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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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auf. Vorerst beschäftigte mich aber das Schicksal meiner drei Schützlinge.
    Ich beschloss, Nerade zu fragen und hatte meinen Satz noch nicht zur Hälfte heraus, da zog sie warnend die schön geschwungenen Augenbrauen nach oben und ich verstummte.
    Ihre Lippen formten ein „später“.
     
    Auf ihren Wink folgte ich ihr durch das Labyrinth aus aufgetürmten Reichtümern. Sonderbar, wie wenig der Anblick der unermesslichen Schätze meinen Herzschlag noch zu beschleunigen vermochte. Mich beschäftigte anderes. Menschen. Drachen. Elfen. Lebende, fühlende, atmende Wesen.
    Kein hartes Gold.
    Wir kehrten in die Kammer zurück, in der ich mein Bad genommen hatte.
    Hier war inzwischen alles fortgeräumt.
    „Ist … die andere Drachenjungfer noch irgendwo hier?“
    Nerade schüttelte den Kopf.
    „Wir müssen reden“, sagte ich impulsiv.
    Wieder schüttelte sie den Kopf.
    „Aber ich muss wissen, wo die …“
    Sie legte mir den Finger über den Mund.
    „Suche Lynfir“, sagte sie. Mehr war nicht aus ihr herauszubekommen und ich beschloss, dem Rat zu folgen, denn wenn ich es mir auch nicht gerne eingestand: Ich vermisste ihn. Ich vermisste seine unbekümmerte Art, seinen Humor und die Möglichkeit, mit jemandem zu reden, der vielleicht auf irgendeine meiner Fragen eingehen würde.
    Ich sehnte mich nach einem Freund.
    Kaum war mir das bewusst geworden, versuchte ich den Gedanken wieder abzuschütteln, versuchte, die ungeheure Erleichterung zu verdrängen, die ich verspürte, weil Lynfir ganz offensichtlich am Leben war.
    Wütend auf mich selbst wäre ich am liebsten blindlings irgendwohin gestürmt. Aber Niflingyr hatte mir 36 Stunden gegeben. Für das, was noch zu erledigen war, eine schockierend geringe Zeitspanne.
    Man führte mich durch viele Gänge und an eine Pforte, die ich noch nicht gesehen hatte. Sie öffnete sich, ohne dass ich etwas von einer geheimen Prozedur, einem magischen Wort oder einem Schlüssel bemerkt hätte. Draußen wartete ein bereits gesatteltes Pferd.
    „Der Herr unter dem Berg wünscht, dass du dich sputest“, sagte die Drachenjungfer, die mich bis hierher geleitet hatte. Also klopfte ich dem schönen Apfelschimmel die Flanke, saß auf und galoppierte auf den Wald zu.
     
    Kaum war ich in der Deckung der Bäume, zügelte ich das Pferd. Wohin sollte ich mich wenden?
    Wo konnte ich Lynfir finden? Oder sollte ich lieber alles daran setzen, die drei Helden einzuholen und aus ihnen herauszuschütteln, welche Rolle sie in dieser Intrige um Macht und Tod wirklich spielten?
    Ich kraulte den Schimmel zwischen den Ohren und berechnete Entfernungen. Er wieherte auffordernd, merklich unzufrieden damit, hier einfach herumzustehen.
    Sollte ich tun, was zu erwarten war?
    Nein.
    Ich ließ den Hengst antraben und folgte dem Pfad, der mich nach Reseldâr führen würde.
     
    Hirgar begrüßte mich diesmal ein wenig höflicher, vielleicht, weil es so aussah, als würde ich mich in der Stellung des Gesandten länger halten. Für diesen Fall gebot es der Geschäftssinn, unsere bisher mehr als unterkühlten Beziehungen langsam auftauen zu lassen. Also führte er mich in sein Haus und bot mir einen Platz an der Feuerstelle an.
    „Was kann ich für den Träger des Sirtâsh tun?“
    „Mir einiges erzählen. Wie du inzwischen wissen dürfest, bin ich nun in Niflingyrs Diensten unterwegs. Du solltest also offen zu mir sein und alles tun, damit der Herr unter und über dem Berg zufriedengestellt wird.“
    „Was also genau ist dein Begehr?“
    „Ich brauche Tinte und Feder und dazu Pergament und einen ruhigen Platz mit guter Beleuchtung. Dann benötige ich eine Aufstellung aller Waren, die rund um Nyredds Tod angeliefert wurden. Von einer Woche vor seinem Ableben bis eine Woche danach. Ich brauche eine Liste der Drachenjungfern, die für die Lebensmittel zuständig sind und mit denen du oder deine Beauftragten direkt zu tun haben, wenn sie das Bestellte liefern.“
    Hirgar zog die dunklen Brauen zusammen.
    „Also willst du mir immer noch unterstellen, ich hätte etwas mit dem Tod meines größten Wohltäters zu tun?“
    „Nein, ich folge einer ganz anderen Fährte. Und wenn wir gerade dabei sind: Hast du in letzter Zeit etwas von Rolan gesehen? Oder einem seiner beiden Freunde?“
    Hirgar schien mir gar nicht zuzuhören.
    „Hör mal“, sagte er. „Es wurden Vorkehrungen getroffen, damit niemand Nyredd vergiften konnte. Kochlöffel und Schöpfkellen sind ebenso aus Silber wie die Vorlegeplatten. Selbst die

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