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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Geruch.«
    Ein Teichdrache, der Secoh so ähnlich sah, daß er sein Zwillingsbruder hätte sein können, hockte unsicher auf einem kleinen Fleck halbüberfluteten Bodens mit Sumpfgras, etwa vierzig Fuß neben dem Damm.
    »Oh, bitte!« schrie er, streckte die Flügel aus und wedelte damit, um auf dem Büschel das Gleichgewicht zu halten. »Ihr werdet nichts ausrichten können; und wir alle werden dafür büßen müssen. SIE sind jetzt aufgewacht im Turm, und Ihr werdet SIE nur erzürnen, wenn Ihr dort hingeht!«
    »SIE?« rief Jim. »Meinst du damit die Dunklen Mächte?«
    »SIE – SIE!« winselte der Teichdrache verzweifelt. »SIE, die den Verhaßten Turm gebaut haben und darin leben, SIE, die uns vor fünfhundert Jahren die Seuche geschickt haben. Fühlt Ihr denn nicht, wie SIE dort auf Euch warten? Riecht Ihr SIE nicht? SIE, die niemals sterben, SIE, die uns alle hassen. SIE, die alles Schreckliche, Verderbliche an sich ziehen …«
    »Komm her«, sagte Jim. »Komm hierher auf den Damm. Ich will mit dir sprechen.«
    »Nein… nein!« wimmerte der Teichdrache. Er warf einen erschrockenen Blick auf die Linie, die sich über das Gras und das Wasser näherte. »Ich muß fliegen – nur fort von hier!« Er schlug mit den Flügeln und erhob sich unbeholfen in die Luft. »Sie sind wieder ausgebrochen, und jetzt sind wir alle verloren … verloren …!«
    Ein Windstoß aus der frostigen Kälte jenseits der sich bewegenden Linie schien den Teichdrachen zu erfassen und ihn fort, in den Himmel zu wirbeln. Er flog mit schwerfälligen Bewegungen zurück zum Festland, mit dünner, verzweifelter Stimme schreiend.
    »Verloren … verloren … verloren …!«
    »Na also«, sagte Brian. »Was habe ich Euch über die Teichdrachen gesagt? Wie kann ein Gentleman Ruhm und Ehre erlangen, wenn er so ein Tier erschlägt…?«
    Mitten im Satz erstarben ihm die Worte auf der Zunge. Während sie mit dem Teichdrachen gesprochen hatten, war die Linie herangekommen; und noch während Brian sprach, zog sie unter ihren Füßen vorbei. Die kalten Winterfarben jenseits von ihr schlossen sie ein, und der Ritter und Jim sahen sich mit jetzt aschfarbenen, verkniffenen Gesichtern an.
    »In manus tuas, domine«, sagte der Ritter leise und bekreuzigte sich.
    In ihrer Umgebung lagen alle Dinge unter einem trostlos grauen, winterlichen Licht. Das Wasser der Sümpfe erstreckte sich ölig und unbewegt zwischen den stumpfgrünen Grasbüscheln. Eine leichte, kalte Brise ging durch die Spitzen der Schilfkolben, ließ sie mit trockenem, leisem Geräusch rasseln, wie wenn man alte Knochen in einen aufgelassenen Friedhof zusammenrecht. Die Bäume standen still und hilflos, mit Blättern, die jetzt vertrocknet und verwelkt waren, wie Menschen, die vor ihrer Zeit gealtert sind; und überall drückte eine Atmosphäre der Schwermut – wie von erstorbener Hoffnung – auf alles Lebendige nieder.
    »Sir James«, sagte der Ritter in seltsam förmlichem Ton und mit Worten, die Jim nie vorher von ihm gehört hatte, »Ihr wisset wohl, daß wir zu dieser Stunde keine kleine Aufgabe zu erfüllen haben. Weswegen ich von Euch die Gnade erflehe, solltet Ihr allein es sein, der zurückkehrt, und sollte ich den Tod finden, so wollet Ihr Mylady nicht verlassen, noch jene meines Stammes, die über mein Ende in Unwissenheit leben.«
    »Es – es wird mir eine große Ehre sein, sie zu benachrichtigen«, antwortete Jim unbeholfen mit trockener Kehle.
    »Ich danke Euch für Eure höchst edle Großmut«, sagte Brian, »und ich werde im umgekehrten Falle für Euch dasselbe tun, sobald ich ein Schiff finden kann, das mich in das Land jenseits des Meeres bringt.«
    »Sagt – sagt es nur Angie. Mylady Angela, meine ich«, sagte Jim. »Sonst braucht Ihr Euch um niemanden zu kümmern.«
    Vor seinem geistigen Auge stand plötzlich das Bild des fremden, tapferen, aufrichtigen Mannes neben ihm, wie er tatsächlich Heim und Familie verließ, um sich auf eine Reise über beinahe dreitausend Meilen unbekannten Meeres zu begeben, damit er ein einem beinahe Fremden gegebenes Versprechen erfüllen konnte. Das Bild ließ Jim innerlich zusammenzucken, als er es mit dem verglich, das er von sich selbst hatte.
    »Das werde ich tun«, sagte Brian – und gleich darauf kehrte er zu seinem normalen Verhalten zurück und schwang sich aus dem Sattel zu Boden. »Blanchard geht keinen Schritt weiter, verdammt! Ich werde ihn führen müssen…«
    Er brach ab und sah an Jim vorbei.
    »Wo sind der Bogenschütze

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