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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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so gut es ging. Mit dem Rücken an einen großen schwarzen Felsen gelehnt, blickte Thork zu dem mondlosen, sternenlosen Himmel auf und hüllte sich tiefer in seinen Fellumhang. »Dies ist ein hartes, mitleidloses Land«, sagte er, »durch das wir gezogen sind, doch morgen wird es noch schlimmer kommen, denn tief in meinen Knochen fühle ich einen Wintersturm heraufziehen.«
Einen Augenblick schauderte es Elyn, und nicht allein von der Kälte. Und ein eisiger Wind kam auf, der von Norden her blies.
 
Am späten Morgen des nächsten Tages kämpften sich Elyn und Thork auf den ungeschützten Hängen durch den wachsenden Sturm. Ein heulender Wind zerrte an ihren Kleidern, peitschte sie mit weißen Böen, und man konnte kaum weiter als ein paar Schritte sehen. Eissplitter peinigten Frau, Zwerg, Pferd und Pony zugleich, prasselten auf sie ein, rissen an ihnen, schlugen sie wie mit eisengezackten Geißeln, marterten Augen und Gesicht mit brennender Kälte. Und der Wind war eine mächtige Kraft, der die Tiere stolpern und schwanken und die Reiter sich tief im Sattel ducken ließ, um nicht heruntergefegt zu werden. Und Pferd und Pony kämpften sich weiter durch die heulende Weiße, doch der kreischende Wind machte sie scheu. Elyn stieg schließlich ab, um ihr Tier zu führen, und Thork tat desgleichen. Und sie kamen zu einem aufrecht stehenden schwarzen Fels und versuchten im Windschatten Schutz zu finden; doch der grausame Wind fegte hierhin und dorthin mit unvorhersehbaren Wirbeln.
Elyn neigte ihren Kopf zu Thorks hinab und schrie ihm zu: »Thork! Du kennst dich in den Bergen aus! Was nun?«
Thorks schwarze Augen fingen ihren Blick auf, und er legte eine behandschuhte Hand in ihren Nacken und zog ihr Gesicht ganz an das seine heran, ehe er in den heulenden Wind schrie: »Wir können hier nicht bleiben! Wir müssen weiter! Ehe der Sturm hereinbrach, sah ich weiter oben eine Klamm, in der wir Zuflucht finden können. Aber es ist ein weiter Weg, und wir könnten bei dem Versuch umkommen. Doch ich möchte lieber kämpfend sterben, als ohne Kampf aufgeben.«
Ein grimmiges Lächeln erhellte Elyns Züge. »Geh voran, Pfadfinder. Ich folge dir.«
Aus dem unzureichenden Schutz wagten sich die beiden wieder in das Heulen des Sturmes, zu Fuß, die störrischen, erschreckten Tiere am Zügel. Und die kreischende, blendende Weiße verschluckte sie, saugte ihnen die Wärme aus dem Körper und spie sie auf den kalten schwarzen Stein. Doch sie kämpften sich vornübergebeugt weiter durch den alles vernichtenden Wind.
Stunden vergingen, und immer noch kämpften sie sich den Berg hinauf. Manchmal stolperte der eine, fiel der andere, doch jedesmal raffte er sich sich wieder auf. Jeder Schritt war nun eine Qual. Ihr Atem kam keuchend und brannte. Ihre Augen suchten die Felsklamm, die Thork gesehen hatte. Und immer noch donnerte der weiße Wind auf sie herab, überschüttete sie von Kopf bis Fuß mit Eis, drückte sie nieder unter seiner Last.
Die Nacht brach herein, doch es ist müßig zu fragen, ob sie die Dunkelheit überhaupt bemerkten, denn das einzige, was für sie wichtig war, war der Weg aufwärts. Und als der heulende, blendende Tag sich schließlich in eine dunkle, tosende Nacht verwandelte, taten zwei keuchende Gefährten mit ihren zwei schnaubenden Tiere nichts, als sich weiterzukämpfen. Sie stürzten, standen wieder auf, stolperten, kamen wieder auf die Füße, brachen zusammen vor Erschöpfung, wurden von der Müdigkeit gnadenlos hinabgezogen, rutschten aus, konnten sich nicht halten, und ihre Herzen hämmerten vor Anstrengung, wenn sie sich wieder hoch- und weiterkämpften. Der Wind zerrte an ihnen; sie waren kalt, eiskalt bis in die Knochen, ihre Kräfte verbraucht.
Und vielleicht zum hundertsten Male auf einer Meile brach Elyn zusammen, fiel in den knietiefen Schnee, doch diesmal stand sie nicht wieder auf. Thork taumelte zu ihr, und es gelang ihm, sie auf Windsbrauts Rücken zu wuchten; das Pferd zitterte vor Erschöpfung.
Und weiter stapfte er, jetzt mit beiden Tieren am Zügel, wühlte sich hangaufwärts in einem, wie ihm jetzt erschien, hoffnungslosen Kampf, doch sein störrischer Châk-Stolz ließ ihn nicht aufgeben. Eine weitere Meile kämpften sie sich nach oben; es schien ewig zu dauern. Und dann stürzte Windsbraut. Der Grauschimmel fiel in den Schnee und begrub Elyn unter sich.
Obwohl müde über alle Maßen, gelang es Thork, sie freizuschaufeln, sie unter dem gestürzten Pferd hervorzuziehen. Sie schien nichts

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