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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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würde und auf die Liste der Dinge, die durch die Pforten in die Halle gebracht worden waren …
    Ja, alles schien auf einmal lösbar, so wie die Teile eines magischen Quadrats, die man so lange hin und her schiebt, bis man die richtige Anordnung gefunden hat und sich unvermittelt das Tor öffnet, vor dem man schon so lange auf Einlass wartet.
    Jede Frage, hatte mal irgendein Weiser gesagt, enthalte schon die Antwort, und so war ich sicher, dass sich wundersam alles zusammenfügen würde. Noch einmal tunkte ich die Spitze der Gänsefeder ein, um eine letzte Frage niederzuschreiben und hörte nur mit halbem Ohr, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Dann klappten gleichzeitig die beiden Fensterläden zu. Mit einem Sprung war ich am Fenster, der Schemel fiel hinter mir um, das Tintenfass bespritzte alles ringsum mit Tinte, doch der Fensterladen war bereits von außen mit einem Querholz verschlossen worden, als ich ihn erreichte.
    Ich fragte mich noch, was es nutzen sollte, mich im Haus einzuschließen, da hörte ich ein Fauchen.
    Das Dach ging in Flammen auf.
    Ja, verdammt und verflucht! Ich würde Hirgar die Ohren abschneiden. Meine Hand rüttelte an der Tür, obwohl ich ja selbst gehört hatte, dass abgeschlossen worden war. Ich trat gegen das Holz. Vergeblich.
    Ich hetzte an der Wand entlang, fing an zu husten, da das brennende Stroh für reichlich Qualm sorgte, tastete nach den Scharnieren der Fensterläden und musste feststellten, dass sie außen in die Mauer eingelassen waren. Für einen Augenblick befiel mich Panik und ich stemmte mich blindwütig gegen das grüngestrichene Holz.
    Grün.
    Ich blinzelte, atmete die flirrende Luft und erinnerte mich, welch mächtige Waffe ich mit mir herumtrug.
    Yasildôr, die blattgrüne Klinge.
    Ich zerrte das Schwert aus seiner Scheide und zerhackte binnen weniger Augenblicke den Fensterladen. Dann ließ ich mich über den Rand rollen und suchte sofort Deckung hinter drei Fässern, die ihrer Aufschrift nach Salz aus dem Herzen des Gebirges enthielten.
    Dort hustete und keuchte ich, bis das Stechen unter meinen Rippen nachließ.
    Taumelnd kam ich auf die Beine, umrundete die Fässer und machte mich auf den Weg, um Hirgar eine recht nachdrückliche Lehre über Gastfreundschaft zu erteilen.
     
    Sie kam zu spät.
    Hirgar lag nicht weit von seinem immer noch rauchenden Haus im Gras. Aus seinem Rücken ragte ein Pfeil. Wenige Schritte weiter hatte ein Schwerthieb das Leben seines Nachbarn beendet, der sicher gekommen war, um beim Löschen zu helfen, denn seine Hand war noch um das Trageseil eines umgestürzten Wassereimers gekrampft. Vor der nächsten Hütte jammerte kläglich eine Ziege. Drinnen lagen zwei erstochene Kinder neben einem alten Mann, dem man den Kopf zertrümmert hatte.
    Ich sah auf die beiden vielleicht Fünfjährigen und beschloss, dass es genug war.
    Veshira hatte recht: Hier ging eine Bestie um und diese Bestie war ganz gewiss kein Drache.
     
     
     
     
     
     

Wilde Jagd
     
    Die Häuser in Reseldâr standen nicht sehr nah beieinander und so breitete sich das Feuer wenigstens nicht weiter aus. Von den Anwesen weiter westlich kamen Leute, um zu löschen, und ich erklärte ihnen knapp und wahrscheinlich wenig verständlich, worum es hier ging, dass sie die Toten begraben und sich bewaffnen sollten, und alles weitere mir zu überlassen war. Letzteres schienen sie zu begreifen. Niemand mischte ich ein, als ich Hirgars Leiche noch einmal musterte und prüfend über die Befiederung des Pfeiles fuhr. Dunkelrot eingefärbte Taubenfeder. Ein Pfeil, wie man sie je im Dutzend gebündelt in der Seestadt kaufen konnte. Kein Heldenpfeil, kein Elfenpfeil.
    Nun wünschte ich mir mehr denn je Lynfir an meiner Seite, der sich in die Luft erheben und den Wald von oben absuchen konnte.
    Mein wunderschöner Schimmel stand nicht mehr an dem Pfahl, an dem ich ihn angebunden hatte. Die Angreifer hatten ihn zweifellos mitgehen lassen.
    Wieder war ich also zu Fuß und nur auf mich selbst angewiesen.
     
    Ich glaube, ich habe schon einmal erwähnt, dass zu den Tugenden des Drachenjägers Ausdauer und Zähigkeit gehören. Wer Drachen nachstellt, muss Rückschläge verkraften können und lernen, sie als Ansporn zu nutzen. Und jeder Drachenjäger gelangt einmal an den Punkt, an dem er nicht mehr bereit ist, von seiner Beute abzulassen – ganz gleich, was es ihn kosten wird, den Kampf auszufechten.
    An diesem Punkt war ich nun.
    Ich musste mich einer unbekannten Zahl gedungener

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