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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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die Tränen. Sie wischte sich die Augen und sah sich ein letztes Mal in den Gemächern der Kaiserin um.
    »Sie werden mir gehören, Schwester – das schwöre ich! –, und ich werde jeden Tag zu Ehren deiner Seele Räucherwerk verbrennen«, flüsterte sie.
    Einen Augenblick später befanden sich wieder nur Geister im Raum.
    Das einzige Licht im Schlafzimmer kam von den zuckenden Flammen der Feuerstelle, die im Dunkeln rot, gelb und blau tanzten. Ein Scheit verrutschte und spuckte eine glühende Kohle heraus.
    Linden griff danach und betrachtete sie einen Augenblick, bevor er sie ins Feuer zurückwarf. Bei dem unterdrückten Keuchen, das hinter ihm erklang, drehte er sich um.
    »Daran solltest du inzwischen wirklich gewöhnt sein«, meinte er lächelnd. »Du hast es sogar selbst schon getan.« Er zog sein Hemd aus und warf es auf eine der Kleidertruhen am Fußende des Bettes.
    Maurynna saß aufrecht, die Arme um die Knie geschlungen.
    Langes, schwarzes Haar fiel ihr über die nackten Schultern und den Rücken.
    »Das stimmt«, sagte sie. »Aber ich muß mich dazu zwingen. Ich denke immer noch, daß Feuer mich verbrennt. Ich weiß nicht, ob ich mich je daran gewöhnen werde.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und zog die Stiefel aus. »Das wirst du. Es braucht eine Weile, das ist alles«, meinte er.
    »Linden …« Ihre verschiedenfarbigen Augen waren in dem trüben Licht riesengroß. »Linden, ich mache mir Sorgen um die Echtdrachen. Ich habe so viel über die Magie gehört, die Jehanglan schützt …«
    »Und wenn Taren recht hat? Wenn es dort keine Magie gibt?«
    Sie strich sich eine vorwitzige Haarsträhne über die Schulter zurück. »Vielleicht verbergen sich die Magier dort. Er war ein Sklave; vielleicht haben sie ihn belogen. Vielleicht – oh, ich weiß es einfach nicht. Aber ich habe Angst. Ich habe zu viele Geschichten gehört. Almeid kannte jemanden an Bord eines Schiffes, das in dieser Meerenge verschwunden ist.«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus. Linden griff danach und gab nach, als Maurynna ihn zu sich zog. In der Bewegung, mit der sie seinen Rücken streichelte, lag etwas Verzweifeltes, ebenso wie in den Lippen, die die seinen suchten.
    Er reagierte mit seinem eigenen Unbehagen und suchte Zuflucht in Maurynnas Armen und ihrer Liebe.
    Haoro traf sich mit einigen anderen Oberpriestern auf dem nachtdunklen Gelände des Eisentempels. Als sie sicher waren, daß niemand in der Nähe lauschte, stellten sie sich in einem Kreis auf, eine kleine Laterne in der Mitte war ihr einziges Licht. Sie hatten sich gegen die Nachtkälte in Kapuzengewänder gehüllt, und nur ihre Gesichter waren zu sehen, die nun wie Gespenster im Lampenlicht trieben. Er erzählte ihnen von Hodais Geständnis.
    »Der Phönix möge uns helfen!« sagte ein Priester entsetzt. »Kein Wunder, daß es so viele Katastrophen gab! Ist es nicht schon schlimm genug, daß der Kaiser in seiner Pflicht versagt? Aber daß der Nira bezweifelt …«
    »Als nächstes wird er noch nach Kirano dem Ketzer schicken«, meinte ein anderer verbittert.
    Hände bewegten sich unwillkürlich zu der Geste, die Unglück abwehren sollte. Nach längerem Schweigen meinte der erste Priester: »Was sollten wir tun, Haoro? Gehen wir gegen ihn vor, obwohl wir nur das Wort des Jungen als Beweis haben? Das wird nicht leicht sein.«
    Nein, das wird es nicht, dachte Haoro. Diese Männer waren zwar fromm, aber nicht daran interessiert, selbst die Rolle des Nira zu übernehmen, und sie hatten auch nicht den Mut, sich Pah-kos zu entledigen, ehe sie sich ihres Erfolges sicher sein konnten. Sie stammten aus armen Familien, die sie nicht beschützen konnten. Er auf der anderen Seite hatte Fürst Jhanun als Schild – und er war der einzige, der den gefiederten Mantel für sich wünschte. Wenn die Zeit gekommen war, würden sie ihn unterstützen.
    »Wir gehen noch nicht offen gegen ihn vor«, meinte Haoro bedächtig. »Zunächst warten wir, ob er noch mehr sagt. Wenn wir einen jüngeren Priester oder einen der älteren Schüler dazu bringen könnten, Pah-ko wegen eigener Zweifel um Rat zu fragen, und dieser Mann dann so tun könnte, als sei er derselben Meinung wie Pah-ko …«
    Die anderen nickten.
    »Es könnte funktionieren.«
    »Ich werde nach einem solchen Mann Ausschau halten.«
    »Unter den Schülern, die sich um das Räucherwerk des Hauptaltars kümmern, sind einer oder zwei, die es vielleicht tun würden.«
    »Dann horcht sie aus«, befahl Haoro. »Wir sollten lieber

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