlich. Das war natürlich der Schock.
    »Du lieber Himmel, Hanna, ich versuche dir doch lediglich zu helfen. Siehst du denn nicht, was du dir da zusammenreimst? Das ist wirklich nur noch abstrus. Bist du sicher, dass du keinen Arzt brauchst?«
    »Ja.«
    »Ganz sicher? Tatsächlich?«
    »Ja«, erwiderte ich tonlos.
    Ohne Vorwarnung sprang er plötzlich aus dem Bett und funkelte von seinen Einmetervierundachtzig wütend auf mich herab. »Du hast ein echtes Problem, Hanna. Und dass du stur wie ein Muli bist, wie dein Freund, der Gierke, zu sagen pflegt, ist noch untertrieben. Bestell ihm das.«
    »Das werde ich. Und genau das habe ich in dieser Situation gebraucht, Thomas. Zuspruch und wegweisende Worte, die weiterhelfen. Besten Dank.«
    »Ach, hör doch auf. Entweder du leidest unter einer richtig satten Bindungsangst, die dich veranlasst, sofort alles kaputt zu machen, wenn man dir zu nah kommt, oder …«
    »Oder?«, ermunterte ich ihn. Wenn schon, denn schon. Nur raus damit, dann hatten wir es hinter uns.
    »Oder dir bekommt das Detektivspielen nicht, weil du dich völlig überfordert fühlst und nicht abschalten kannst.«
    »Ach ja? Egal wie, auf jeden Fall bin ich seelisch gestört?« Dagegen nahm ich mich als Hobbypsychologin ja geradezu wie ein Waisenmädchen aus!
    »Nein«, fuhr er grimmig fort, »wenn es mit uns ernsthaft etwas werden soll, dann musst du das Ermittlungsgewerbe wohl aufgeben. Anfangs fand ich das ja durchaus spannend, aber nachdem ich mitbekommen habe, wie du … also, was das genau bedeutet … also, bei dir bedeutet, meine ich, nein, so etwas mache ich auf keinen Fall mit.«
    So, so. »Ist das eine unabdingbare Forderung?«
    Immerhin gab es sich den Anschein, noch einmal darüber nachzudenken. Ich kannte das Ergebnis jedoch bereits vor ihm. »Ja«, bestätigte er. »Das ist es wohl. Sarah findet übrigens auch, dass du dir da einen reichlich merkwürdigen Job ausgesucht hast.«
    Sarah? Waren wir jetzt schon so weit? Was hatte denn seine Tochter mit meiner Berufswahl zu tun? Ich blickte total gefrustet zu ihm hoch. »Wenn du mir so kommst, Thomas, ist es zu Ende mit uns. Du kannst doch nicht allen Ernstes von mir erwarten, dass ich meine Arbeit aufgebe, nur weil die deiner Tochter nicht passt oder sie damit nichts anfangen kann. Sie ist dreizehn, Mensch!«
    »Und für ihr Alter ziemlich erwachsen. Aber das nur nebenbei, denn das fordere ich ja gar nicht von dir. Du schreibst Liebesgeschichten, das ist dein Beruf. Die ganze Detektivspielerei ist dagegen nichts weiter als eben nur das: eine Spielerei.« Er lächelte. Ich fand seine Lippen nicht einmal ansatzweise erotisch, sondern fast ein wenig feist. Und ich hätte ihm problemlos eine reinhauen können, um es ganz direkt und ohne das eigentlich sehr schöne Bild von der polierten Fresse auszudrücken.
    »Findet Sarah das ebenfalls?«, erkundigte ich mich stattdessen höflich.
    »Was hat sie denn damit zu tun?«, fuhr Thomas hoch. »Lass bitte meine Tochter aus dem Spiel!«
    Mich beschlich

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