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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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zukommen lassen.«
    »Mein Befehl lautete, sie nur Madame de Chevreuse persönlich auszuhändigen.«
    Mirebeau lächelte. »Leider war es im Augenblick unmöglich, dass Ihr die Herzogin selbst trefft. Aber diese Papiere mussten ihr so schnell wie möglich übergeben werden, nicht wahr? Was das betrifft, in Eurem Wams hat sich ein verschlüsselter Brief befunden. Kennt Ihr seinen Inhalt?«
    »Nicht genau, nein.«
    »Die Königinmutter ersucht die Herzogin, Euch in ihre Dienste zu nehmen.«
    »Ja, das war mir bekannt. Und ich habe bereits im voraus eingewilligt.«
    »Hervorragend. In diesem Falle ist es auch der Wunsch der Herzogin, dass wir zusammenarbeiten. Oder habt Ihr noch etwas dagegen einzuwenden?«
    »Vielleicht.«
    »Ach, wirklich?«, fragte der Edelmann erstaunt. »Was denn?«
    Leprat sah Mirebeau eindringlich an. »Wenn ich die Dokumente der Herzogin persönlich übergeben sollte, dann nicht nur, um mich zu vergewissern, dass sie richtig angekommen sind, sondern auch, damit ich sicher sein kann, dass mich niemand täuscht. Ich kenne Euch nicht, Monsieur. Ich weiß nicht, ob Ihr im Dienste der Herzogin steht. Ich weiß noch nicht einmal, ob Ihr sie je getroffen habt. Tatsächlich könntet Ihr, nach allem, was ich bisher weiß, ebenso gut dem Kardinal dienen … Wenn die Herzogin mich jedoch empfangen würde …«
    Noch immer freundlich, noch immer lächelnd, nickte der Edelmann im beigen Wams bedächtig und sagte dann: »Ich weiß Eure Vorsicht zu würdigen, und ich verstehe Eure Vorbehalte … Aber angesichts der Position, in der Ihr Euch momentan befindet, ist Eure einzige Alternative folgende: Ihr könnt mir vertrauen, bis Ihr Euch bewährt habt …«
    »Oder?«
    »Oder Ihr könnt Euch dafür entscheiden, zu gehen.«
    »Was Rauvin jedoch nicht so sehr schätzen würde, nicht wahr?«
    »Nun ja …«
    Agnès kam gleichzeitig mit Marciac wieder zurück ins Palais Épervier . Sie war zu Pferd, er zu Fuß und hinkte immer noch ein bisschen. Sein Bündel trug er über der Schulter.
    »Schon wieder auf den Beinen?«, erkundigte sie sich.
    »Schon wieder davongejagt«, erklärte er.
    Sie nickte. Über die Schwierigkeiten, die die Liebesbeziehung zwischen dem Gascogner und Gabrielle mit sich brachte, wunderte sich schon lange niemand mehr.
    »Und du, Agnès? Woher kommst du?«
    Die junge Baronin von Vaudreuil sprang aus dem Sattel, während Guibot einen Torflügel öffnete, und berichtete Marciac von ihrem Besuch bei der früheren Vorsteherin vom Orden des heiligen Georg. Im Innenhof angekommen, übergab sie André die Zügel und fragte den Pförtner mit dem Holzbein: »Ist der Hauptmann da?«
    »Nein, Madame. Er wurde ins Palais-Cardinal gerufen. Und dieser Brief ist heute Morgen für Euch angekommen.«
    Es war fast Mittag.
    Sie nahm das Schreiben entgegen, erkannte das Siegel des Weißen Ordens, brach es und las.
    »Schlechte Nachrichten?«, erkundigte sich Marciac.
    »Dieser Brief ist von der Ordensvorsteherin der Burgschwestern. Sie wünscht mich heute Nachmittag zu treffen, was so viel bedeutet, wie dass sie mich zu sich zitiert.«
    »Einfach so? Ganz plötzlich?«
    »Ja, wenn man so will …«
    »Gehst du hin?«
    »Ich habe wohl keine andere Wahl. Aber ich hätte gern vorher mit dem Hauptmann darüber gesprochen.«
    »Da musst du wohl mit mir vorliebnehmen«, sagte Marciac und legte Agnès die Hand auf die Schulter. »Komm, ich lade dich zum Essen ein und begleite dich anschließend in den Burgfried des Ordens.«
    Als Laincourt zum zweiten Mal im Hôtel de Chevreuse vorstellig wurde, hatte er sich Mühe mit seiner Aufmachung gegeben. Er hatte sein elegantestes Wams angezogen, ein dazu passendes Paar Handschuhe gefunden, seine Stiefel sorgfältig poliert und eine neue Feder an seinen Hut gesteckt. Die kurze Begegnung mit der Herzogin am Tag zuvor hatte ihn beeindruckt. Sie war nicht nur so schön, dass es einem den Atem raubte, sondern auch ihre Eleganz, Gewandtheit und Ungezwungenheit verblüfften. Alles schien ihr leichtzufallen, und es wirkte wie das Natürlichste der Welt, dass sie sich in einem unerhört luxuriösen Rahmen bewegte.
    Laincourt wurde bereits erwartet, und so führte man ihn umgehend auf die Terrasse hinaus, wo ein quadratischer Tisch unter einem weißen, mit Goldfäden bestickten Baldachin stand. Dort plauderte Madame de Chevreuse, strahlend und entspannt, mit einem jungen Mädchen und einer älteren Dame, die wie die Herzogin an Himbeerwasser nippten, das für teures Geld mit Eis gekühlt

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