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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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du«,
bemerkte Tanis und unterdrückte ein Lächeln.
»Meine Mutter hat immer gesagt: >Mit Liebe und einem
Pfennig bekommst du auf dem Markt ein leckeres
Käsebrötchen<«, bemerkte Flint, der sich wieder auf seine
Zeichnung konzentrierte.
Tanis hatte gerade den Mund aufgemacht, um etwas zu
Flints Skizzen zu sagen, machte ihn aber wieder zu. Verwirrt
blickte er den Zwerg an. »Und?« fragte er schließlich.
»Und?« wiederholte der Zwerg und zog eine seiner
buschigen Augenbrauen hoch.
»Und was heißt das?« wollte der Halbelf wissen.
»Das weiß Reorx allein«, sagte Flint, setzte sich an den
Tisch und nahm die Holzkohle wieder zur Hand. »Ist nur so
etwas, was meine Mutter immer sagte.«
»Aha.«
Flint drehte die Zeichnungen so hin, daß Tanis sie sehen
konnte. »Welche gefällt dir am besten?«
Tanis zeigte auf die verschlungenen Blätter. »Diese, aber das
ist zu einfach.«
Der Zwerg betrachtete die Skizze. »Hab ich auch gedacht.
Das Problem ist, daß ich mich nicht entscheiden kann, ob ich
die Medaille aus Metall oder aus Holz machen soll.«
Tanis schaute den Zwerg fragend an.
»Eigentlich«, erklärte Flint, »wäre Holz ein gutes Material –
weil es die Verbundenheit der Elfen mit der Natur zeigt. Aber
eine geschnitzte Holzmedaille würde aussehen wie eine dieser
Birkenscheiben, die Kinder als Spielgeld nehmen.« Flint drehte
die Zeichnungen wieder zu sich. »Nicht gerade wie ein
Symbol, das das Erwachsenwerden des Erben der Stimme
preist.«
»Was ist mit Stahl?« fragte Tanis.
Flints nachdenkliche Stimme schien von weither zu
kommen. »Es ist ein wertvolles Metall, aber Stahl wirkt kalt
und herzlos. Zum Beispiel der Anhänger deiner Mutter.« Tanis
berührte den Griff seines Schwerts, das er immer noch
überallhin mitnahm. »Er ist sehr schön und voller Bedeutung
für dich, ihren Sohn –, aber nicht warm.«
Unter den Augen des Halbelfen legte der Zwerg den Kopf in
die Hände. »Ich habe nicht mehr so viel Zeit«, klagte er. »Das
Kentommen findet in zwei Wochen statt, und ich muß meine
Skizzen noch von der Stimme absegnen lassen.«
Als Tanis nichts entgegnete, rieb sich der Zwerg ein letztes
Mal die Augen, stand auf und ging zu einer Eichenanrichte, auf
der eine riesige Schüssel Himbeeren stand. Mit einem
Holzlöffel füllte er zwei Tonschalen mit Beeren.
»Wieder ein Geschenk von Eld Ailea?« fragte Tanis. »Wie
das Hemd, das du heute anhast?«
Flint sah Tanis mißtrauisch an. »Was willst du damit
sagen?«
»Oh, nichts.« Tanis hielt scherzhaft die Hände hoch, als
würde er sich ergeben.
Der Zwerg zeigte mit dem Löffel auf den Halbelfen. »Ailea
ist eine gute Freundin geworden. Und ich darf doch daran
erinnern, daß du in den letzten paar Wochen selbst geraume
Zeit mit ihr verbracht hast, Bursche.«
Tanis nahm sich eine Beere aus einer Schale und aß. »Soll
ich noch Sahne holen?« Flint kühlte seine Vorräte,
einschließlich Milch und Sahne, indem er sie in versiegelten
Keramikkrüge in seinem Hinterhof in einer Quelle lagerte.
Der Zwerg schob sich eine großzügige Portion Himbeeren in
den Mund, schloß die Augen und murmelte, während er
langsam kaute: »Einfach lecker, so wie sie sind.« Dann gingen
seine graublauen Augen auf, und er funkelte den Halbelfen an.
»Und überhaupt bezahle ich Eld Ailea mit Spielzeug. Das sind
keine Geschenke.« Er nahm die Schale hoch und trug sie zum
Tisch, um seine Zeichnungen zu begutachten.
Tanis beschloß, daß es Zeit war, das Thema zu wechseln.
»Wenn du dich nicht zwischen Holz und Stahl entscheiden
kannst, warum kombinierst du sie dann nicht?« Seine Stimme
war durch die Beeren im Mund gedämpft.
Flint nickte, ohne richtig hinzuhören. Dann drehte er sich zu
Tanis um. »Was hast du gerade gesagt?« wollte er wissen.
»Warum kombinierst du…«
Aber Flint hatte bereits ein neues Stück Pergament
herausgezogen und zeichnete wild drauflos. Er redete leise mit
sich selbst, doch Tanis konnte die Worte nicht verstehen. Der
Halbelf seufzte. Auch gut. Bei der betäubenden Hitze des
Tages hatte Tanis sowieso Lust zu einem Schläfchen. Fünf
Minuten später lag der Halbelf zusammengerollt auf Flints
Feldbett und schlief tief und fest.
Der Zwerg arbeitete weiter.
* * *
    Am frühen Nachmittag erhob Flint schließlich den Kopf von
der Seite. »Schau dir das an, Junge. Du mußt mir sagen, was du
dazu meinst.« Er blickte zu Tanis hinüber, doch der Halbelf
regte sich kaum. »Na gut!« Flint betrachtete seinen Entwurf
noch einmal und rollte dann das Blatt

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