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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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ihm noch frisch im Gedächtnis, aber er versuchte, sich einzureden, dass seine Begeisterung für die Invasion ungedämpft sei. Dennoch kam er immer wieder zur gleichen Schlussfolgerung: Dies musste die armseligste Entschuldigung für einen Krieg sein, von der er je gehört hatte. Er hatte viel nachgedacht über das Schicksal Amsels, für das er mitverantwortlich war – vielleicht war diese Invasion die gerechte Strafe?
     
    »Ich verstehe immer noch nicht«, sagte General Vora. »Selbst wenn ein Teil unserer Truppen im Südland ist, sind unsere Windschiffe mehr als genug, um uns gegen die Fandoraner zu verteidigen. Wie können sie nur erwarten zu gewinnen?«
    Die königliche Familie hatte sich zu einer großen Lagebesprechung im rückwärtigen Teil des Palastes versammelt. Obwohl es kalt war, hatte Falkenwind angeordnet, die Atlasvorhänge des Saales zurückziehen zu lassen, und von ihren Plätzen hatte die Familie einen großartigen Ausblick auf den Wald, der den Palast umgab.
    Es lag ein Gefühl der Dringlichkeit wie auch der Verstimmung über der Versammlung. Falkenwind saß am Fuß eines großen Holztisches, zu seiner Linken Ephrion, zu seiner Rechten Ceria. Um den Tisch herum saßen Lady Eselle, Lady Tenor, Thalen und sechs simbalesische Minister. Falkenwind gegenüber stand ein hochgewachsener weißhaariger Mann – General a. D. Jibron.
    »Wo ist meine Tochter? Ich verlange zu erfahren, was mit ihr geschehen ist!« Jibron blickte Falkenwind anklagend an.
    Falkenwind erhob sich ruhig. Ephrion beobachtete ihn nervös. Der junge Monarch konnte es sich nicht leisten, die Unterstützung des früheren Generals von Simbala zu verlieren.
    »Ich bedaure, dass ich keine Nachricht über Eviraes Verbleib habe«, sagte Falkenwind. »Sie und ihr Gemahl werden seit heute Morgen vermisst.«
    Jibron erwiderte rasch: »Das ist unmöglich! Es muss einen Grund für Eviraes Abwesenheit bei der Senatsversammlung geben!«
    Falkenwind nickte. »Es gibt ein Gerücht, das besagt, Evirae verstecke einen fandoranischen Spion.«
    »Einen Spion?«, sagte Jibron. »Beschuldigt Ihr meine Tochter, im Bunde mit den Fandoranern zu sein?«
    Ephrion konnte diesen Wortwechsel nicht ertragen. Jibron spielte mit politischem Kleinkram, während es um die Zukunft des Landes ging! »Nein!«, sagte er von seinem Platz aus. »Falkenwind meint nur, dass Evirae vielleicht einen fandoranischen Spion gefangen genommen hat.«
    »Und das beunruhigt Euch?«, fragte Jibron. »Ist es nicht ein Verhalten, das Anerkennung verdient?«
    »Das ist gut möglich«, sagte Falkenwind, »wenn man davon absieht, dass ich von der Anwesenheit des Spions nicht unterrichtet wurde. Thalen hat mir eben erst von dem Gerücht berichtet.«
    »Stimmt das?«, fragte Lady Eselle. Sie blickte Kiortes Bruder an. Thalen nickte. »Ein junger Kapitän hat mir von einem Fischer aus Fandora berichtet, der festgenommen wurde, während Kiorte sich auf einer Erkundungsreise befand. Nach den Angaben dieses Kapitäns wurde dieser Fischer auf Eviraes Ersuchen zu ihren Adjutanten gebracht. Manche behaupten, dieser Mann sei gar kein Fischer, sondern ein fandoranischer Spion. Mehr wissen wir nicht, denn der Fandoraner ist verschwunden.«
    Eine Ministerin erhob sich. »Der königliche Kreis scheint in Gefahr zu sein«, sagte sie ruhig. »Wie wir wissen, sind auch Baron Tolchin und Baronesse Alora verschwunden. Könnte es sein, dass dieser Mann aus Fandora geschickt worden ist, um die königliche Familie zu stürzen?«
    »Wie könnte das sein?«, fragte Falkenwind. »Die Fandoraner wissen wenig über unser Land und noch weniger über die Familie. Der Wald verbirgt die Geheimnisse Simbalas, und der Wald ist immer geschützt worden. Die Familie ist in Sicherheit! Ich habe die nach Hause zurückkehrenden Mitglieder des Senats aufgefordert, ihre Familien vor der Invasion zu warnen. Die Armee versammelt sich an verschiedenen Punkten im ganzen Wald.«
    General Vora stimmte zu. »Unsere Männer sind auf den ganzen Wald verteilt und um den Palast herum aufgestellt. Es besteht kein Anlass zur Sorge.«
    General a. D. Jibron runzelte die Stirn. »Es ist nicht Eure Tochter, die verschwunden ist, Vora. Ihr und Falkenwind hattet es bei der Versammlung des Senats sehr eilig, die Möglichkeit einer Invasion von Euch zu weisen.«
    Vora schlug auf den Tisch. »Das ist nicht fair, Jibron! Wäret Ihr in meiner Position gewesen, Ihr hättet auch gegen den Krieg gestimmt! Es ist bekannt, dass die Fandoraner gar nicht

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