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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Trick funktioniert.« Er rutschte herab. »Leuchten Sie mir bitte?«
    Snickelway lachte. »Ich schwöre, dass es ein echter Spuk war. Das Golden Fleece ist berühmt für seine Schreckgestalten.«
    Kaum sprach sie es aus, da fühlte er eine Berührung an seinen Schultern.
    De Bercy wurde eiskalt. Die Temperatur um ihn herum fiel um mehrere Grade, und im nächsten Moment legte sich eine Schlinge um seinen Hals, die sich blitzartig zuzog.
    Was… De Bercy griff danach, um sie zu weiten, aber an seiner Kehle ertastete er nichts. Er spürte nur die Einschnürung der Haut. »Mylady«, krächzte er bittend. Die Luft wurde ihm bereits knapp. »Was tun Sie mir an?«
    »Ich?«, sagte sie unschuldig aus der Dunkelheit. »Sie hören doch, dass ich weit von Ihnen weg bin. Wie gelänge es mir, Sie anzurühren?« Wieder lachte sie leise, aber ihre Stimme hatte sich gewandelt: maliziös und voller Boshaftigkeit. Erwartungsvoller Sadismus, der ihm die fürchterliche Gewissheit vermittelte, dass es noch lange nicht ausgestanden war. »Es sind die Geister von Verbrechern, deren Leichname man nach der Hinrichtung im Keller aufbewahrte. Man hatte sie gehängt. Ihre Familien sollten kommen und sie abholen, aber sie erschienen nicht. Sie verrotteten. Niemals bestattet, niemals in heilige Erde gelegt. Gelegentlich sieht man Knochenstückchen zwischen den Platten herausragen. Was vergehen kann, verging. Aber ihre verdorbenen Seelen verfingen sich im Gemäuer und warten bis heute und voller Hass auf den Tag, an dem jemand erscheint, der sie abholt. Unglücklicherweise scheinen Sie es nicht zu sein.«
    De Bercy wand sich vergebens in dem Griff, spürte kräftige Hände, die ihn an Armen und Beinen hielten. »Mylady…« Die Schlinge um seinen Hals lockerte sich leicht, und er hustete, würgte und atmete gleichzeitig.
    »Mister De Bercy«, sagte sie, und dieses Mal befand sie sich dicht vor ihm. »Sie waren so freundlich, einen Vertrag zu unterschreiben, der Sie entbehrlich macht. Geld und Bonus sind mir sicher.« Eine zärtliche Hand berührte ihn an der Stirn. »Ehe ich mich an meine Nachforschungen begebe, möchte ich von Ihnen wissen, wer mein wirklicher Auftraggeber ist.«
    Verdammtes Weib! Die einnehmende Wirkung, die sie auf ihn gehabt hatte, war schon lange verflogen. »Sie irren …«
    »Ich kann Ihre Gedanken lesen, Mister De Bercy. Mäßigen Sie sich«, fuhr sie ihn an. »Fluchen hilft Ihnen nicht weiter.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich es nicht bin, der Sie anheuert?« Sosehr er sich bemühte, gegen die Kraft seiner Aufseher kam er nicht an.
    »Ich lese in Ihrem Unterbewusstsein, dass Sie mir nicht alles gesagt haben. Ihre Empfindungen passten nicht zu Ihren Formulierungen. Um an diese verborgenen Informationen zu gelangen, muss ich Sie dazu bringen, an denjenigen zu denken, für den Sie aus dem französischen Königreich zu mir gereist sind.« Snickelway klang harmlos, aber etwas schwang in ihren Worten mit. Etwas, das Angst in ihm auslöste. Ein angedeutetes Versprechen, ihm Dinge anzutun, die er sich nicht einmal vorstellen konnte.
    De Bercy versuchte schwitzend, nicht an seinen Herrn zu denken. »Nein, das schaffen Sie nicht!«
    Ein reibendes Geräusch erklang, ein Streichholz flammte auf und blendete De Bercy. Als er wieder etwas erkennen konnte, stand Snickelway eine Armlänge entfernt und hielt die Lampe auf Augenhöhe. »Mister, Sie wissen nicht, was Ihr Herr mit dem Weltenstein in Wahrheit beabsichtigt?«
    De Bercy räusperte sich, seine vom Strick malträtierte Kehle fühlte sich roh an. »Mir wurde gesagt, was ich Ihnen sagte«, sprach er heiser. »Mein Herr fürchtet den Missbrauch und möchte das Artefakt zerstört wissen.« Er sah sie bettelnd an, die Furcht vor dem Ungewissen brachte ihn zum Zittern. »Lassen Sie mich gehen, Mylady! Ich bin nichts weiter als ein Diener. Ich werde Ihnen auch nicht heimlich zum Triglav folgen, wie es mir aufgetragen wurde.«
    Sie schien nachzudenken, während sie ihn von den Schuhen bis zum Scheitel betrachtete. Er glaubte, diesen Blick bei Metzgern gesehen zu haben, bevor sie Schlachtvieh zerlegten. »Das stimmt, Mister De Bercy. Sie sind nur ein Diener. Von denen hat Ihr Herr so viele, dass es ihm nicht auffallen wird, wenn ihm einer abhandenkommt.« Sie langte in seinen Mantel und zog den Vertrag hervor. »Ich werde ihn zur Kanzlei bringen, damit alles seine Ordnung hat.«
    Um ihn herum wurde es noch kälter, und der Druck der Schlinge nahm zu. »Snickelway!«, schrie er voller

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