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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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beredet worden. Kein Irilischer Schacherer hätte es vermocht, sie zu übertreffen. Und ich glaubte immer weniger. Schließlich kannte ich alle drei schon ein gutes Weilchen. Irgendwann gähnte ich nur noch.
    „Morgen“, sagte ich. „Morgen will ich fast alles glauben, doch nun bin ich viel zu müde.“
    Und sie brachen tatsächlich auf.
    Ich kroch ins Bett, doch ich war Federbetten nicht mehr gewöhnt. Vielleicht lag es auch an dem Rachenputzer oder dem Würzwein. Möglicherweise spürte ich aber auch, dass etwas überaus Hässliches seinen Anfang genommen hatte. Etwas Abgefeimtes, Widerwärtiges und zutiefst Gefährliches.
    Jedenfalls bekam ich kein Auge zu.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Die Freuden des Lebens auf dem Lande
     
    Vielleicht wusste ich nicht, was auf uns alle noch zukommen würde, aber eins wusste ich: Lynfir blieb zu lange verschwunden.
    Er konnte es keinesfalls wagen, Veshira ein weiteres Mal zu verärgern, indem er mich allein herumstreifen ließ. Weshalb war er also nicht längst hier?
    Er hatte mich bisher noch jedes Mal gefunden. Es konnte also nicht daran liegen, dass er nicht wusste, wo ich war. Was hielt ihn dann ab, nach Schattensee zu kommen? Drachen landeten häufiger auf den Stegen am Rand des Sees und selbst wenn irgendwann einmal morsch gewordenes Holz unter ihnen zusammenbrechen sollte, so konnten sie doch fabelhaft schwimmen.
    Ich kam ins Grübeln.
    War Lynfir in Schwierigkeiten?
    Oder machte ich mir nur Sorgen um ihn, weil das verdammte Amulett lediglich eine dieser nur allzu verbreiteten Fälschungen war, und gar nicht vor dem Drachenbann schützte?
    Versuchsweise dachte ich mir Schimpfworte für Nyredd aus. Das immerhin war mir ein Leichtes. Selbst böse Bezeichnungen für Veshira ließen sich ersinnen. Aber nicht für Lynfir. Aber ihn hatte ich ja immer schon gemocht.
    Erschöpft und verkatert stand ich bei Sonnenaufgang auf und verließ Schattensee.
    Ich nehme an, der Städtemeister war erleichtert.
     
    Eine Weile lang folgte ich einfach dem Pfad, den auch die Händler nehmen, wenn sie nach Reseldâr unterwegs sind. Dann hatte ich eine Eingebung.
    Ich schlüpfte ins Unterholz, vergewisserte mich, dass man mir keine Waldläufer nachgesandt hatte, um mich im Auge zu behalten, und kroch dann westwärts unter tief hängendem Gezweig hindurch.
    Zwischendurch wechselte ich mehrmals die Richtung, watete ein Stück durch den eisigen Pelis-Bach, der von den Bergen herabkommt, und wälzte mich schließlich auf einer Lichtung in frisch erblühtem Duftklee. Erst dann wandte ich mich wieder nach Westen.
    Gegend Abend erreichte ich eine Talsenke.
    Soweit man von oben sehen konnte, gab es hier nichts als Wald. Ich wusste es besser, denn ich war mit Lynfir schon einmal hier gewesen.
    Trotzdem war es nicht leicht, an die Stelle zu gelangen, die er angeflogen hatte.
    Dicht verfilztes Gestrüpp hinderte das Vorankommen. Wege gab es nicht. Selbst die Bachläufe waren überwuchert. Ich musste Felsen überklettern, zerriss, was an meinen Kleidern noch heil gewesen war, wich einer Rotte übellauniger Wildschweine aus (die ein Wanderer weit mehr fürchten sollte als Wölfe), kullerte einen Hang hinab und fand mich unversehens vor der Kate wieder, die ich suchte.
    Die Tür stand einladend offen.
    Drinnen lagen höchst unordentlich einige Sachen herum, die man meist in Schränken oder Truhen zu verwahren pflegt. Lebhaft rote Flecke zierten helles Leinen. Ich nahm ein zartes Nesselhemdchen hoch, rieb den Stoff zwischen den Fingern und schnupperte.
    Erdbeersaft.
    Die zerbrochene Kruke fand ich neben der Feuerstelle. Dort bildete das lang eingekochte Mark der Beeren eine hässliche Pfütze.
    Jemand hatte hier gewütet, aber glücklicherweise Saft anstelle von Blut vergossen. Das hoffte ich wenigstens.
    Draußen sah ich mich sehr gründlich um.
    Sie waren zu mehreren gewesen und hatten ihren Weg von Süden her gewählt. Unter ihnen war kein Vornehmer gewesen, kein Drachenjäger und auch kein Magier. Jedenfalls hatten sie das Schuhwerk einfacher Dörfler getragen und sich bewegt wie Leute, die sich weder gerne noch häufig im Wald aufhalten.
    Ihr Besuch lag ungefähr drei Stunden zurück.
    Unkundige holt man leicht ein. Das kostete mich kaum so viel Zeit, wie man braucht, um ein Drachenei hart zu kochen.
    Ich las eine Lederkappe auf, dann ein Amulett gegen Schlangenbisse. Der Träger hätte sich wohl lieber ein anderes kaufen sollen. Schlangen war er

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