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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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verlassen!«
    »Was soll ich denn tun, Rada?«
    »Ich weiß es nicht …« Rada hatte sich im Handumdrehen wieder beruhigt und fuhr gleichgültig fort: »Abhauen.
Nur wie … Warte auf den Zug, das ist deine einzige Chance. Sobald du es in den Waggon geschafft hast, stehst du unter dem Schutz der Gnome. Gut möglich, dass das Wasser keinen Zwist mit den Herren der Route anfängt …«
    »Und mit ihnen reden …?«
    Rada lachte freudlos. »In ihren Augen ist Tod. Das sind Mörder, verstehst du, Doktor? Vielleicht sogar ein Strafkommando.«
    »Strafkommando?«
    »So werden diejenigen Magierkämpfer genannt, die von den Clans zu einem einzigen Zweck ausgebildet werden, nämlich alle jene Machthaber der Menschen, Gnome und Elfen zu bestrafen, die die Oberherrschaft der Clans nicht anerkennen. Das sind Mörder. Unser Dorf zahlt seine Abgaben an den Grafen Sotnikow, und der zahlt an den Clan der Erde. Daher hat das Wasser hier formal gesehen keine Rechte … aber das hat keine allzu große Bedeutung. Umso mehr, als der Clan des Wassers und der Clan der Erde Verbündete sind.«
    Viktor hatte das Gefühl, dass ihm von der Masse an Informationen schier der Kopf platzte, aber Rada ließ nicht locker.
    »Du würdest nicht mal einem einzigen Magier entwischen! Und diese sind zu acht!«
    »Ich habe fünf Leibwächter«, sagte Viktor mit einem Blick auf die Räuber.
    »Was? Die da? Die laufen dir doch davon, wenn sie vom Clan des Wassers hören!«
    Viktor stand auf und winkte den Grenzer zu sich, der schon eine Weile lang mit besorgtem Gesicht ihr Gespräch beobachtet hatte.
    Der Räuber sprang eilig zu ihnen hin, genau wie ein herrenloser Hund, der schon einmal einen Tritt in den Hintern
erhalten hatte und trotzdem den Glauben an die Menschen nicht verloren hatte.
    »Ich werde verfolgt«, begann Viktor ohne Einleitung. »Von Feinden, die mich töten wollen.«
    Die Augen des Grenzers loderten auf, und seine Hand legte sich auf den Griff seines Morgensterns.
    »Das sind Magier des Wassers!«, warf Rada wütend ein.
    Der Grenzer stieß einen leisen Schrei aus. »Herrscher! Erlaube uns, sie zu töten!«
    »Magier des Wassers!«, wiederholte Rada nachdrücklich. In ihrer Stimme schwang auf einmal Unsicherheit. Der Grenzer sah das Mädchen verächtlich an und richtete seinen Blick wieder voller stummer Verehrung auf Viktor.
    »Hast du keine Angst vor ihnen?«, fragte dieser.
    »Ich hasse das Wasser!«
    »Schluss jetzt …« Rada sprang auf. »Ich mag dich, Doktor. Deshalb musste ich dich warnen … und außerdem wollte ich Gewürze auf dem Markt einkaufen … aber jetzt reicht es mir. Ich habe nicht vor, zu warten und mit anzusehen, was hier passiert.«
    »Und ich dachte, du hilfst mir.« Viktors Augen glitten über den wohlgeformten Körper des Mädchens, an dessen Gürtel ein Schwert befestigt war.
    »Du machst wohl Witze, Doktor!« Rada schüttelte heftig den Kopf. »Ganz sicher nicht! Mein Papa hat seine ganze Jugend damit verbracht, mit Magiern zu kämpfen, immer für den einen oder anderen Dummkopf. Und außerdem bin ich ein Mädchen! Keine verrückte Walküre! Ich habe ein Restaurant, noch dazu das beste an der ganzen Route! Aber Köpfe lasse ich erst rollen, wenn sie kommen, um mich auszurauben!«

    »Du hast Recht.« Viktor fasste vorsichtig ihre Hand. »Du bist eine kluge Frau, Rada. Danke, dass du mich gewarnt hast.«
    Er beugte sich vor und küsste sie zart auf die Lippen. Rada fuhr zurück und blickte ihn misstrauisch an. »Du machst dich lustig … Viktor?«
    »Nein, im Ernst. Danke noch mal. Geh jetzt. Das ist nicht deine Angelegenheit. Kümmere dich um das Restaurant, ich komme wieder … auf dem Rückweg.«
    »Du hast nur noch einen Weg vor dir …«, sagte das Mädchen traurig. Sie zog die Schultern hoch, drehte sich um und strebte energisch dem Ausgang zu.
    »Eine sehr gute Kämpferin«, flüsterte ihr der Grenzer hinterher. »Herrscher, wenn Ihr sie bitten würdet – vielleicht würde sie bleiben.«
    »Nein.«
    »Wie es Euch beliebt, Herrscher.«
    »Grenzer, hör zu, im Hotel sind acht Magierkämpfer eingetroffen, und gleich machen sie sich auf den Weg hierher.«
    Der Räuber sah nicht sonderlich erschrocken aus. »Wir werden ihnen schon entgegentreten.«
    »Hast du keine Angst vor der Magie des Wassers?«
    »Wir fürchten die Elemente nicht.« Der Grenzer schob die Hand unter seine Jacke und zog einen kleinen Stein an einer Kette heraus. »Ein Talisman … Herrscher, nehmt ihn …«
    »Wozu?«
    Der Grenzer lachte

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