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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Schatzes seinem jeweiligen Besitzer bedeutete, hatte er eine ungefähre Vorstellung davon, was es hieße, wenn jeder einzelne Klippendrache ihm sein kostbarstes Stück leihen würde.
    »Wären die übrigen Drachen denn bereit, sich von ihrem wertvollsten Juwel zu trennen?« fragte Jim. »Damit ich es nach Frankreich mitnehmen kann?«
    »Ich weiß, das ist viel verlangt«, sagte Secoh. »Für gewöhnlich hat ein Drache, der irgendwohin reist, einen offiziellen Auftrag seiner Gemeinde auszuführen; oder aber er verfügt über großen Einfluß in seiner Gemeinde und steht in hohem Ansehen. Aber ich werde Euch helfen, mit ihnen zu reden; und ich glaube, wir werden es schon schaffen, sie zu überzeugen. Allerdings sollten wir gleich aufbrechen.«
    »Ihr meint, jetzt gleich?« fragte Angie scharf.
    »Ich fürchte, ja, Mylady«, antwortete Secoh. »Ich glaube wirklich, daß wir sie in einer Sitzung überreden können. Aber es könnte sein, daß sie sich miteinander besprechen und sich die Sache durch den Kopf gehen lassen wollen und daß sie damit die Entscheidung hinauszögern. Das könnte womöglich bis zu einem Monat dauern. Je früher wir aufbrechen, desto besser; und dieser Moment ist am besten dafür geeignet, denn er ist der frühestmögliche.«
    Jim sah Angie an. Angie sah Jim an.
    »Ich glaube, ich muß los«, meinte Jim.
    »Ihr müßt Euch doch nicht unbedingt in einen Drachen verwandeln, während Ihr in Frankreich seid«, warf Brian ein.
    »Und wenn sich die Verwandlung nun als nützlich erweisen sollte – wenn sie womöglich der einzige Weg wäre, den Prinzen zu befreien?« fragte Jim.
    »Verdammt noch mal!« rief Brian unbehaglich. »Ja, ich schätze, dann müßt Ihr wohl aufbrechen.«
    Und so geschah es, daß Jim sich kurz darauf in Begleitung Secohs in der Luft wiederfand, unterwegs zu den Klippen, wo er damals in seiner gegenwärtigen Gestalt aus einer der hochgelegenen Drachenhöhlen diese mittelalterliche Welt betreten hatte. Es war so lange her, seit er zum letzten Mal in einem Drachenkörper geflogen war, daß er beinahe vergessen hatte, welchen Genuß ihm das Fliegen bereitete.
    Fliegen – was soviel hieß wie mit den Schwingen Höhe zu gewinnen, bis man eine thermische Strömung erwischte, auf der man sich emportragen lassen konnte, um dann mit steif abgespreizten Flügeln auf sein Ziel zuzugleiten – bedeutete Arbeit. Zu schweben – lautlos und mit unbewegten Flügeln über die Erdoberfläche dahinzugleiten – war schiere Lust. Er nahm sich vor, sich in Zukunft hin und wieder die Zeit zu nehmen, ein wenig zu fliegen um des Fliegens willen. Vielleicht, dachte er, würde irgendwann einmal ein so guter Magier aus ihm, daß er Angie ebenfalls in einen Drachen verwandeln und an ihrer Seite dahingleiten konnte.
    »Dort ist es, gleich dort vorne.« Secohs Stimme weckte ihn aus seinen Träumereien.
    Unmittelbar vor ihnen lag die steile Felswand und einer der Höhleneingänge. Secoh, der Jim ein Stück weit voraus war, landete geschickt auf einem Vorsprung vor dem Eingang und verschwand in der Höhle.
    Einen panischen Moment lang war sich Jim nicht mehr sicher, ob er unter solchen Umständen würde landen können, doch anscheinend verfügte sein Drachenkörper über Reflexe, die das Manöver an seiner Statt bewältigten. Mit den Hinterfüßen fand er Halt auf dem Vorsprung, und fast gleichzeitig legte er die Schwingen an, dann hatte er auch schon aufgesetzt und betrat die Höhle.
    Sie befanden sich in einer vollkommen leeren, kleinen Höhle, ähnlich der, in der Jim damals im Körper von Gorbash zu sich gekommen war. Die Art Höhle, in der Drachen sich gerne zusammenrollten und schliefen.
    »Niemand in der Nähe«, meinte Secoh, der mit einem Ohr in Richtung des gegenüberliegenden Höhlenausgangs lauschte. »Wahrscheinlich sind sie in der Haupthöhle. Erinnert Ihr Euch noch an den Weg?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Jim unsicher. »Ich glaube nicht.«
    »Macht nichts, ich werde schon hinfinden«, sagte Secoh. Er verließ die Höhle, in der sie gelandet waren, und betrat einen Felstunnel, der sich mitten durch die Felswand schlängelte.
    Eine ganze Weile ging es nach unten; Jim hatte den Eindruck, damals, als er im Körper von Gorbash zu sich gekommen war, sei es nicht so weit bis zur Haupthöhle der Drachen gewesen. Allerdings schien sich Secoh hinsichtlich des eingeschlagenen Weges und der zu wählenden Tunnelverzweigungen sicher zu sein. Entweder war er schon einmal hier gewesen, oder er folgte

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