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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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ein Fuß rutschte ab, mehrere Steine lösten sich und kullerten den Abhang runter. Augenblicklich fuhr der Drache herum und senkte seinen Kopf zu Aidan herab. Er öffnete sein riesiges Maul, als ob er ihn verschlingen wollte. In dem Moment schoss neben Aidan blaues Feuer aus dem Felsen.
    Shakrath.
    Der Magier hatte einen Unsichtbarkeitszauber genutzt, um unbemerkt auf die andere Seite zu schleichen und Aidan zur Hilfe zu kommen. Der Zauber lenkte den Drachen kurzzeitig ab und verschaffte Aidan die Möglichkeit zur Flucht. Wütend fauchte der Drache den Magier an, grauer Rauch qualmte aus Nüstern, die fast so groß wie der Schädel des Trolls waren. Er machte sich bereit für seinen Feueratem, jeden Moment konnte er den Magier mit seinen Flammen verbrennen.
    »Nimm das, du seelenloses Ungeheuer«, schrie eine weibliche Stimme von oben herab. Der Drache ließ von dem Troll ab, der zitternd zusammenbrach, und streckte den Kopf nach oben. Soreena stand auf dem Felsvorsprung über dem Höhleneingang, den Langbogen bis zum Zerreißen gedehnt. Sie hatte einen Pfeil auf die Sehne gespannt, die Spitze war auf den Schädel des Drachen gerichtet.
    »Worauf wartet ihr Narren? Lauft endlich los!«, schrie sie ungehalten.
    Das ließ sich Aidan nicht zweimal sagen. Er half Shakrath auf die Beine und stolperte mit ihm den Abhang hinunter. Aidan rutschte auf dem matschigen Erdreich aus und zog im Fallen auch Shakrath die Füße weg, gemeinsam kullerten sie würdelos nach unten, bis beide von oben bis unten schlammbedeckt waren. Aidan kugelte sich beinahe die Schulter aus, als er knackend gegen einen Felsen prallte und stöhnend liegen blieb. Shakrath erging es nicht viel besser.
    Soreena schoss einen Pfeil auf den Kopf des Drachen ab, in letzter Sekunde drehte er sich zur Seite und der Pfeil, den sie genau auf das linke Auge gezielt hatte, prallte wirkungslos am undurchdringlichen Schuppenpanzer ab. In einer fließenden Bewegung legte Soreena Pfeil um Pfeil an und schoss sie auf das Ungeheuer ab, erreichte aber nichts. Die Schuppen waren zu dick, der Panzer viel zu hart, als dass die Spitzen ihn durchbrechen könnten, daher visierte sie seine Augen an. Der Drache schien zu ahnen, was die Elfe vorhatte und schüttelte sich wild, um ihr kein klares Ziel zu bieten.
    Zwischen zwei Schüssen reckte er sich blitzschnell nach oben und schnappte mit seinen scharfen Zähnen nach ihr. Soreena schnellte zur Seite und sprang von dem mehrere Meter hohen Vorsprung herunter. Sie landete sanft auf dem Boden, stieß sich ab und sprintete den Abhang runter, genau auf Aidan und Shakrath zu.
    Der Drache fauchte wütend und warf seinen massigen Körper herum, zu behäbig für die flinke Elfe, die schon bei Aidan und Shakrath angelangt war.
    »Weiter«, rief sie den beiden atemlos zu und rannte vorbei, ohne ihr Tempo zu drosseln.
    Der Drache erhob sich schwerfällig in die Lüfte und kreischte. Er setzte zum Sturzflug an und raste genau auf Shakrath zu. Beinahe zu spät warf sich der Troll zur Seite und das gleißende Drachenfeuer verfehlte ihn um Haaresbreite. Der Drache brannte eine breite Schneise in das Unterholz, bevor er mit majestätischen Flügelschlägen an Höhe gewann und zum nächsten Sturzflug ansetzte.
    Aidan und Shakrath rannten in unterschiedlichen Richtungen davon, um den Drachen zu verwirren. Der zögerte nur einen Moment, dann setzte er Aidan nach. Der verfluchte sein Pech und rannte tiefer in das Unterholz hinein, wo er kein klares Ziel abgab. Aber auch hier war der Abhang so steil, dass seine Füße schlitterten, wenn er jetzt hinfiel, würde er sich bestenfalls mehrere Knochen brechen. Seine Schulter schmerzte so heftig, dass Aidan bunte Flecken vor den Augen sah, dessen ungeachtet spurtete er verbissen weiter, rannte, bis seine Lunge zu platzen drohte.
    Aus allen Richtungen stellten sich Bäume in seinen Weg, nur mit Mühe wich er ihnen aus. Ein Ast peitschte seine Wange und hinterließ eine blutige Strieme. Aidan heulte vor Schmerz auf, der Drache schrie seine Antwort in den Himmel und näherte sich unverzüglich der Stelle, an der Aidan aufgeschrien hatte. Er flog dicht über ihn hinweg, die ledrigen Schwingen rasierten die Spitzen der Bäume ab, die schmerzhaft auf den geschundenen Körper des Kriegers herabprasselten.
    Der Drache schien ihn aber nicht zu sehen, denn er flog weiter, ohne zum Angriff überzugehen, wendete in weitem Bogen, und kam mit kräftigen Flügelschlägen zurück. Der Luftwirbel, den der Schlag der

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