DrachenKind (German Edition)
Linken ab und legte Jack ins Gras. Er sah sehr krank aus. Eric las seine völlig orientierungslosen Gedanken und spürte panisch, welche Schmerzen er hatte, vielleicht hatte er sich beim Brechen die Speiseröhre verletzt, oder hatte sich beim Fliegen was gebrochen. Oder…Erics Drachenherz machte einen Sprung…Was, wenn er den Wächtern in die Augen gesehen hatte? Er konnte sich nicht vorstellen, was er tun musste, oder was mit Jack geschehen würde, wenn das so wäre. Er bereute immer mehr seine Unwissenheit und seine Sturheit, verdammte sich dafür, nicht bei Mia gelernt zu haben wie Jack es getan hatte. Er senkte seinen großen Kopf, roch an Jack. Angstschweiß und Erbrochenes. Eric zog die empfindliche Schnauze zurück. Dann legte er sich hin, ringelte Jack mit seinem Schwanz ein damit er es warm hatte und legte den Kopf auf die Großen Pranken. Hatte er ihn verletzt? Er war wirklich unvorsichtig gewesen, hatte vielleicht zu lange gespielt. Aber doch nicht zu lange…Was hatten die Wächter gewollt? Ihn oder Jack? Sie hatten doch gedacht, dass sie Jack nehmen wollten und ihn töten. Grimmig knurrte er vor sich hin. Das konnte ja wohl nicht angehen. Wie kamen sie darauf, einfach so einem kleinen Menschen etwas anzutun? Dann fiel ihm ein dass er das genauso gut hätte sein können…Und er wusste, dass nicht alles eine gute Seele besaß. Er hob den Kopf. Sein Art zu denken hatte sich auch verändert. Er stellte fest, dass er alle Zweifel verloren hatte. Nicht verwunderlich nach dem, was gerade gewesen war. Er sah Jack wieder an, den er mit seinem Schwanz festhielt und musste innerlich schmunzeln. Er hatte gar keine Probleme gehabt, sich in den Drachen hineinzuversetzen und dessen Gestalt anzunehmen. Er konnte es einfach, es war wie angeboren. Und er hatte einen Schwanz! Irgendwie kam ihm das komisch vor. Er bewegte ihn belustigt auf und ab, wiegte Jack und konnte sein Gewicht doch nicht merken. Nur erahnen. Da regte sich sein Freund. Er hustete und keuchte, sein Gesicht sah in der frühen Dämmerung noch gruseliger aus als zuvor. Eric ließ ihn nicht los, beugte sich mit dem langen Hals über ihn und bohrte seinen Blick in ihm fest.
„Wahnsinn!“, hörte er es in Jacks Kopf klingen.
“Du sein wirklich…Ich meinen…Du können wirklich…Du ein Wunderschöner Drache, ich müssen sagen. Aber auch bescheuert, leichtsinnig…Wenn du nicht bei Mia lernen, deine Kräfte kontrollieren, ich nie wieder reden ein Wort mit dich. Du mich fast umgebracht…“
Eric war erleichtert. Ein Stein fiel ihm vom Herzen. Scheinbar ging es seinem Cousin etwas besser, er dachte wieder klar und deutlich.
„Willst du denn nach Hause laufen?“, fragte er ihn vorsichtig.
Jack sah ihn giftig an und Eric lockerte die Fesseln seines Blickes.
„Niemals“, röchelte er und versuchte sich aus der festen Umklammerung von Erics langem Schwanz zu befreien. Er fluchte.
„Na toll, jetzt ich haben mich an einem Spitze von dich geschnitten…Es sein vielleicht giftig, aber noch ich sein ja auch nicht tot…“
Eric erstarrte. Er konzentrierte sich auf sein Inneres. Giftig? „Nein“, sagte eine Stimme in seinem Herzen, „nicht für ihn…“
Jack machte einen zufriedenen Eindruck. Eric stellte ihn auf dem Boden ab, setzte sich auf und sah auf ihn herunter. Er sah ziemlich so aus, wie eine Maus für einen Menschen.
„Ich werde fliegen, wenn du nicht laufen willst…Du musst nur irgendwo sitzen…“
“Ja, direkt auf dein Nacken, ich können mich an Hörnern Festhalten. Gut, lassen mich hoch!“
Eric legte den Kopf auf den Boden und Jack kletterte unsanft an seinem Gesicht hoch. Er wäre ihm fast auf einen Nasenflügel getreten, scheinbar wollte er sich für Erics Rücksichtslosigkeit während des letzten Fluges rächen. Er rutschte auf den harten, glatten Schuppen aus, von denen die meisten mindestens so groß waren wie seine Hände. Er klammerte sich an eines der Hörner, von denen Eric wie eine Krone einige auf dem Kopf hatte. Als er endlich saß, meinte er:
„Wenn du mich aufspießen, ich dich umbringen. Und ich glauben wir uns beeilen, es werden dunkel...“
Eric hob den Kopf, stieß sich wieder vom Boden ab und stieg dieses Mal deutlich langsamer und vorsichtiger immer weiter in den Abendhimmel.
Kapitel 5
Jack und Eric hatten die dreißig Kilometer in weniger als zehn traumartigen Minuten zurückgelegt. Sie waren ein kleines Stück vom Heim entfernt gelandet, auf einem Tennisplatz der gerade leer gewesen war. Dann hatten sie sich wie
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