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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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haben und also
keine sterblichen Wesen sind.«
    »Soll das heißen, sie
sind unsterblich?« Eliason starrte das Mädchen
bestürzt an. »Man kann sie nicht
töten?«
    »Wir sind nicht ganz
sicher.« Delu stand auf; sie wirkte müde.
»Deshalb wollte ich nicht darüber
sprechen. Der Zirkel hat nie zuvor mit solchen Geschöpfen zu
tun gehabt. Wir
wissen es einfach nicht.«
    »Aber ihr müßt doch
Vermutungen haben«, beharrte Dumaka.
    Man konnte Delu
ansehen, daß sie es vorgezogen hätte, nicht
zu antworten, aber sie wußte, daß
ihr keine Wahl blieb.
    »Wenn es stimmt, was
wir herausgefunden haben, dann handelt es sich nicht um Schlangen,
sondern um
Kreaturen der Genus ›Drache‹, wie man sie in
alter Zeit kannte. Die Ahnen
glaubten, Drachen seien unsterbliche Wesen, aber vermutlich
nur, weil es sehr
schwer ist, sie zu töten. Nicht, daß es wirklich
keine Mittel und Wege gäbe…«
Sie straffte sich, aber das kurze Aufflackern von Kampfgeist
erlosch gleich
wieder. »Der Drache verfügt über
große Macht. Besonders auf dem Gebiet der
Magie.«
    »Wenn wir uns
entschließen, diesen Reptilien die Stirn zu
bieten«, ergriff mein Vater das
Wort, »haben wir keine Aussicht zu siegen. Ist es das, was du
sagen willst? Nun
gut – und ich sage, daß es für mich keinen
Unterschied macht! Freiwillig werden
wir ihnen keinen Zwerg ausliefern! Nicht Grundel und auch keinen
anderen! Mein
Volk wird dasselbe sagen!«
    Ich wußte, daß er
recht hatte. Ich wußte, wir Zwerge würden eher
riskieren, als Volk ausgelöscht
zu werden, statt einen von uns zu opfern. Mir drohte keine Gefahr. Die
Erleichterung war groß – die Scham noch
größer.
    Dumaka blickte über
die Schulter. Sein Gesicht war hart. »Ich stimme mit Yngvar
überein. Wir müssen
kämpfen!«
    »Aber Vater«, wandte
Alake ein, »wie kannst du unser ganzes Volk zum Tode
verurteilen, um meinetwillen!«
    »Ich tue es nicht um
deinetwillen, Tochter«, entgegnete Dumaka streng.
»Ich tue es für unser Volk.
Wir geben ihnen eine Tochter, und als nächstes fordern diese
›Drachen‹ all
unsere Töchter. Und dann unsere Söhne.
Nein!« Er hieb mit der bereits blutig
zerschrammten Hand auf die Korallenbrüstung.
»Wir werden kämpfen! Und so wird
auch unser Volk entscheiden!«
    »Ich gebe mein teures
Kind nicht her, mein Herzblatt«, flüsterte
Eliason mit tränenerstickter
Stimme. Er hielt Sabia fest, als sähe er sie bereits von den
Windungen der
gewaltigen Schlangenleiber umschlungen. Sabia klammerte sich an ihn und
weinte
mehr über seinen Schmerz als über ihren
eigenen.
    »Noch wird sich mein
Volk um einen solchen Preis loskaufen wollen, selbst
vorausgesetzt wir
könnten, wie Dumaka sagt, diesen Kreaturen vertrauen,
Schlangen oder Drachen
oder wie immer man sie nennen will.« Er preßte die
Lippen zusammen. »Wir werden
kämpfen«, bekräftigte er, dann seufzte er
auf und schaute uns ein wenig hilflos
an. »Obwohl es sehr lange her ist, seit die Elfen in die
Schlacht zogen.
Dennoch glaube ich, das für die Herstellung von Waffen
benötigte Wissen läßt
sich in unseren Archiven finden…«
    Mein Vater schnaubte.
»Und du bildest dir wirklich ein, diese Viecher warten, bis
ihr Elfen eure
Bücher durchschmökert, die Erzförderung
ankurbelt und Waffenschmieden baut?
Pah! Wir müssen mit dem auskommen, was wir haben. Ich
werde Streitäxte
liefern…«
    »Und ich versorge euch
mit Lanzen und Schwertern«, erbot sich Dumaka. Ihn hatte
sichtlich die
Kampfeslust gepackt.
    Delu und Eliason
vertieften sich in eine Diskussion über diverse
militärische Zauberformeln,
Mantras und Beschwörungen. Leider waren Elfen- und
Menschenmagie so
verschieden, daß keiner dem anderen viel nützte,
aber beide hatten bei ihrer
Fachsimpelei wenigstens das Gefühl, etwas Konstruktives zu
tun.
    »Warum geht ihr
Mädchen nicht wieder in Sabias Zimmer«,
schlug meine Mutter vor. »Ihr habt
immerhin einen gehörigen Schreck gekriegt.« Sie
drückte mich an die Brust.
»Aber ich werde immer daran denken, wie meine tapfere Kleine
ihr Leben hingeben
wollte, um ihr Volk zu retten.«
    Sie ging, um sich an
der hitzigen Debatte zwischen meinem Vater und Dumaka zu beteiligen,
über die
Vorzüge von Kriegsbeilen und Streitäxten,
und wir Mädchen waren vergessen.
    Das war’s also. Die
Erwachsenen hatten entschieden. Ein Grund zur Freude, aber mein Herz
– das
seltsam leicht gewesen war, nachdem wir

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