Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
Vom Netzwerk:
offenbar beide kennt?« wollte er wissen.
    »Um Eure erste Frage zu beantworten, Mann-dessen-Namen-ich-nicht-kenne, meine Mutter, Lerche Holdertochter, ist als Schiffbrüchige hierhergekommen«, sagte Shima. »Ich leite meinen Clannamen von ihr ab.« Er sah Raven forschend an. Die Höflichkeit verlangte, daß Raven sich nun selbst vorstellte.
    Der Blick war verschwendet. Raven starrte einfach nur zurück, alles andere als zufrieden, den Mund störrisch zugekniffen, auf eine Weise, die Maurynna nur zu gut kannte.
    Dann sagte Raven: »Das sagt mir immer noch nicht, wer hier überall Rynnas Namen verbreitet.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus, als würde er notfalls auch bis zur Morgendämmerung auf seine Antwort warten.
    Maurynna unterdrückte ein Seufzen. »Shima, sagt es ihm. Es wird ihn nicht zufriedenstellen, wenn ich es tue; er wird davon ausgehen, daß Ihr mir nur zustimmt, um unser Mißtrauen zu beschwichtigen.«
    Shima nickte bedächtig. »Also gut Der Freund, von dem wir sprechen, ist Miune Khin, einer der letzten Wasserdrachen in Jehanglan. Vielleicht sogar der letzte; ich habe nie andere gesehen. Aber Miune sagt, er kann andere spüren, die tief drunten auf dem Grund weit entfernter Seen schlafen. Ich hoffe um seinetwillen, daß es nicht nur Wunschdenken ist.«
    Raven wandte sich zu Maurynna um. »Der Drache vom Fluß …?«
    »Der, der mich von Kyrissaeans Einmischung befreite«, sagte Maurynna. »Und deshalb betrachte ich ihn als Freund. Können wir uns jetzt bitte diese Farce sparen? Ich möchte bitte irgendwann vor morgen früh ein Lager aufschlagen. Ich bin nicht der Reiter, der du bist, Raven, und ich habe Schmerzen, verdammt noch mal.«
    Raven biß sich auf die Lippe. »Es tut mir leid; ich habe es vergessen.« Zu Shima sagte er: »Raven Rotfalksohn, Marderklan«, und alle Feindseligkeit war verschwunden.
    Shima nickte. »Seid gegrüßt, Raven Rotfalksohn. Folgt mir bitte, ich kenne einen guten Lagerplatz nicht weit entfernt.«
    Shimas Vorstellung von »nicht weit« war zweifellos nicht Maurynnas. Ihrer Meinung nach war es zu verdammt weit weg. Sie erinnerte sich an Lindens Geschichte darüber, wie er mit sechzehn von zu Hause ausgerissen war, um sich der Söldnerbande seines Vetters anzuschließen. Ängstlich, daß sein Vater ihn einholen könnte, war er so lange durchgeritten, daß er mit blutenden Sattelstriemen bei den Söldnern eintraf.
    Maurynna hoffte nur, daß sie nicht dasselbe Schicksal ereilen würde. Aber endlich erreichten sie ihr Ziel.
    Das Lager war eine windgeschützte Stelle in einer der Formationen aus rotem Fels, die sich hier abrupt aus dem Boden erhoben. Shima führte sie um den Sockel eines Steinturms zu einem Riß im Felsen, der kaum groß genug war, um ein Pferd und einen Reiter durchzulassen. Aber als sie ihm nach drinnen folgten, bemerkten sie, daß der Riß sich zu einem weiten Bereich öffnete, der von hochaufragenden Felsen umgeben war. Am anderen Ende ergoß sich Wasser aus einer Quelle in ein aus dem Stein gemeißeltes Becken. Gras wuchs rund um die kostbare Flüssigkeit. Über ihnen hob sich der Stein steil wie ein Kamin; eingerahmt von der Öffnung war eines dieser seltsamen, südlichen Sternbilder. Nach dem ersten Blick darauf weigerte sich Maurynna, noch einmal hinzusehen. Daß selbst die Sterne hier fremd waren, ließ zu Hause und alles, was sie liebte, nur noch weiter weg erscheinen.
    Boreal blieb am Rand der Grasfläche stehen. Maurynna ließ die Satteltaschen aus müden Händen rutschen, versuchte sich aus dem Sattel zu heben; ihre Muskeln schrien protestierend auf und weigerten sich zu gehorchen. Sie verbiß sich ein schmerzliches Wimmern.
    Raven hatte es trotzdem gehört. Er ließ die Satteltasche neben ihre fallen. »Ich helfe dir gleich«, sagte er, band das Bündel Feuerholz los und warf es auf den Boden.
    Maurynna sah säuerlich zu, wie er sich vom Pferd schwang und sich trotz des langen Ritts problemlos bewegen konnte. Sie dachte daran, ihm aus reinem Ärger und Neid eine Kopfnuß zu verpassen; dann fiel ihr ein, daß er sich dann vermutlich weigern würde, ihr vom Pferd zu helfen, und sie die Nacht auf Boreal festsitzen würde.
    Und das wäre dem Hengst gegenüber ungerecht gewesen, also biß Maurynna die Zähne zusammen, als Raven sie aus dem Sattel zog, wobei ihr schmerzender Körper sich gleich wieder beschwerte. Sobald sie beide Füße auf dem Boden hatte, drehte Boreal sich um, drückte ihr die Nase gegen den Rücken und schob

Weitere Kostenlose Bücher