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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Tätowierungen auf ihren Unterarmen. »Hat man Euch je einem Heilritual unterzogen, Maurynna?«
    »Ja«, sagte sie. »Ich habe mir mal den Arm gebrochen, als ich von einem Baum fiel.«
    Tasha lächelte. »Dann habt Ihr schon Schmerzhafteres erlebt, aber was nun folgt, wird schmerzhaft genug sein.« Sie legte ihre Hände auf die Schnitte in Maurynnas Gesicht und schloß die Augen. Einige Augenblicke atmete Tasha tief ein, mit jedem Atemzug tiefer in der Heiltrance versinkend. Linden betrachtete ihre Hände. Blaugrüner Dunst umhüllte sie. Maurynna schrie. Erneut verstärkte Linden seine Umklammerung. Der Dunst wurde dunkler, Tashas Atemzüge schwerer. Dann verschwand der Dunst, und Tasha schlug die Augen auf. Sie nahm die Hände von Maurynnas Gesicht.
    »Wie fühlt sich das Auge jetzt an?« fragte Tasha.
    Linden ließ Maurynna los und hockte sich vor sie. Sie blinzelte, sah in verschiedene Richtungen, den Mund vor Überraschung weit geöffnet. Trotz der Blutspuren auf ihrem Gesicht fand Linden, daß sie niemals schöner ausgesehen hatte.
    »Ich kann perfekt sehen!« sagte Maurynna. Sie lächelte. Linden vermochte nicht zu sagen, ob mehr vor Freude oder vor Erleichterung. »Ich hatte solche Angst …«
    Er umarmte sie. »Es ist alles vorbei, Liebste. Ich gebe Otter Bescheid.« Die Wange an ihre Haare geschmiegt, rief er im Geiste: Otter? Hörst du mich?
    Jungchen – hast du noch mehr solche blöden Fragen auf Lager? raunte Otter. Natürlich höre ich dich. Wie geht es Maurynna?
    Völlig geheilt. Das Auge ist in Ordnung. Hmmm – warte mal …
    In Lindens Geist klang Otters erleichtertes Seufzen nach, während Linden sich ein Stück zurückzog, um Maurynnas Gesicht zu studieren. Mit dem Daumen fuhr er die Linie des verheilten Schnittes auf ihrer Wange ab. Sie legte den Kopf schräg und sah ihn fragend an. Sie wird nicht mal eine Narbe zurückbehalten. Da ist nur eine feine rosafarbene Linie, die in wenigen Tagen verschwunden sein wird.
    Der Barde sagte: Ich sage ihren Angehörigen Bescheid; die sterben fast vor Sorge. Wirst du sie bald nach Hause bringen?
    Bedauernd antwortete Linden: Ja. Sie wird bestimmt bald todmüde sein. Er beendete die Verbindung, bevor Otter den Gedanken auffangen konnte, daß er Maurynna viel lieber zu sich als zu den Vanadins bringen würde.
    Er kam zu sich und sah Tashas und Maurynnas starrende Blicke. Lächelnd sagte er: »Deine Angehörigen machen sich keine Sorgen mehr, Liebste. Ich habe Otter gesagt, daß es dir gutgeht.«
    »Danke«, sagte Maurynna. Ihr Blick sagte weitaus mehr.
    Und er mußte sie zum Haus ihrer Angehörigen bringen – und sie dort verlassen? Er seufzte.
    Gevianna kam mit einer Schüssel dampfenden Wassers und einigen Stofftüchern. »Wir können Euch nicht mit blutverschmiertem Gesicht nach Hause gehen lassen, Mylady. Ich werde Euch helfen.«
    Linden rutschte ein Stück zur Seite, um Ranns Pflegerin Platz zu machen. Bevor er eins der Tücher nehmen und helfen konnte, ergriff Herzogin Alinya das Wort.
    »Drachenlord, dürfte ich Euch bitte unter vier Augen sprechen?«
    Schuldbewußt sprang er auf. Er hatte völlig vergessen, daß sie im Zimmer war. »Ich bin gleich zurück«, flüsterte er Maurynna ins Ohr.
    Alinya deutete auf die Tür zu Ranns Schlafgemach. Er folgte ihr, während sie mit bedächtigen Schritten in das angrenzende Zimmer ging. Dort angekommen, sagte sie nichts, sondern schaute lediglich durch die halboffene Tür nach draußen. Linden folgte ihrem Blick.
    Gevianna und Tasha waren fertig mit Maurynna. Nun saßen die drei Frauen mit Rann auf dem Boden. Der Junge hielt sein Kaltfeuer in der Hand; mit der anderen führte er seine Spielzeugsoldaten in die Schlacht. Linden lächelte, als er sah, daß Maurynna andächtig einen Krieger über die Steinfliesen galoppieren ließ. Neben ihnen lag der Wolfshund und wedelte mit dem Schwanz.
    Die leise Stimme der Herzogin riß ihn aus seinen Gedanken. »Sie ist Eure Seelengefährtin, nicht wahr, Drachenlord?«
    Er fuhr zu ihr herum. »Wie meint Ihr …«
    Die alte Frau schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. »Es ist die Art, wie Ihr sie und sie Euch anschaut. Kief Shaeldar und Tarlna Aurianne haben denselben Glanz im Blick, wenn sie sich ansehen. Aber Ihr habt es nicht offiziell verkündet. Warum?«
    Linden sagte: »Weil sie es nicht weiß. Und sie darf es nicht erfahren. Wenn sie versucht, eine frühzeitige Verwandlung zu erzwingen, könnte sie sich umbringen.«
    Alinya machte das Zeichen gegen Unheil. »Wer hat

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