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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Eine kleine Anspielung, und Ihre Contenance geht den Bach hinunter. Von einer so bekannten Kämpferin hätte ich etwas mehr erwartet.«
    Sie sprang auf und schlug ihm mit der Luger gegen die Stirn, sodass er seitlich vom Stuhl kippte. Blut spritzte aus der Platzwunde auf den teuren Teppich. »Was ist mit meinem Mann geschehen?«, rief sie außer sich.
    »Was wohl?« Voss hatte sich auf alle viere gestützt, er kämpfte mit Schwindel. »Er ist verglüht. Wie alle anderen, die sich in dem Zeppelin befunden haben. Es war so einfach, das Ding vom Himmel zu schießen.«
    Sie umrundete den Tisch und trat ihm in die Seite, Rippen knackten. »Halten Sie das Maul!«
    Voss schien Gefallen an Schmerzen und Provokation zu haben, denn er schwieg nicht. »Wir dachten, dass wir Sie damit ein bisschen beschäftigt halten und Sie nach Russland reisen werden, um seinen Tod zu erforschen. Es war der Einfall meines Vaters.« Er lachte. »Zadornov hat eine tolle Fackel abgegeben, wie ich hörte.«
    »Halt’s Maul!« Sie schlug von oben zu, mit dem Knauf an seinen Hinterkopf.
    In dem Augenblick öffnete sich die Tür, und ein Diener stand auf der Schwelle.
    »Sie bleiben!« Silena hob die Luger. »Kommen Sie …«
    Voss zog ihr die Beine weg, und sie fiel neben ihm auf den Boden.
    Sofort schwang er sich auf sie, bog ihr die Hand nach hinten, und ihre Finger öffneten sich von selbst. Die Pistole wechselte den Besitzer. »Rufen Sie die Männer, Kalthaupt. Sie sollen die Villa von oben bis unten durchsuchen. Hier läuft jemand herum, der hier nichts zu suchen hat. Und den ich tot sehen möchte. Schicken Sie mir außerdem Müller und Weiß. Wir gehen.«
    Silena rührte sich nicht. Er saß auf ihrem Bauch, auf dem ungeborenen Leben. Auch wenn er davon nichts spürte, sie wusste es und hatte Angst um das Kind.
    Der Diener nickte und verschwand.
    »So schnell ändern sich die Vorzeichen.« Voss drückte die Mündung gegen ihre Schläfe und simulierte das Geräusch eines Schusses. »Sie haben es bald hinter sich. Ich hatte zwar kurz mit dem Gedanken gespielt, Sie als meine Gefangene am Leben zu lassen und Ihnen bald den neuen Kaiser von Deutschland präsentieren zu dürfen, aber es wäre zu gefährlich.« Er stand auf und hielt weiterhin auf sie angelegt.
    Die Tür öffnete sich nach knappem Klopfen. Sechs Männer betraten das Büro, vier von ihnen waren mit MP18 bewaffnet, die anderen zwei trugen Aktenkoffer mit sich. »Herr Voss, Sie haben uns rufen lassen?«, sagte einer der Bewaffneten.
    »In der Villa ist ein Mann. Findet ihn und bringt ihn um, aber passt auf. Er ist äußerst gefährlich. Friedrichs hat er schon erledigt.« Er winkte die Männer mit den Koffern näher, die anderen verschwanden hinaus. »Weiß, Müller, einpacken. Nur die wichtigsten Unterlagen und Schuldverschreibungen. Sie wissen, worauf es ankommt.«
    Die beiden nickten und gingen zu den Regalen, zogen zielsicher Ordner und Mappen heraus, öffneten sie und entnahmen ihnen Blätter.
    Voss bedeutete Silena, sich zu erheben. »Hoch mit Ihnen. Ich zeige Ihnen den Garten ein letztes Mal.«
    Silena stemmte sich in die Höhe. Ihr wollte nicht einfallen, was sie gegen den Mann ausrichten konnte. Notfalls blieb ihr nur der direkte Angriff.
    »Wissen Sie, was ich witzig finde?«, sagte er und führte sie zur Tür hinaus. »Dass Sie mir die Sache mit Ihrem Mann geglaubt haben.«
    Sie spie auf den Teppich.
    Voss versetzte ihr einen Tritt. »Lassen Sie das!«
    Sie torkelte gegen eine Säule, glitt ab und klammerte sich an eine Ritterrüstung. Das Scheppern und Reiben des Metalls war sehr laut; sie konnte sich gerade noch festhalten, bevor sie die Treppe hinabgestürzt wäre. Wenn er näher kommt, werde ich ihm die Luger entreißen. Silena hielt sich bereit und packte den Brustharnisch der Rüstung, um ihn als Waffe einzusetzen.
    Aber sie vernahm keine Schritte. Voss war stehen geblieben.
    Sie sah hinter sich. »Fayence!« Ihr fiel mehr als ein Stein vom Herzen.
    Der Ägypter stand über Voss, der gekrümmt am Boden lag, Blut rann von dem Schwert, dessen Spitze zu Boden zeigte. »Ich kümmere mich um die Männer«, sagte er und klang noch immer mechanisch.
    Ich habe ihn nicht gehört. Er tötet sogar lautlos. »Sind Sie sicher?« Sie wollte ihn in dieser Lage nur ungern allein lassen.
    »Ich bin sicher.« Er sprang auf das Geländer und drückte sich ab, verschwand in der Tiefe.
    Weiß und Müller Die Beweise, die ich brauche, um den Kaiser zu überzeugen! »Kommen Sie danach ins

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