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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wort ihrer Sprache und sie nicht die seine. Das würde die Sache sehr schwierig machen, denn zweifellos waren sie gekommen, um zu handeln, und das Dorf konnte daraus Nutzen ziehen und viele schöne Dinge erwerben, vielleicht eine Holzaxt oder zwei oder ein Beil, wenngleich er nichts dergleichen unter ihrem Gepäck gesehen hatte; vielleicht hatten sie auch in ihren Satteltaschen Duftwässer, Bernstein, Perlen, Nadeln und Faden — obwohl es offensichtlich war, daß sie keine Tuchballen mit sich führten; vielleicht, da sie zu Fuß gekommen waren, ließ sich sogar um das Pferd feilschen. Darum war es wichtig, sehr wichtig für Heido, daß sie einen Weg fanden, sich zu verständigen.
Und so rief Heido nach dem alten Tai, denn Tai war in seiner Jugend ein Händler gewesen und hatte viele Sprachen gelernt und war weit gereist, weit fort von den Bergen, bis er seinen Irrtum erkannte. Und während er auf Tai wartete, geleitete Heido die beiden Besucher in die Dorfhalle und bedeutete ihnen, sich auf einer kleinen Matte niederzusetzen und bot ihnen Tee an, den sie dankbar annahmen. Derweil versammelten sich draußen die Dorfbewohner und reckten die Hälse, um jene Leute zu sehen, die vielleicht, trotz der Signale aus der Erde, doch keine Dämonen waren, und das große Pferd, ebenfalls vielleicht kein Dämon, doch besser aus sicherer Entfernung zu betrachten.
Endlich kam der alte Tai, gekleidet in sein gelbes Gewand mit den schwarzen Händlerstiefeln - niemand im Dorf hatte Stiefel, nicht einmal der Dorfschulze —, denn Tai hatte sich schon gedacht, daß man ihn wegen seiner Sprachenkenntnis gerufen hatte. Und er strich sich seinen dünnen Bart und blickte so weise drein, wie er konnte, während er durch die Gasse schlurfte, welche die Dorfbewohner für ihn bildeten und in das Gebäude trat, sich neben der Matte niederließ und den angebotenen Tee entgegennahm. Und nachdem er den zeremoniellen ersten Schluck genommen hatte, begann der gebrechliche Tai sein Hirn nach längst vergessenen Sprachen zu durchforschen. Die Worte kamen langsam und unbeholfen, und die Fremden schüttelten immer wieder ihre Köpfe, bis er sich schließlich eines Dialekts erinnerte, der von einigen Händlern im fernen Westen gebraucht wurde, einen Dialekt, den der Bärtige kannte.
»Willkommen in Doku«, sagte Tai, wobei er mit einer Geste seines zittrigen Arms das ganze Dorf umschrieb. »Ich bin Tai, und dies ist Heido, unser Hetman.«
»Ich heiße Thork. Meine Gefährtin ist die Kriegsmaid Elyn.«
Es folgte eine Runde Lächelns und gegenseitiger Verbeugungen.
»Das Wetter ist kalt um diese Jahreszeit«, ließ Heido durch Tai mitteilen, um ein unverfängliches Thema zu wählen. »Keine gute Zeit für Reisen.«
»Ja, es ist kalt«, pflichtete Thork ihm bei, »und wir würden lieber daheim am Herd sitzen. Doch wir sind auf einer Pilgerfahrt, die unumgänglich war. Unsere Reise wird noch viele Tage dauern, und wir sind in euer Dorf gekommen, um Dinge einzutauschen, die wir in den nächsten Wochen brauchen werden.«
»Da ihr von Osten kamt, habt ihr Glück gehabt, daß ihr überhaupt bis in unser Dorf gelangt seid«, sagte Heido in Tais Übersetzung, »denn ein böses Volk lebt in einem dunklen Turm auf einem schwarzen Felsen in den Grauen Bergen.«
»Nicht mehr, Hetman«, erwiderte Thork. »Der schwarze Turm fiel durch ein Erdbeben, und alle Bösen wurden vernichtet.«
Tai riß die Augen auf, und als er Thorks Worte übersetzte, sprang der Hetman auf und tat einen Freudentanz. Dann lief er zur Tür und verkündigte die Neuigkeiten. Und ein Stimmengewirr erhob sich, als die Dorfbewohner diese gute Nachricht erfuhren. Dann faßte er sich wieder, kehrte zu der Matte zurück, und nahm seine Teeschale auf, jetzt wieder ganz das würdige Oberhaupt.
»Du bringst gute Nachrichten, Bärtiger, und mein Dorf wird heute singen«, sagte Heido durch Tai.
»Was ist los, Thork?« fragte Elyn. »Warum der ganze Aufruhr in den Straßen?«
»Ich habe ihnen vom Fall der dunklen Festung erzählt«, antwortete Thork. »Ansonsten reden sie bis jetzt nur Belanglosigkeiten, über das kalte Wetter, unsere Reise im Winter, daß wir Proviant brauchen. Das wirkliche Handeln hat noch nicht begonnen.«
»Dein Weib unterbricht Männer beim Gespräch, Bärtiger«, sagte Tai. »Ist sie immer so vorlaut?«
»Leider ja«, knurrte Thork, der es für besser hielt, dies nicht für Elyn zu übersetzen.
»Dann mußt du sie mit einem Stock schlagen«, riet ihm der Alte, »dreimal am Tag, bis sie

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