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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Maurynna unendlich traurig machen. Und jetzt möchte ich, daß du weiter an deinen Paraden arbeitest …«
    Taren lehnte sich an die Wand. Seine Knie waren weich geworden. Beim Phönix, er hatte schon befürchtet, der verfluchte junge Narr würde den Drachenlord töten! Das war wirklich nicht gut. Taren hatte nichts für die Drachenlords übrig, aber diese vier mußten Jehanglan erreichen, so daß die Worte des Orakels erfüllt wurden.
    Zum Glück hatte keiner der beiden Männer gesehen, daß er sich im Schatten verbarg. Sie waren so bewegt von ihrem eigenen Drama, daß er imstande war, sich unbemerkt zurückzuziehen. Taren ging so lautlos, wie er gekommen war. Es war zwar amüsant, Unruhe zwischen dem Jungen und den Drachenlords zu stiften, aber Taren wußte auch, daß dies ein Ende haben mußte. Er wußte nicht, warum Raven dem Drachenlord nicht das Schwert in den ungeschützten Rücken gestoßen hatte, als sich die Gelegenheit bot, oder wovon die beiden Männer mit solcher Leidenschaft gesprochen hatten, aber er konnte das Risiko nicht eingehen, daß weitere verdeckte Anmerkungen und falsches Mitgefühl den jungen Yerrin noch tiefer in diese mörderische Narretei stießen, die gerade eben so knapp vermieden worden war.
    Obwohl es ausgesprochen ironisch gewesen wäre, dachte Taren mit einem dünnen Lächeln, wenn er einen Warnschrei ausgestoßen und sich auf diese Weise Linden Rathans – und Maurynna Kyrissaeans – unendliche Dankbarkeit verdient hätte.
    Verflucht. Das hätte er gut nutzen können.
    Der Weg zur kaiserlichen Stadt war lang und staubig. Liasuhn hätte gerne etwas getrunken, aber er wagte nicht zu fragen, ob sie einen Bach oder eine Quelle suchen könnten. Seine Welt hatte sich so rasch verändert, daß er kaum mehr wußte, wo oben und unten war. Also leckte er sich die trockenen Lippen und litt schweigend.
    Nur einmal wurden kurz Worte gewechselt. Nalorih sagte: »Glaubst du, es wird dunkel genug sein, wenn wir ankommen, Bruder?«
    Kwahsiu schaute zur Sonne und erklärte: »Wahrscheinlich. Aber wir nehmen den längeren Weg, um sicherzugehen. Das wird uns auch die Möglichkeit geben, zu bemerken, ob uns jemand folgt.«
    Dunkel genug wofür, hätte Liasuhn beinahe gerufen. Und warum sollte uns jemand folgen?
    Er war aber nicht sicher, ob er die Antworten wirklich wissen wollte.
    Die Sonne ging unter, als sie die Stadt betraten, die er so lange schon hatte sehen wollen. Aber er erblickte nichts von ihrer Schönheit; Kwahsiu und Nalorih führten ihn durch die ärmsten Viertel. Sie bewegten sich rasch, wie Männer, die ihr Ziel gut kennen, aber der eine oder der andere war immer an seiner Seite oder immer in seinem Rücken. Einmal, als Liasuhn am Beginn einer dunklen, schmalen Gasse zögerte, die nach Urin und Erbrochenem stank, ritzte eine Messerspitze seinen Rücken. Liasuhn huschte vorwärts und kümmerte sich nicht mehr um den Dreck. Zumindest hielt niemand sie auf; es war wohlbekannt, wie gut die Wanderpriester mit ihren Stöcken kämpfen konnten.
    Es war beinahe vollständig dunkel, als sie eine Straße mit ärmlichen Läden erreichten. Nun gingen sie noch schneller. Jede neue Straße war besser als die zuvor, die Läden wurden größer und wohlhabender. Viele wurden gerade für die Nacht geschlossen, als sie vorbeikamen. Einmal, als sie an einem Laden vorbeikamen, wo gebackene Bohnenkuchen verkauft wurden, knurrte Liasuhns Magen laut.
    Kwahsiu lachte und sagte: »Warte nur noch ein wenig. Du wirst bald schon Besseres als diesen Fraß bekommen. Viel Besseres.«
    Liasuhn verstand immer noch nicht, was geschah. Warum die Verkleidung? Warum durfte niemand ihn sehen? Wohin brachten sie ihn – und aus welchem Grund? Und warum drohten sie ihm einen Augenblick und versprachen ihm im nächsten gute Dinge? Aber die Angst ritt ihn wie ein Dämon, und er verstand nicht, was geschah.
    So getrübt war sein Geist, daß sie schon mitten in einem Viertel mit ummauerten Anwesen waren, bevor Liasuhn die Veränderung bemerkte. Die beiden anderen hielten sich an die Gassen, die die Kaufleute und die Lieferanten benutzten, aber selbst diese »Gassen« wären zu Hause in seinem Dorf eine gute Straße gewesen. Daran, wie Kwahsiu und Nalorih ihren Schritt nochmals beschleunigten, erkannte er, daß sie ihrem Ziel nahe waren. Der Gedanke erschreckte ihn so, daß er beinahe versucht hätte, davonzulaufen. Besser das Messer als die Schrecken, die dort auf ihn warten mochten.
    Irgendwie spürten sie das. Bevor er etwas tun

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