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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Jehanglan gegenübersteht?«
    Die Herrin wechselte einen raschen Blick mit ihrem Seelengefährten. »Wie meinst du das?« fragte sie vorsichtig.
    »Taren glaubt vielleicht, daß es keine Magie in Jehanglan gibt, aber das ist durchaus der Fall; der Phönix selbst muß allemal ein magisches Geschöpf sein. Das bedeutet auch, daß die Jehangli-Priester in Wahrheit Magier sind. Und da sie derselben Religion angehören, arbeiten all diese Priester-Magier auf dasselbe Ziel hin – es handelt sich um eine ganze Armee von Magiern.«
    »Dann hast du diesen Knoten also auch gelöst? Ja, Linden, sie wissen es. Und sie sind dennoch losgezogen, in vollem Bewußtsein dessen, was ihnen geschehen könnte. Sie konnten den Drachen dort nicht der Folter überlassen.«
    Linden stöhnte. »Mögen die Götter ihnen beistehen.« »Mit all ihrer Macht«, erwiderte die Herrin, und es war klar, daß sie nichts Gutes erwartete. »Ich fürchte, die Echtdrachen werden es brauchen.«

13. KAPITEL
     
     
    Wir werden hier eine Rast einlegen*, sagte Morien. *Verteilt euch in kleinen Gruppen, so daß wir für dieses Land keine allzu große Last sind.*
    Die assantikkanische Einöde, die als das Samarrakh bekannt war, war ausgedehnt, aber kein fruchtbares Land. Wenn sie sieh alle im selben Teil drängten, würden sowohl Drachen als auch das Land leiden. Es gab ohnehin kaum genug Wild, die Drachen zu ernähren, und was es gab, würde dezimiert werden.
    *Dann werden wir Zeit brauchen, um uns wieder zu formieren*, warf einer der jüngeren Heißsporne ein. *Und das wäre Zeitverschwendung. Fliegen wir weiter nach Jehanglan!*
    Morien bedachte den jungen Drachen mit einem erbosten Blick. *Ich bin der Anführer, Nalarae, nicht du, und wenn ich sage, wir legen eine Rast ein, dann brauchen wir sie. Wir kommen von weit her. Ja, es wird dauern, bis alle hierher zurückgekehrt sind. Das betrachte ich als einen notwendigen Nachteil Oder wäre es dir lieber, wenn wir zu müde in Jehanglan eintreffen, um uns dem stellen zu können, was uns dort entgegentritt?*
    Nalarae knurrte, gab aber nach. Er flog davon und nahm eine kleine Gruppe seiner Freunde mit. Andere taten dasselbe; bald waren nur noch ein paar Drachen geblieben.
    Talassaene sagte: *Ruhe dich hier aus, Großvater. Galinis und ich werden für dich jagen*
    Morien, dankbar für die Gelegenheit, seine müden Flügel auszuruhen, nickte und ließ sich auf den festen, nackten Boden sinken. Ich bin zu alt für so etwas, dachte er, 50 wie viele andere auch. Aber wir haben ein gutes, langes Leben gehabt; es sind die Jungen, die mir das Herz brechen. Wie viele von uns werden unsere Berge nie wiedersehen?
    Das hektische Flattern winziger Flügel gegen dünne Bambusstäbe des Käfigs weckte Pah-ko. Er blickte verwirrt auf. Die Finken zwitscherten wild, als sie sich abermals gegen die Käfigstäbe warfen.
    »Ein Erdbeben?« fragte sich Pah-ko schläfrig.
    »Ah, ah! «
    Die erstickten Geräusche kamen aus dem Nebenzimmer.
    Pah-ko warf das Bettzeug zurück. Hodai! Der Junge stand kurz vor einer Prophezeiung!
    Der Nira kam auf die Beine. Nun waren die Rollen umgekehrt; nun war er der Diener des Sklaven. Pah-ko griff nach der Schale und dem Tintenfaß, die immer am kleinen Schrein des Phönix bereitstanden, und trug sie ins Nebenzimmer.
    Der Strohsack auf dem Boden war leer. Der Junge stand nackt mitten im Zimmer, die ersten Sonnenstrahlen umspielten ihn, er hatte die dunklen Augen weit aufgerissen, ohne etwas zu sehen. Sein Mund bewegte sich; das Grunzen wurde deutlicher. Pah-ko konnte die Worte beinahe verstehen.
    Pah-ko stellte die Schale neben den Finkenkäfig. Er nestelte am Verschluß der Tintenflasche, konnte ihn endlich lösen und füllte die Tinte in die Schale. Dann ging er zu Hodai, legte die Hände sanft auf die Schultern des Jungen, führte ihn zum Tisch und bog den Kopf des Jungen vor, so daß die ausdruckslosen Augen auf die Tinte gerichtet waren. Er kniete sich neben den Jungen, blickte in diese leeren Augen und betete, daß er rechtzeitig gekommen war.
    Der Blick des Jungen konzentrierte sich; Pah-ko sprach ein lautloses Stoßgebet zum Phönix. Hodai starrte in die Tinte, als sähe er dort die Geheimnisse des Himmels. Sein Mund bewegte sich; die Worte wollten heraus.

Dann erklang die Stimme des Phönix aus dem Mund des jungen Orakels wie ein Lied, wild und klar und frei.
    »Drachen«, sang sie. »Drachen fliegen rasch auf Jehanglan zu. Sie wollen dem Phönix den Tod bringen.«
    Pah-ko erstarrte. Er wollte

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