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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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es nach etwas, und zögerte an der Stelle, an der die Späher abgebogen waren.
    »Das da«, sagte Lleld viel zu ruhig, »ist keins von meinen.« Sie sprang auf und lief hinunter zu Miki, als sich das geisterhafte blaue Licht weiter über den Weg der Späher schob wie ein Spürhund, der einen Augenblick lang nicht weiß, wohin, aber am Ende die Spur doch wiederfindet. Sie schwang sich in den Sattel und riß die kleine Stute herum. »Ich schlage vor, wir sollten hier verschwinden«, rief sie, »denn das da ist echt!« Die kleine llysanyanische Stute galoppierte davon.
    Niemand widersprach. Als Linden Otter den Abhang hinab zu den Pferden half, fragte er sich irgendwo im Hinterkopf, ob dies vielleicht das erste Mal in ihrem Leben war, daß alle Lleld aus ganzem Herzen zustimmten. Ohne ein weiteres Wort sprangen sie wieder auf die Pferde; im nächsten Augenblick donnerten sie über den Kamm des nächsten Hügels und folgten Lleld und Miki die andere Seite hinab.
    Während des Ritts fragte sich Linden, ob Leichenlichter jemals ein großes Lager aufsuchten. Er hoffte aus ganzem Herzen, daß das nicht der Fall war.
    Kwahsiu holte seine Männer ein, und mit einer großzügigen Dosis von Peitschenhieben, Flüchen und Drohungen brachte er sie etwa drei Ta’vri die Straße entlang wieder zum Stehen. Sie drängten sich um ihn, ihre Gesichter sahen im Licht der Fackeln aus wie Masken des Entsetzens.
    Die Drachenlords waren da draußen gewesen – dessen war er sicher. Das war irgendein Trick, den sie angewandt hatten; und er hatte noch nie von so vielen Leichenlichtern gleichzeitig gehört.
    Er sah von einem zitternden Mann zum anderen und beschloß, daß sie die Suche nach dem Werdrachen aus dem Norden auch gleich abblasen konnten. Diese Hunde würden sich weigern, die Beute weiter zu jagen.
    »Zurück zur Kaserne«, sagte er. »Morgen reiten wir zum Rivasha.«

22. KAPITEL
     
     
    Weil er an dem Morgen, nachdem Lerche seine Absicht vereitelt hatte, nichts Besseres zu tun hatte, beschloß Raven, das Land rings um das Mehanso zu Fuß zu erforschen. Also machte er sich auf, wählte eine Richtung und ging los.
    Bald schon fand er sich in den Gärten der Tah’nehsieh. Für seine Augen sahen sie seltsam aus; statt großer Getreidefelder waren es Streifen, die sich entlang schmaler Bewässerungskanäle zogen. Zwischen den Kanälen gab es kleine Gärten mit Pflanzen, die er kannte, und andere, die ihm unbekannt waren. Er erkannte Kürbis und Bohnen, aber woraus bestanden die hohen, dicken Stämme, um die sich die Ranken schlangen? Sie trugen seltsam langgezogene Früchte, die fest in ihre eigenen Blätter gewickelt waren. Raven ging vorsichtig über einen Weg zwischen den Pflanzen entlang und beschloß, sie sich näher anzusehen.
    Er betrachtete eine der seltsamen Früchte. Es schien nur eine oder zwei pro Pflanze zu geben, und sie wuchsen direkt aus dem dicken Stamm. Eine Quaste seidiger Fäden kam aus dem spitzen Ende. Sie waren dabei, die Farbe von einem hellen Gold ins Bräunliche zu verändern. Vorsichtig drückte er das seltsame Ding an der dicksten Stelle. Es war unter seinen Fingern fest.
    »Wahrscheinlich noch nicht reif«, murmelte Raven.
    »Im Gegenteil«, erklang eine Stimme hinter ihm auf Yerrin. »Siehst du die Farbe der Quaste? Das bedeutet, daß man den Mais bald ernten kann.«
    Raven zuckte zusammen, fuhr herum, die Hand am Dolch. »Wer ist da?« wollte er wissen.
    Aus dem nächsten Beet erhob sich eine Hand aus einem undurchdringlich aussehenden Gebüsch von Ranken. »Einen Augenblick.«
    Jemand schob sich geduckt seitlich unter den Ranken hervor und richtete sich dann auf: ein großer, schlaksiger Junge von vielleicht vierzehn Jahren. Der Junge schob sich eine Locke aus der Stirn; in der anderen Hand hielt er ein Büschel Unkraut. Er hatte etwas an sich, das ihn älter wirken ließ, als er aussah. »Du mußt Raven sein.«
    Wenn die Sprache ihn nicht schon verraten hätte, dann hätte die Nase es bestimmt getan. Die Abstammung des Jungen war seinem Gesicht so deutlich aufgeprägt wie dem seines Bruders. Und es gab nur zwei von Lerches Brut, die Raven noch nicht kennengelernt hatte, und der da war kein Mädchen.
    Raven sagte: »Und du bist Tefira, ja?«
    Tefira schien verblüfft. Dann seufzte er. »Die Nase, nicht wahr? Oder bist du auch ein Seher?«
    »Nein, den Göttern sei Dank«, erklärte Raven nachdrücklich.
    »Ah. Ich dachte schon, du könntest mir helfen.«
    Raven dachte einen Augenblick darüber nach. Wenn

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