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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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…«

    Nikolaj schenkte wieder Bier ein. »Und wie! Und du, sag schon, hast du nie davon geträumt, hier zu landen?«
    »Nein. Fantasy habe ich höchstens gelesen, wenn ich nichts anderes hatte. Und an Elfen habe ich auch nicht geglaubt. Tut mir leid.«
    »Seltsam.« Nikolaj schüttelte den Kopf. »Normalerweise tauchen vor allem Leute hier auf, die auf der Anderen Seite nicht so richtig klarkommen! Irgendwas in dir hat dich hergezogen. Du hast dein Glück nur noch nicht begriffen!«
    Viktor zuckte mit den Schultern. Tel tauchte aus der Kajüte auf und blickte missbilligend zu ihnen herüber, ehe sie einen Eimer Schmutzwasser über Bord kippte.
    »Nein, ich bin froh. Sehr froh sogar«, fuhr Nikolaj fort. »Ich hab damals zusammen mit Stepka, einem Kumpel, richtig gutes Gras gekauft …« Wieder zwinkerte er Viktor zu, als wollte er ihn dazu auffordern, endlich vernünftig zu werden und sich ihm anzuschließen. »Wir haben uns jeder eine Tüte gedreht … Stepka konnte Tüten drehen, du glaubst es nicht, bei ihm steckte eine ganze Philosophie dahinter. Und dann ging es ab … ich weiß noch, dass Stepka Lieder sang, solche … eso… exot… exoterischen Lieder … seit ich die ganzen schlauen Wörter nicht mehr benutze, vergesse ich sie allmählich … Dann haben wir uns noch einen Joint reingezogen und noch einen. Irgendwas drängte mich dazu, ihm meine geheimsten Wünsche zu offenbaren. Ich weiß noch, ich hab ihm die ganze Zeit davon erzählt, wie gerne ich in einer echten Welt leben würde! Dann hab ich mich auf den Heimweg gemacht, musste mich vor den Bullen verstecken … bin in einen Graben gefallen … na, du weißt ja, wie das wirkt, wenn man zu viel von dem Zeug raucht … du siehst einen Mast da stehen und lächelst ihn an, denn er ist dein bester Freund! Jedenfalls hab ich mich
verirrt und bin in einem … Dorf rausgekommen … erst dachte ich, dass es beschissen gelaufen ist. Na ja, sag selbst, wie kann im Zentrum von Moskau plötzlich ein Dorf stehen! Und dann kam mir auch noch ein Gnom entgegen …«
    Er schwieg eine Weile und sog gierig an seinem Zigarettenstummel. Schließlich beendete er seine Geschichte.
    »Nein, ich habe wirklich Glück gehabt! Pures Glück! Die ersten Tage dachte ich, dass ich auf einem Trip wäre, einfach Hallus hätte. Ich habe drauf gewartet, dass einer der Gnome sich in einen Arzt mit Spritze verwandelt und mir erzählt, wie sie mir den Magen ausgepumpt haben. Aber ich hab trotzdem versucht, mich einzuleben. Und irgendwann hab ich kapiert, dass das hier alles echt ist. Was meinst du, wie ich mich gefreut habe!«
    »Und was hast du dann getan?«
    »Na ja, zuerst habe ich ein Elfenlager aufgesucht. Sie nehmen nicht gerne Menschen auf, aber ich habe sie regelrecht angebettelt … ich habe ihnen erklärt, dass ich immer davon geträumt habe … Zwei Monate habe ich bei ihnen verbracht …« Nikolajs Stimme klang plötzlich wütend. »Aber diese Schweine, diese erstgeborenen, die ganze Drecksarbeit haben sie auf mich abgewälzt! Ich musste Holz hacken, die Zelte saubermachen, ihre Kräuter sortieren, waschen … Ich hab es wirklich lange ausgehalten. Und abends, wenn die Elfen zur Laute greifen, wenn sie ihre Lieder singen – über Berge und Meere und darüber, wie der Wind singt und die Sterne flüstern … dann legst du dich in ihre Nähe – ans Feuer darfst du nicht, denn sie sagen, dass wir Menschen riechen – du liegst so da und träumst … Aber dann … als ich anfing, einer Elfe den Hof zu machen … da haben sie mich davongejagt, einfach so. Die Schweine!«

    Viktor nickte mitfühlend.
    »Also habe ich mir überlegt, was ich noch machen könnte. Ich wollte Soldat werden oder Magier oder was anderes, aber dann tauchte dieser Kahn auf … ich hatte ein ganz ordentliches Kapital … Willst du immer noch kein Zigarettchen?«
    »Nein, danke.«
    »Na, dann genehmige ich mir noch eins … Wie gesagt, Kapital hatte ich … denn diese Schweine ist ihre Dreistigkeit teuer zu stehen gekommen. Erst wurde ich Teilhaber, später hab ich den Kahn dann ganz übernommen. Man kennt das ja, ich diente in der Flotte, und da musste ich überhaupt nichts tun. Vor einem Jahr habe ich mich endgültig niedergelassen. Ich hab ein Haus hingestellt! Ein anständiges Holzhaus, mit einem Wellblechdach und einem Ölofen nach Gnombauart. Ich habe eine Kuh – das ist der Hit! Fünf Schweine, eine Ziege. Und geheiratet habe ich auch. Ein ordentliches Frauchen; sie ist zwar Witwe und hat einen Jungen,

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