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Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Titel: Drachenlanze - Ungleiche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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menschlichen Banditen überfallen. Den einen Räuber
konnten wir töten, aber sie brachten die Wachen um, die mit
uns reisten.«
»Und Arelas?« fragte Tanis. Hinter der Tür hörte er
ungeduldige Schritte und erriet, daß es Tyresian sein mußte,
der ihn zur Bogenstunde holen wollte.
»Es gab eine ... eine Explosion«, sagte Miral leise, wobei er
noch einen Schritt zurücktrat, als die Tür aufging. »Arelas
wurde schwer verletzt. Ich tat, was ich konnte. Er riet mir,
hierher zu gehen, weil sein Bruder schon einen Platz am Hof
für mich finden würde. Du siehst, selbst Arelas, der doch ein
guter Freund war, wußte, daß meine Zauberkünste nicht
ausreichen würden, um aus eigener Kraft eine Stellung zu
finden.«
In diesem Moment stürmte Tyresian durch die Tür und
brüllte: »Tanthalas Halbelf! Ich warte ...« Er sah die beiden
und hielt inne, um dann den Magier offenbar als unter seiner
Würde einzustufen. »Du kommst zu spät!« fauchte er den
Halbelfen an.
Tanis beachtete den zornigen Elfenlord zunächst nicht
weiter. »Und so seid Ihr hierhergekommen«, sagte der Halbelf
zu Miral.
Der nickte. »Und bin seitdem nicht mehr fortgegangen. Ich
bin glücklich hier - vermutlich glücklicher, als ich in Silvanesti
gewesen wäre. Trotzdem vermisse ich Arelas. Ich träume
immer noch von ihm.«
Während Tyresian hinter ihm still vor sich hin schäumte, sah
Tanis mitleidig zu, wie der Magier wieder die Stufen
hinaufstieg.
    »Nimm den Kopf hoch«, schimpfte Tyresian. »Halt diesen
Arm gerade. Und die Füße stellst du so. Laß das Ziel nicht aus
den Augen. Bei den Göttern, willst du jemanden umbringen?«
    Drüben an der Seite lachte Lady Selena. Sie war eine
eindrucksvolle Elfendame mit Veilchenaugen und
dunkelblonden Haaren, aber ihr Gesicht strahlte eine
beunruhigende Härte aus. Das große Vermögen jedoch, das sie
beim Tod ihrer Eltern erben würde, wertete ihre Attraktivität in
den Augen vieler Elfenlords wieder auf.
    Tanis schoß schon seit zwei Stunden Pfeil um Pfeil in
mehrere Heuballen, die auf Tyresians Anordnung hin vor einer
kahlen Wand des riesigen Hofes zu einem Block aufgetürmt
waren. »Auf diese Weise können wir einigermaßen sicher sein,
daß du nicht einen vorbeigehenden Höfling triffst«, hatte
Tyresiari erklärt, wodurch er Litanas, Ulthen und Selena noch
mehr zum Lachen gebracht hatte. Porthios saß auf einer Bank
und beobachtete seinen Vetter, den Halbelfen, so intensiv, daß
Tanis schon allein deshalb neun von zehn Malen daneben traf.
»Könnt Ihr Eure Freude nicht bitten zu gehen?« hatte Tanis
Tyresian gebeten, der die Augen zusammengekniffen hatte.
    »Glaubst du, sie werden eines Tages das Schlachtfeld für
dich räumen, Halbelf, damit du sicher bist, daß keine kritischen
Blicke auf dir ruhen?« hatte der Elfenlord laut erwidert. Litanas
hatte die Nase gerümpft, und Tanis war rot geworden. Mit
Ausnahme von Porthios schien die Gruppe Tanis' Vorstellung
äußerst unterhaltsam zu finden.
    Tanis tat der Arm weh, und seine Finger wurden langsam
taub. Seine überanstrengten Hände ließen einen Pfeil fallen,
und er lief rot an, als die Zuschauer hinter ihm sich darüber
lustig machten, wie er sich bemühte, den Pfeil vom Moos
aufzuheben. Seine Finger weigerten sich einfach, zu tun, was er
wollte. Denn eigentlich wollten sich seine Finger um Tyresians
Hals legen und zudrücken. Tanis fiel es schwer, seine Wut zu
unterdrücken. Lady Selena hatte zudem ein besonders
aufreizendes Lachen - ein Kichern, das die ganze Tonleiter
hochlief und wieder zum Anfangston zurückgurgelte. Das
reichte, um ihm die Haare zu Berge stehen zu lassen, aber
Litanas und Ulthen schienen es bezaubernd zu finden.
    »Es reicht absolut nicht, dich gegen einen Feind in der Ferne
verteidigen zu können, wenn dich ein Feind verletzen kann, der
vor dir steht«, sagte Tyresian wichtigtuerisch.
    Allerdings, dachte Tanis, verzog aber das Gesicht, als der
Elfenlord ihm ein schweres Stahlschwert in die Hand drückte.
Der Halbelf war gezwungen, es zu einer hastigen Parade gegen
den hinterhältig grinsenden Tyresian zu erheben. Schwungvoll
stellte Tyresian einen Fuß hinter den von Tanis und schlug ihm
mit der flachen Klinge vor die Brust. Tanis fiel strampelnd
hintenüber, wobei er gerade noch seinem eigenen Schwert
ausweichen konnte.
    Dann lag er keuchend da, litt unter dem schrillen Lachen der
anderen und der Wucht des Falls, weigerte sich aber, zu den
feinen Herrschaften zu sehen, die sich auf der Steinbank
kugelten.
    Plötzlich erhob

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