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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wichtigen Angelegenheit, Mylord.«
    »Das ist Secoh«, sagte Jim. Er wandte sich an die hinter ihm stehenden Bewaffneten. »Ihr könnt wieder zum Übungsplatz zurückgehen.«
    Er blickte ihnen nach; dann näherte er sich mit Sir Brian der hohen Tafel.
    »Ihr seid es doch, Secoh, nicht wahr?« fragte Jim, als sie um das Kopfende der hohen Tafel traten und vor dem Drachen stehenblieben. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, daß Sir Brian ihn bewundernd anschaute. Mit der Rechten umklammerte der Ritter das Heft seines Schwertes.
    Jim fühlte sich ein wenig schuldig. Sir Brian hatte entweder nicht bemerkt, daß er sich von einem Moment auf den anderen in einen erheblich größeren Drachen verwandeln konnte, als Secoh es war, oder er hatte es vergessen. In Wahrheit, dachte Jim beschämt, hatte er bis vor wenigen Wochen selbst noch nicht gewußt, daß er sich so mühelos verwandeln konnte. Seitdem aber hatte er, wie Carolinus es ihm geraten hatte, alle möglichen Zauberpraktiken geübt; vor allem aber hatte er sich, da er sich damit bereits auskannte, mehrere Dutzend Mal in einen Drachen und dann wieder in einen Menschen verwandelt – natürlich nur dann, wenn er unbeobachtet gewesen war.
    »Immer noch der Alte, Mylord«, wisperte Secoh. »Ich muß Euch gleich etwas sagen, James.«
    »Lord James, Drache!« verbesserte Brian ihn automatisch.
    »Schon gut, Brian«, sagte Jim. »Jeder, der mit uns am Verhaßten Turm gekämpft hat, darf sich von gleich zu gleich an mich wenden. Ihr kennt doch meine Meinung dazu.«
    »Gewiß, gewiß, ganz wie Ihr wollt«, sagte der Ritter. »Kommt mir bei einem Drachen aber trotzdem verdammt ungehörig vor.«
    »Verzeihung, Lord James«, flüsterte Secoh.
    »Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen«, sagte Jim. »Möchtet Ihr reden? Brian, nehmt Euch einen Stuhl.«
    Jim zog einen Stuhl vom Tisch heran, drehte ihn zu Secoh herum und nahm darauf Platz. Brian tat es ihm nach, und Secoh ließ sich auf die Hinterbeine nieder.
    »Darf ich Euch etwas anbieten, Secoh?« fragte Jim. »Eine halbe Kuh? Oder vielleicht ein Fäßchen Wein?«
    »Wenn es Euch keine Umstände bereitet…« Secohs Augen leuchteten auf wie Laternen. »Ein Schluck Wein wäre mir ganz recht.«
    Jim rief nach den Bediensteten. Nach einer Weile traten sie zögernd näher und blieben in respektvollem Abstand vor Secoh stehen.
    »Weißt du«, sagte Jim zum Nächststehenden, »dieser brave Drache ist Secoh, ein alter Kampfgefährte vom Verhaßten Turm. Er ist ein Ehrengast. Erfülle ihm jeden Wunsch. Einstweilen dürfte ein kleines Fäßchen Burgunder reichen.«
    »Ein Fäßchen, Herr?« stammelte der Diener.
    »Du hast richtig gehört«, sagte Jim. »Nimm den Deckel ab und bring es her.«
    Der Diener entfernte sich und brachte bald darauf den Wein. Secoh nippte behutsam am offenen Faß, wobei er es höchstens zu einem Viertel leerte. Offenbar befürchtete er, der Nachschub könnte ausbleiben, und wollte sich den Wein daher einteilen. Er setzte das Faß wieder ab.
    »Mylord«, hob er an.
    »James«, verbesserte ihn Jim.
    Secoh neigte den Kopf.
    »Sir James«, begann er von neuem, »wie ich höre, begebt Ihr Euch nach Frankreich, um dort Krieg zu führen. Es gibt etwas, das Ihr zuvor wissen solltet, damit Ihr Euch darauf einstellen könnt.«
    »Und das wäre?« fragte Jim. »Soviel ich weiß …«
    Er brach ab.
    »Angela!« rief er. »Sieh mal, wen wir da zu Besuch haben. Secoh!«
    Angie hatte ihr drittbestes Kleid angelegt, das königsblaue. Offenbar hatte sie die Neuigkeit bereits vernommen. Sie ging geradewegs auf Secoh zu, der sich von den Hinterbeinen erhob, den Schwanz vorsichtshalber einklemmte, damit er nicht versehentlich etwas damit umwarf, und sich zu ihr umwandte.
    »Mylady.« Er versuchte eine Verneigung, die ihm allerdings nur unvollkommen gelang. Als er Angie seinen furchterregenden Kopf entgegenstreckte, hätte man fast meinen können, er beabsichtige, sie mitten entzwei zu beißen. Angie ließ sich dadurch allerdings nicht verwirren, denn diese Eigenheit von Secoh war ihr bereits wohlvertraut. Sie antwortete mit einem Knicks, da sie wußte, daß Secoh sich darüber mächtig freuen würde.
    »Willkommen in unserem Palas, Secoh«, sagte sie ehrerbietig.
    »Secoh möchte mir etwas Wichtiges mitteilen«, erklärte Jim und holte Angie einen Stuhl, damit sie sich zu ihm und Brian setzen konnte. Secoh ließ sich wieder auf die Hinterbeine nieder.
    »Zunächst schien es mir ausgeschlossen, daß James nicht darüber Bescheid

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