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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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durch die Felsen wand. Inzwischen konnte sie von
El-Navar, seinem Pferd und ihren zwei anderen Gefährten
nichts mehr erkennen.
    Ursa gab ihr einen Wink, so still wie möglich zu sein. Er
machte sein Pferd fest und kroch zum Rand des
Felsvorsprungs. Kitiara folgte seinem Beispiel und schlich
langsam auf Händen und Knien heran, bis sie beide über den
Rand spähen konnten. Unten war niemand zu sehen. Ursa wies
sie an, ihm zurück zu folgen, was sie tat, bis sie wieder bei den
Pferden waren.
    »Das ist die Stelle«, sagte Ursa mit leiser Stimme. »Und das
ist deine Aufgabe…» Rasch stellte Ursa ihren Teil des Plans
dar. Kitiara hatte die Demütigung am morgen immer noch
nicht überwunden.
    Trotz machte sich auf ihrem Gesicht breit, während sie
zuhörte. Obwohl sie jetzt wußte, was sie bei der Sache zu tun
hatte, hatte niemand sich darum geschert, ihr zu verraten, was
am Ende für sie herausspringen würde. Oder worum es
eigentlich ging. El-Navar hatte sie gestern abend angewiesen,
einfach ihren Teil zu erledigen und alles andere zu vergessen.
Aber sie war es leid, von allen wichtigen Entscheidungen
ausgeschlossen zu werden.
»Was ist, wenn etwas schief geht?« fragte Kit Ursa. »Oder
wenn ich euch… helfen… oder retten muß?«
    Ursas Gesicht war noch undurchschaubarer als je zuvor.
Als sie ihn zum ersten Mal getroffen hatte, war er sehr
ironisch und lustig gewesen, aber jetzt war in seinem eisernen
Blick nichts davon zu erkennen.
»Wenn etwas schief geht«, fuhr Ursa sie an, »läufst du weg.
Du hast eine einfache Aufgabe: Mach deinen Teil und laß dich
    nicht erwischen. Bleib vor deinen Verfolgern, laß nicht zu, daß
sie dich genauer ansehen können. Dann kehrst du um und
triffst uns wieder. Mehr hast du nicht zu tun. Wenn du das
schaffst, reicht das völlig.«
Kit schwieg und zog einen Schmollmund.
     
»Wenn etwas schief geht, dann denk dran: Du kennst uns
nicht, und du bist nie hier gewesen.«
    Er klopfte Kit auf die Schulter und stieg auf sein Pferd.
Nachdem er es gewendet hatte, warf er ihr noch einen Blick
über die Schulter zu. Sein Ausdruck wurde freundlicher, und
einen Augenblick lang lag wieder etwas von dem alten Ursa in
seinen dunklen Augen, etwas Einmaliges und Warmes. »Viel
Glück«, sagte er und winkte beim Fortreiten.
    Eine weitere Stunde verstrich. So hoch oben gab es nur
wenig Bäume, die Kitiara Schatten spenden konnten. Das
Sonnenlicht, das von den Felsen zurückgeworfen wurde,
blendete sie; die Hitze war fast zu greifen. Kitiara hörte nur hin
und wieder die Geräusche von einem Vogel oder einem Tier,
und sie blickte so angestrengt nach unten auf die Stelle, wo die
Straße eine Kurve machte, ohne etwas zu sehen, daß vor ihren
Augen lauter Punkte flimmerten. Sie kam sich vor wie mitten
in einem wirbelnden Schneesturm, wenn alle Farben dem Weiß
gewichen waren. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihre
Augen zu schließen, sich hinzulegen und einzuschlafen, doch
sie erinnerte sich, was El-Navar und Ursa gesagt hatten. Sie
mußte wach bleiben und ihre Aufgabe erfüllen.
    Dann hörte sie, wie jemand näherkam, und duckte sich
sofort. Aufgeregt schob sich Kit auf Händen und Knien nach
vorne, bis sie gerade eben über den Rand blinzeln konnte. Sie
konnten sie bestimmt nicht sehen, weil sie die Sonne gnadenlos
blendete. Doch Kit ging kein Risiko ein und blieb unten.
    Sie konnte ein Stück von der steinigen Straße erkennen, wo
diese zwischen den zerklüfteten Felsen hervortrat. Dort ging
die Straße mehrere hundert Meter weiter, verschwand dann
wieder in den Felsen, bevor sie endlich wieder ganz in Sicht
kam. Den ersten Teil der Straße beobachtete sie genau, denn
sie wußte, daß Ursa und seine Söldner hinter den Felsen
warteten, die die enge, zweite Kurve verbargen.
    Ohne Vorwarnung tauchte ein Berittener oben an der Straße
auf. Er trug eine Rüstung, die in der Sonne wie Silber glänzte.
Außerdem hatte er einen Helm und eine kurze Lanze mit einem
lila Federbusch. Er war offenbar auf der Hut, als er langsam ins
offene Gelände herausritt. Sein Pferd, ein prachtvoller Fuchs,
tänzelte nervös. Aber der Anführer mit dem Helm behielt sein
Tempo bei. Dicht hinter ihm folgten weitere Männer zu Pferd.
    Bei den Göttern, es waren über ein Dutzend Reiter in voller
Rüstung und dabei schwer bewaffnet. Einige trugen
farbenprächtige Uniformen, andere einfache Kleider. Die
Männer mit Rüstung hatten ausgezeichnete Waffen, während
die anderen, die wahrscheinlich

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