Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
Vom Netzwerk:
wußte.
    Dzeduin führte sie zu einem großen Zelt. »Dort werdet ihr bleiben, bis wir Yemal eine Botschaft geschickt haben.«
    Immer noch auf dem Pferderücken sahen die Zharmatianer zu, während die Drachenlords abstiegen. Andere Zharmatianer brachten ihnen Seile. Linden sah, wie die Llysanyaner einander anschauten. Sie wußten, was ihnen bevorstand.
    Und tatsächlich, sobald sie Sattel und Zaumzeug los waren, bockten die Llysanyaner und schoben die kleineren zharmatianischen Pferde beiseite. Linden sah zu, wie sie in die Mitte der kleinen Herde rasten, die die Zharmatianer als Ersatzpferde verwendeten, und er versuchte, nicht zu lächeln, als die verblüfften Zharmatianer ihnen hinterherstarrten.
    Nun gut; die Llysanyaner würden in der Nähe sein, wenn sie sie brauchten. Und sobald die Zharmatianer ihre Bogenschützen zurückgepfiffen hatten und ein bißchen weniger wachsam waren …
    Was immer geschehen mochte, dann würde er sich auf den Weg machen, Maurynna zu suchen. Bis dahin war dies hier durchaus ein geeigneter Ort, sich vor Taren und seinen Leuten zu verbergen.

15. KAPITEL
     
     
    »In diesem kleinen Hain ein wenig flußabwärts gibt es einen angenehmen Fleck; einen stillen, kleinen Flußarm mit sandigem Grund«, verkündete Raven, als er eines Abends ins Lager zurückkehrte, mit klatschnassem Haar, das auf seine Kleidung tropfte. »Vielleicht möchtest du schnell baden; ich habe es gerade getan, es ist wunderbar.«
    Maurynna spähte aus ihren Decken hervor. »Klingt gut. Aber ich warte bis zum Morgen. Es wird dunkel, und ich will es lieber nicht wagen, ein Kaltfeuer zu benutzen.«
    Außerdem war sie viel zu wund, um sich zu bewegen. Soviel zur angeblichen Kraft eines Drachenlords, dachte sie. Eine Schande, daß man nicht auch einen eisernen Hintern bekommt.
    Shima gähnte, als er sich von Pirii, seiner kleinen Stute, schwang. Es war ein langer Ritt vom Mehanso auf dem Sandkamm, und er wollte nichts weiter als die beiden Kaninchen, die er auf dem Heimweg geschossen hatte, Zhantse übergeben und dann ins Haus seiner Mutter gehen und ins Bett fallen; er war seit der frühen Morgendämmerung wach.
    Aber als er ins Haus kam, war Zhantse nicht da. Anstelle des Schamanen wartete Shimas Bruder Tefira auf ihn. Der Junge war dabei, Vorräte in seine Satteltasche zu packen, und er schaute ausgesprochen mürrisch drein.
    »Was ist denn?« fragte Shima und hockte sich zu seinem Bruder, obwohl er bereits zu wissen glaubte, um was es ging.
    »Ich bin in Trance gegangen, aber …« Tefira hielt inne und warf die Satteltasche gegen die Wand. Mit einer von ungeweinten Tränen verquollenen Stimme sagte der Junge: »Ich muß wieder zu der kleinen Hütte auf der Wiese.«
    »Noch mehr fasten?«
    »Noch mehr fasten. Ich verstehe das nicht, Shima. Ich hatte Visionen, echte Visionen, als ich klein war. Ich habe sie selbst mit offenen Augen gesehen. Warum kommen sie jetzt nicht zu mir, wenn ich mich in Trance begeben kann? Hat Zhantse einen Fehler gemacht, als er mich zum Schüler nahm?« Endlich flossen die Tränen.
    Shima nahm seinen kleinen Bruder in den Arm. »Ich glaube an dich, Tef. Du wirst wieder Visionen haben … ganz bestimmt. Und jetzt wisch dir die Augen ab.«
    Tefira gehorchte. »Aber bis jetzt hatte ich keine, also muß ich hierbleiben und weiterlernen, und inzwischen darfst du umherreisen und aufregende Dinge tun.«
    Shima schnaubte. »Zum Sandkamm zu reiten ist alles andere als aufregend.«
    »Das habe ich nicht gemeint. Zhantse hatte eine Vision, während ich in Trance war. Ihr werdet nach Süden gehen, um euch mit der zu treffen, von der Miune gesprochen hat.«
    Verwirrt fragte Shima: »Warum?«
    »Weil sie diejenige ist, von der die Prophezeiung gesprochen hat.«
    Shima fiel nichts anderes ein zu sagen als: »Oh.«
    Am nächsten Morgen fand Maurynna das sandige Ufer, von dem Raven gesprochen hatte, und kniete sich an den Fluß. Sie schöpfte Wasser und wusch sich das Gesicht.
    Oh, das fühlt sich wirklich gut an. Sie nahm einen hölzernen Kamm aus dem Gürtel und löste die Schnur, mit der sie ihr Haar gebunden hatte. Ihr Blick fiel wieder aufs Wasser. Eine Ranke einer Wasserpflanze, die sie zuvor nicht bemerkt hatte, bewegte sich hypnotisch in der Strömung vor- und rückwärts.
    Sie zog sich den Kamm durchs Haar und beobachtete verträumt die Pflanze, die sich weiter im Wasser bewegte. Erst würde sie all die verfilzten Stellen auskämmen und sich dann ihr Haar gut waschen, während sie badete.
    Es dauerte

Weitere Kostenlose Bücher