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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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    Und die erste Rakete des Feuerwerks explodierte am nächtlichen Himmel.
    Sofort feuerten die Auftragsmörder ihre Pistolen ab. Es knallte, und die Kugeln zischten den Klingen, die sofort zum Angriff übergingen, nur so um die Ohren. Eine von ihnen traf Laincourt an der Schulter und ruinierte so seine Attacke. Unter dem Geäst der Bäume entspann sich ein chaotischer Kampf.
    In den unterirdischen Geheimgängen des Schwarzen Turms unterhalb der Kuppel des mit schwarzen Marmorplatten ausgelegten Saals lieferte sich Leprat mit Rauvin ein Duell auf Leben und Tod.
    Und er war in arger Bedrängnis.
    Es hatte nicht lange gebraucht, bis er begriffen hatte, dass sein Gegner von anderem Kaliber war als die Söldner, mit deren Leichen der schimmernde Boden mittlerweile übersät war. Genau wie sie war Rauvin kampferfahren, aber er war darüber hinaus äußerst begabt. Seine Hiebe waren schnell, präzise, kraftvoll. Und obgleich ihn ein erbitterter Hass auf den Musketier antrieb, bewahrte er Ruhe.
    Von einem Tritt überrascht, wich Leprat zurück und wehrte mehrere Angriffe ab. Rauvin reihte seine Attacken in einem erbitterten Tempo aneinander. Die Eisen glitten aneinander ab bis an die Glocken, und die beiden Männer drehten sich im Kreis umeinander, bevor sie sich heftig voneinander wegstießen, wobei beide heftig ins Straucheln gerieten.
    Leprat gewann etwas Abstand. Mittlerweile konnte er seine Mühe nicht mehr verbergen und fürchtete, dass Rauvin eine Zermürbungsstrategie anwandte. Sein Kampf gegen die Söldner zuvor hatte ihn geschwächt, und er spürte, dass er sich noch nicht voll von seinem Krankheitsanfall am Tag zuvor erholt hatte – würde er sich überhaupt jemals davon erholen können? Und schließlich führte er einen gewöhnlichen Degen aus Stahl, der sein Handgelenk viel mehr beanspruchte als das feine elfenbeinerne Schwert, an das er gewöhnt war.
    Alles in allem bestand sein einziger Vorteil darin, dass er Linkshänder war.
    Aber das war leidlich wenig.
    Rauvin griff erneut an, zwang Leprat wieder zurückzuweichen. Doch dieser nötigte ihn mit einem ausholenden Degenhieb, seine Deckung aufzuheben, und versetzte ihm mit der Rechten einen bösen Haken. Der Auftragsmörder geriet ins Taumeln. Bestärkt durch diesen Erfolg, zwang der Musketier seinen Gegner zurückzuweichen. Doch Rauvin erlangte seine Kräfte schnell wieder. Er täuschte an und zielte auf Gesichtshöhe, was Leprats Angriff zunichtemachte, denn er musste den Oberkörper zurückbeugen, damit ihm nicht das Gesicht verunstaltet wurde.
    Rauvin gelang es, sich freizustellen, und er entledigte sich flink seines Wamses, das ihm zu warm geworden war.
    Auch Leprat schöpfte wieder Atem.
    Beim letzten Angriff hatte er bereits viel Energie verloren, und sein Handgelenk schmerzte ihn mehr und mehr. Die verschwitzten Haare klebten ihm an der Stirn, Schweiß brannte ihm in den Augen.
    »Man könnte meinen, du hättest Mühe«, spöttelte Rauvin. »Sicher das Alter …«
    Leprat, der auf die vierzig zuging, rang sich ein müdes Lächeln ab. »Ich … Ich habe noch einige Reserven …«
    »Wirklich? Aber wie lange noch?«
    In Kampfhaltung umkreisten sie einander und sahen sich verächtlich an.
    Plötzlich schlug Rauvin mit voller Wucht zu. Leprat parierte und erwiderte den Angriff. Daraufhin folgte Parade auf Riposte, einer wich zurück, während der andere vorwärtsdrängte und umgekehrt, je nachdem, wer gerade die Oberhand hatte. Ihre Sohlen rutschten über den Marmor, und das Klappern ihrer Absätze hallte unter der hohen Steinkuppel wider. Ihre Klingen klirrten hell und tönend. Die Anstrengung verzerrte ihre Gesichter und bestimmte ihren Blick.
    Leprat schwächelte.
    Er wollte es zu Ende bringen, täuschte einen Angriff an. Der Auftragsmörder fiel darauf herein, machte einen voreiligen Schritt und setzte sich einem tödlichen Stoß aus, den er zu spät kommen sah. Der Musketier stürmte vor und traf ins Schwarze. Unglücklicherweise reichte sein Hieb nicht weit genug, und er führte ihn nicht kräftig genug aus. Aber dennoch – Rauvin musste einen Treffer an der linken Schulter einstecken. Überraschung und Schmerz ließen ihn aufschreien. Unüberlegt hielt er inne und fasste sich mit einer Hand an die Wunde, starrte verblüfft auf das Blut, das an ihm herunterlief.
    »Schmerzhaft, nicht wahr?«, fragte Leprat.
    Gedemütigt und wutentbrannt setzte Rauvin zu einem Angriff an, den der Musketier nur abwehren konnte, indem er auswich. Während Sekunden,

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