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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Helfershelfer stellen, drei ehemalige Weggenossen jagen und herausfinden, wer hinter all dem steckte. Denn keinen Augenblick glaubte ich, dass Rolan, Orelût und Gomdelin jemals einen so perfiden Plan hätten aushecken können, wie er langsam hinter all den Ereignissen der letzten beiden Wochen aufzuscheinen begann.
    Hier zog jemand die Fäden, der weit mehr Entschlossenheit besaß und größere Netze zu knüpfen vermochte als die drei selbsternannten Helden.
     
    Sollte ich zum Drachenberg zurückkehren und dort selbst die Bücher heraussuchen, nach denen ich Hirgar ausgeschickt hatte? Sollte ich Niflingyr berichten, dass unter meinen Augen der über Jahre bewährte Lieferant der Königshalle ermordet worden war?
    Sollte ich mir die Hilfe von Drachen holen?
    Meine Finger glitten über den Sirtâsh auf meiner Stirn.
    Nein.
    Ich würde nichts davon tun.
    Ein Mann, eine verbliebene Hand, ein mächtiges Schwert … das musste genügen.
    Nachträglich weiß ich zu würdigen, dass es ein Augenblick des Wahnsinns und der grenzenlosen Selbstüberschätzung war. Ich weiß aber auch, dass ich mich selten lebendiger gefühlt habe als an jenem Tag, an dem ich hungrig, verrußt und zu allem entschlossen in die Wälder aufbrach, um einen Erzschurken zu finden und zu vernichten.
     
    Viel Vorsprung konnten die Männer nicht haben, die Hirgars Haus angezündet hatten. Sie einzuholen, war meine erste Aufgabe.
    Sie rechneten wahrscheinlich nicht mit einer Verfolgung. Jedenfalls hinterließen sie freigiebig Spuren. Ich musste mich nicht ein einziges Mal bücken – es gab genügend, das mein Auge im Vorübergehen erfasste, ohne dass ich überhaupt darauf achtete. Geknickte Zweige, herabhängende Blätter, Stiefelspuren, so grob in den Waldboden gedrückt, dass selbst der Unerfahrenste sie nicht hätte übersehen können. Nach einer halben Meile wusste ich, wie viele es waren. Ehe ich sie erreichte, kannte ich sie so gut, als hätte ich schon oft mit ihnen auf einer Bank in einer verrufenen Kneipe gesessen und gebechert.
    Und so war es ja auch.
    Jeder einzelne war mir vertraut. Ich kannte jeden und jeder kannte mich.
    Beim Anblick des Sirtâsh spritzten sie schreiend auseinander.
    Ein schlecht gezielter und zu spät abgeschossener Pfeil schlug in Holz. Yasildôr fuhr dem Schützen durchs Gesicht. Eine richtiggehende Sauerei, wie ich zugeben muss. Aber das kümmerte mich in diesem Augenblick nicht. Dieses Schwert schenkte Hochmut in einem Ausmaß, dass ich vor nichts und niemandem zurückgewichen wäre, nachdem ich es einmal gezogen hatte.
    Binnen weniger Minuten machte ich sie alle nieder. Alle, bis auf einen. So trunken vor Selbstüberhebung war ich denn doch nicht, dass ich mir selbst die Möglichkeit nahm, Fragen zu stellen.
    Der Überlebende war Barik, ein Nichtsnutz, der sein Leben hauptsächlich mit Kneipenschlägereien und Saufgelagen herumgebracht hatte.
    Ich packte ihn am Haarknoten und drosch ihn mit dem Hinterkopf so lange gegen den Stamm einer Buche, bis er heulte.
    „Weißt du“, fragte ich ihn, „wie man hier in der Gegend einen Mann straft, der ein Haus anzündet? Man öffnet seinen Leib gerade soweit, dass man die Gedärme herausziehen kann und führt ihn daran dann so lange immer wieder um einen Baum herum, bis der gesamte Darm abgewickelt ist. Dann lässt man ihn dort am Baum krepieren. Wenn dir diese Art zu sterben gefällt, dann mache Ausflüchte und halte mich mit Gestammel auf. Wenn nicht, dann antworte schnell, bereitwillig und wahrheitsgemäß auf alles, das ich dich frage!“
    Er brachte so etwas wie ein Nicken zustande.
    „Wer hat euch beauftragt, Hirgars Haus anzuzünden?“
    „Niemand, wir …“
    Die Spitze Yasildôrs drang zwei Fingerbreit in seinen Bauch ein. Er schrie und versuchte, wegzukommen, doch hinter ihm war der Baumstamm. Blut lief ihm über den Hosenbund.
    „Letzte und einzige Warnung“, sagte ich.
    „Orelût“, keuchte er. „Es war Orelût.“
    „Ihr sollte mich umbringen, Hirgar umbringen und was noch? Habt ihr die Drachenjungfer in der Königshalle getötet?“
    Panisch schüttelte er den Kopf.
    „Wir nicht! Dich und Hirgar, ja. Aber das in der Halle, das wollte unser …“
    Es gab einen kurzen, heftigen Schlag, dann sank Barik zur Seite. Ich lag schon im Laub, um mich nicht zur Zielscheibe für einen weiteren Pfeil zu machen. Im nächsten Augenblick war ich aber auch schon wieder auf den Beinen. Dieser Pfeil war schwarz und trug Rabenfedern.
    Ein Heldenpfeil.
    Ich machte mich an

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