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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sagen, aber dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem sich nähernden Sir Brian zu.
    »Gut, Meister Waliser«, sagte Giles leise. Er hatte den großen jungen Mann beobachtet. »Eine langsame Zunge verrät einen klugen Kopf.«
    Dafydd sagte nichts.
    Im nächsten Augenblick kam Brian in den Schatten des Waldes geritten und zügelte sein schnaubendes Streitroß. Er schwang das Pferd herum und schob sein Visier hoch.
    »Hätte beinahe gedacht, sie würden hinter mir her einen Ausfall machen«, sagte er. »Aber soviel ich sehe, tun sie es doch nicht.«
    Er schwang sich, in Anbetracht der schweren Eisenrüstung, die er trug, mit erstaunlicher Leichtigkeit aus dem Sattel.
    »Ihr habt Euch näher an die Armbrüste herangewagt, als ich es getan hätte«, sagte Giles.
    »Blanchard von Tours hier«, antwortete Brian und schlug das schweißnasse Pferd liebevoll auf die Schulter, »ist schneller, als ihm die meisten zutrauen würden.«
    Er blickte in die Runde.
    »Was haltet Ihr von dem, was Ihr gesehen habt?« fragte er.
    »Wenn man nach den Köpfen auf der vorderen Mauer geht«, sagte Giles, »hat Euer Sir Hugh mindestens fünfzig Mann bei sich. Aber er hat keine Bogenschützen, sonst hätte er sie gerade eben gegen Euch eingesetzt; und seine Leute an den Armbrüsten waren nichts Besonderes. Zeichnet mir jetzt, wo wir sie vor uns haben, einen Plan der Burg; ich möchte eine Vorstellung bekommen, wohin meine Männer sich wenden sollen, wenn sie einmal drinnen sind.«
    Brian zog seinen Dolch aus dem Gürtel, bückte sich steif in der Taille und begann, in die Erde zu kratzen.
    »Wie Ihr seht«, sagte er, »ist Malvern breiter als tief. Die Spitze des Bergfrieds ist von hier aus kaum zu sehen. Er ist in der linken Ecke der rückwärtigen Mauer, sein oberer Teil erhebt sich über die Türme in den anderen drei Ecken – das sind nur Wachtürme und Kornspeicher. Die Gemächer des Burgherrn von Malvern sind gleich unter dem früheren Obergeschoß des Bergfrieds, damals war der Bergfried noch nicht höher als die anderen Wachtürme. Der Großvater von Mylady hat den Bergfried um zwei Geschosse und einen neuen Wehrgang aufgestockt, um Sir Orrin und seiner jungen Frau getrennte Schlafgemächer geben zu können, mit einem Söller darüber, wegen der Proportionen, und der neue Wehrgang über dem Söller hat einen Vorrat von schweren Steinen zum Herunterwerfen und Kessel für das siedende Öl, das man auf jeden herunterschüttet, der etwa versucht, die Außenwände des Bergfrieds zu erklettern.«
    Sein Dolch ritzte weiter in die Erde.
    »Unter und vor dem Bergfried«, erklärte er, »hat man zu Sir Orrins Zeit eine große Halle, zum größten Teil aus Holz, angebaut – die ursprünglichen Wände und Türme der Burg sind, wie man sieht, aus Stein. Das hat viel vom alten Burghof weggenommen. Die Halle schließt sich bis zum ersten Stock an den Bergfried an und diente sowohl als Speisesaal wie als Unterkunft für die große Zahl von Männern, die Sir Orrin von Zeit zu Zeit, wenn er in den Krieg zog, um sich versammelte. Hölzerne Ställe und Nebengebäude wurden ebenfalls innerhalb der Außenmauern errichtet, so daß es sehr viel gibt, was brennen könnte – aber paßt auf, daß Sir Hughs Männer nicht versuchen, Feuer zu legen, um ihre Flucht zu decken, sobald wir drinnen sind und sie merken, daß sie uns unterlegen sind. Von Euren Männern, Meister Geächteter, sollte je eine Gruppe zur Sicherung jedes Turms bereitstehen, eine andere Gruppe, um den Burghof zu halten, und noch eine weitere, starke Gruppe, um durch die große Halle in den Bergfried einzudringen. Ich und vielleicht auch Sir James werden schon in den oberen Stockwerken des Bergfrieds sein, wenn Ihr und Eure Männer durch das Tor kommen – falls wir noch am Leben sind. Jetzt stellt Eure Fragen…«
    Giles, Dafydd und auch einige der anderen Geächteten, die Giles mitgebracht hatte, folgten dieser Aufforderung. Ihre Probleme hatten meistens mit Entfernungen und Winkeln innerhalb der Burg zu tun.
    Jims Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Was er selbst brauchte, dachte er, war ein unmittelbarer Blick auf die Innenseite dieser Mauern – und es gab keinen Grund, warum er das nicht wagen sollte. Wenn er hoch genug flog und in einer geraden Linie, in einer Richtung, die ihn zwar an der Burg vorbei, aber nicht direkt darüber hinwegführte, sollte es ihm mit seinen scharfen Augen möglich sein, einen ziemlich guten Überblick über das Innere der Burg zu bekommen. Wenn er genügend

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