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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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zu glauben, aber ich
schwöre bei dem
Einen, daß Arme und Handrücken des Mannes, seine
Brust und Schultern von einem
Netz blauer Schriftzeichen überzogen waren.
    Wir standen alle in
der Kabine, bevor wir merkten, daß der Mann ganz bei
Bewußtsein war. Er hob den
Kopf und sah uns an. Wir zuckten zurück. Selbst Alake
fühlte sich
eingeschüchtert. Das Gesicht des Fremden war ernst, finster,
doch im nächsten
Moment versuchte er ein beruhigendes Lächeln.
    Ich kann mich
erinnern, wie ich dachte, daß er bestimmt in seinem
Leben nicht oft gelächelt
hatte.
    »Fürchtet euch nicht.
Mein Name ist Haplo«, sagte er zu Alake. »Wie
heißt ihr?«
    Uns blieb die Antwort
im Halse stecken. Der Mann sprach Phondran. Perfektes,
fließendes Phondran.
    Und dann…
    Aber das muß warten.
Alake ruft mich. Essenszeit.
    Ich habe tatsächlich
Hunger.
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Kapitel 10
Surunan, Chelestra
    Unter der Ägide des
fähigen Samah kehrten die Sartan mit einer Energie zum Leben
zurück, die Alfred
erstaunte und überwältigte. Aus den
Katakomben erstanden, bemächtigten die
Leute sich aufs neue eines Reiches, das sie vor langer Zeit
für sich erschaffen
hatten. Unter dem Einfluß ihrer Magie erblühte es zu
solcher Pracht, daß Alfred
oft durch einen Schleier von beglückten
Tränen seine Umgebung betrachtete.
    Surunan – abgeleitet
von der Basisrune für ›Zentrum‹ – das Herz, der Mittelpunkt ihrer
Zivilisation. Zumindest bis das Herz aufgehört hatte zu
schlagen.
    Doch jetzt wurde es
von neuem Leben durchpulst.
    Alfred durchwanderte
die Straßen und bewunderte die Schönheit der Stadt
mit ihren Bauwerken aus
rosigem und perlweißem Marmor, den man aus der alten Welt
mitgebracht hatte.
Von Magie gestaltet, ragten filigrane Türme in einen
türkisen und smaragdgrünen
Himmel. Boulevards und Alleen, Parks und Gärten, die ebenso
tief geschlummert
hatten wie ihre Schöpfer, entfalteten ihre Wunder, und alles
führte zum Herzen
Surunans – der Ratskammer.
    Alfred hatte
vergessen, wie es war, unter seinesgleichen zu leben und sich
arglos anderen
mitzuteilen. Er war so lange gezwungen gewesen, sich zu verstellen und
seine
wahre Natur hinter einer Maske zu verbergen, daß er
es als ungeheure
Erleichterung empfand, nicht mehr ängstlich jedes Wort auf die
Goldwaage legen
zu müssen, um nicht unversehens seine magischen
Kräfte preiszugeben. Doch nicht
einmal in dieser schönen neuen Welt und bei seinem
eigenen Volk, fühlte er
sich wirklich unbefangen, wirklich frei.
    Es gab zwei Städte –
eine innere und eine äußere, die erheblich
größer war, wenn auch nicht so
schön. Getrennt wurden beide von einer hohen Mauer.
Bei einem Rundgang durch
die äußere Stadt sah Alfred auf den ersten Blick,
daß hier einst die Nichtigen
gelebt hatten. Aber was war ihnen zugestoßen,
während die Sartan schliefen? Der
Anschein ließ nichts Gutes ahnen. Es gab Spuren, obwohl die
Sartan sich
beeilten, sie zu entfernen, daß in diesem Teil der
Stadt erbittert und verzweifelt
gekämpft worden war – eingestürzte
Häuser, geborstene Mauern, zersplitterte
Fenster. Schilder mit den Schriftzeichen von Menschen, Elfen und
Zwergen waren
umgestoßen oder herabgerissen worden und lagen
zerbrochen in den mit Trümmern
übersäten Straßen.
    Alfred schaute sich
traurig um. Hatten die Nichtigen sich das selbst angetan? Nicht
unwahrscheinlich, in Anbetracht ihrer kriegerischen Natur.
Aber warum hatten
die Sartan ihnen nicht Einhalt geboten? Dann erinnerte er sich an die
Bilder
von grauenerregenden Kreaturen, die er in Samahs Bewußtsein
gesehen hatte. Was
waren das für Geschöpfe? Noch eine Frage. Zu
viele Fragen. Weshalb hatten
diese Sartan sich wieder in Hibernation begeben? Weshalb
hatten sie sich der
Verantwortung für diese Welt und die drei anderen
entzogen?
    Er stand eines Abends
in dem stufenförmig angelegten Garten von Samahs Haus
und überlegte, daß es
einen Makel an seinem Charakter geben mußte, der für
solche Gedanken
verantwortlich war, ein Makel, der ihn daran hinderte,
glücklich zu sein. War
doch endlich alles so gekommen, wie er es sich
erträumt hatte. Er lebte wieder
bei seinem Volk, den Sartan, und sie waren stark und
mächtig, fähig, alles zu
richten, was fehlgeschlagen war. Die erdrückende
Bürde, die er auf seinen
Schultern gespürt hatte, war von ihm genommen. Andere halfen
ihm jetzt tragen.
    »Was stimmt mit mir
nicht?« fragte er

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