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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Ohren, um von dem Donnern über mir nicht taub zu werden. Trotzdem dröhnte es in meinen Eingeweiden weiter. Dabei schmerzte mein Körper schon zur Genüge von den Schlägen der magischen Gerte. Erst nach einer Weile merkte ich, dass Veshira nicht mehr brüllte. Vorsichtig ließ ich die Hände sinken. Als sei es eine ganz gewöhnliche Unterhaltung gewesen, fuhr sie in normalem Ton fort: „Jedenfalls jetzt noch nicht. Verstehen wir einander?“
    „Nein. Du schickst mich auf eine Suche ins Ungewisse und verrätst mir nicht, was du weißt. Du kreischt herum, verschweigst aber alles, das mir helfen würde. Wie sollte ich das verstehen? Wie sollte das irgend jemand verstehen? Was willst du wirklich, Veshira?“
    Ich erwartete den nächsten Ausbruch, doch sie grinste nur.
    „Sieh, da. Anjûl ist also noch immer nicht auf den Mund gefallen! Doch Schlagfertigkeit ist nicht genug, wenn man einen Mörder finden will. Statt herumzulaufen und Gertenhiebe einzustecken, solltest du vielleicht nachdenken. Wer könnte Nyredds Tod gewollt haben? Warum? Wie wäre derjenige vorgegangen?“
    „Es gibt genügend Leute, die seinen Tod wollten!“
    „Ah? Leute … “ Sie dehnte das Wort. „Damit meinst du Menschen, nicht wahr?“
    „Meine ich nicht. Nyredd war mächtig. Also gab es andere Drachen, die ihm seine Macht neideten. Außerdem hassten ihn nicht nur die Menschen, sondern auch die Zwerge und noch mehr die Elfen, die dazu ja auch allen Grund haben …“
    „Vielleicht“, sagte Veshira. „Doch Hinterlist ist die Waffe der Menschen.“
    „Ach, ja? Drachen sind nicht hinterlistig? Und Zwerge? Es ist allgemein bekannt, dass sie sich am allerliebsten der List bedienen, um ihre Ziele zu erreichen.“
    „Wortgefechte bringen uns nicht weiter“, unterbrach sie mich. „Ihr beide werdet jetzt eine kurze Rast einlegen. Ich schicke jemanden, der nach deinen Verletzungen sieht. Danach widmet ihr euch ohne zusätzliche Verzögerungen eurer Aufgabe. Ich gebe dir sieben Tage, Anjûl! Hast du bis dahin die Phiole nicht und kannst mir den Mörder nicht nennen, dann bist du wahrhaft in Schwierigkeiten. Ist das etwas, das du verstehen kannst?“
    Ihre Augen blitzten unheilvoll und ich beschloss, die Frage mit Ja zu beantworten.
    „Dann beginne nun mit dem Denken“, befahl sie und schwang sich grußlos in den sommerblauen Himmel.
     
    Lynfir hob den Schwanz von seinen Augen.
    „Puh! Wie ich sowas hasse!“
    „Woher kam sie auf einmal?“, fragte ich. „Eben noch lag ich auf dem Boden, die Stiefelspitze irgendeines Mistkerls im Rücken, und dann sehe ich mich plötzlich Auge in Auge mit Veshira!“
    „Rief sie“, murmelte Lynfir, ohne mich anzugucken.
    „Du hast sie gerufen? Warum?“
    „Weil ich merkte, dass es Schwierigkeiten gab, und weil ich die Magie riechen konnte. Und da mein Schuppenpanzer noch nicht vollkommen geschlossen ist …“
    „Verstehe“, sagte ich. „Warum hast du nicht gleich die Mama gerufen?“
    Vielleicht hätte ich dieses Wort nicht noch hämisch betonen sollen, vielleicht hätte es genügt, daran zu denken, dass Drachen auch ihren Stolz haben. Jedenfalls war ich unversehens in eine Wolke aus Drachenatem gehüllt und konnte eine Weile lang keine unüberlegten Sätze mehr von mir geben. Erst wurde ich ohnmächtig, dann setzte Erbrechen ein.
    Lange ehe ich es im Griff hatte, erschien Nerade auf der Lichtung. Ich bemerkte ganz am Rande ihre Ankunft, und dass sie mit Lynfir sprach. Erst als meine Eingeweide nichts mehr hergaben, kam sie zu mir und flößte mir einen ihrer scheußlichen Tränke ein, nur um sofort wieder zu ihrer Unterhaltung mit Lynfir zurückzukehren.
    Ich habe nie verstanden, was im Kopf einer Drachenjungfer vorgeht. Eigentlich musste sie ihn und seinesgleichen verabscheuen, aber ich hörte sie mit Lynfir lachen und scherzen. Das mochte natürlich auch am Drachenbann liegen, der umso stärker wirkt, je länger man mit diesen verschlagenen Wesen zu tun hat.
    Die Übelkeit verging. Dafür kamen mir die Striemen umso klarer zu Bewusstsein, die mir die Gerte beschert hatte. Nerade brachte nur wenig später eine Phiole mit einer glasklaren Flüssigkeit, die nach nichts als Wasser schmeckte. Ich erwartete keine Wirkung und war umso überraschter, als sich meine Haare kräuselten. Überall am Körper merkte ich, wie sie sich einrollten und ich musste an mich halten, um mich nicht im Beisein einer Dame an unschicklichen Stellen zu kratzen.
    „Wozu soll das gut sein?“
    „Es beseitigt

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