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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einer Witterung, von der Jim nichts mitbekam. Jim verfügte jetzt zwar über den Geruchssinn eines Drachen, doch für ihn rochen alle Tunnel nach Drache. Allerdings mußte er zugeben, daß der Geruch stärker wurde, je weiter sie kamen. Nach einer Weile vernahm er ein fernes Stimmengrollen, das in dem Maße, wie sie sich ihrem Ziel näherten, immer lauter wurde, bis offensichtlich war, daß dort eine äußerst lautstarke Auseinandersetzung im Gange war, an der sehr viele Stimmen beteiligt waren, die nach Drachenart alle durcheinanderredeten.
    Schließlich traten Jim und Secoh aus einem Tunnel am oberen Rand des felsigen Amphitheaters, das sich am Boden der riesigen Höhle befand. Der Raum war wirklich gewaltig. Die Wände bestanden aus dunklem Granit, waren aber von einem Netzwerk von Rinnsalen überzogen, die nicht dicker als ein Bleistift waren, aus geschmolzenem Silber zu bestehen schienen und die Wände vollständig bedeckten. Von allen strahlte Licht aus. Die Folge davon war, daß die Höhle einschließlich des dunklen, gewölbten Naturdachs davon erhellt wurde. Es war nicht gerade taghell, aber doch fast so hell wie bei Tage. Im Moment war die Höhle voller Drachen, die scheinbar heftig miteinander stritten, in Wirklichkeit aber, wie Jim sehr wohl wußte, lediglich miteinander plauderten.
    Der Lärm war ohrenbetäubend – oder hätte es zumindest sein sollen. Jim hatte herausgefunden, daß Drachen zwar über ein weitaus schärferes Gehör als Menschen verfügten, seltsamerweise aber auch mehr Lärm vertragen konnten. Ein Mensch wäre in der gewaltigen Höhle auf der Stelle wie betäubt gewesen. Jim hingegen stellte fest, daß sein Drachenkörper das Getöse erregend fand.
    Er und Secoh verharrten an Ort und Stelle und warteten. Nach und nach wurden sich die unter ihnen befindlichen Drachen ihrer Anwesenheit bewußt; diejenigen, die sie bemerkt hatten, drehten sich zu ihnen herum und deuteten auf die Neuankömmlinge. Schließlich senkte sich eine ungewohnte Stille über den gewaltigen Raum. Sämtliche Drachen starrten Jim an. Secoh beachteten sie nicht. In ihren Blicken zeigte sich kein Wiedererkennen, lediglich Überraschung.
    Während Jim noch überlegte, ob er sich vorstellen sollte, ergriff einer der Drachen mit höchster Lautstärke das Wort.
    »Jim!« brüllte ein Drache, der auf halber Höhe an der gegenüberliegenden Seite des Amphitheaters saß und ebenso groß war wie Jim.

10
     
    Es war der Drache Gorbash.
    Jim fiel auf einmal wieder ein, daß die größten Drachen der Gemeinde schon immer Gorbash, in dessen Körper er sich einmal befunden hatte, sowie Smrgol, Gorbash Großonkel, und Bryagh gewesen waren, der Drache, der aus der Art geschlagen war und Angie geraubt hatte.
    Als er nun seinen Namen hörte, erinnerte Jim sich mit schmerzhafter Klarheit wieder an die Zeit, die er als Gorbash verbracht hatte. Gorbash war der einzige in dieser mittelalterlichen Welt, der denselben Namen gebrauchte wie seine Freunde und Bekannte damals in der Welt, aus der er und Angie stammten. Warum Gorbash ihn lieber Jim nannte als James, war Jim nach wie vor ein Rätsel. Eine Erklärung bot sich allerdings an. Er und Gorbash hatte sich denselben Körper und dasselbe Gehirn geteilt – nämlich Gorbash Körper –, und näher konnte man sich kaum kommen. Daher war es nur natürlich, daß Gorbash ihn Jim nannte und nicht anders.
    Nun blickten alle Drachen entgeistert von Jim zu Secoh.
    »Was ist denn los mit euch?« brüllte Gorbash. »Das ist doch bloß der magisch begabte Georg, der sich meinen Körper mit mir geteilt hat, als wir gegen Bryagh und die Dunklen Mächte des Turms gekämpft haben! Er war die ganze Zeit über in mir drin, während ich… während wir den Sieg errungen haben! Ich habe euch doch schon so oft von ihm erzählt!«
    Die Drachen im Amphitheater drehten alle gleichzeitig die Köpfe zu Jim herum.
    »Schön, Euch zu sehen, Jim!« dröhnte Gorbash. »Die Klippendrachen heißen Euch in unserer Mitte willkommen! Steht nicht so herum! Kommt herunter!«
    Secoh versetzte Jim einen Schubs, und dieser setzte sich folgsam in Bewegung. Er stellte fest, daß man ihn aufforderte, hinunterzugehen und sich mitten in das Amphitheater zu stellen, so daß alle ihn bequem sehen konnten.
    Er bahnte sich einen Weg zwischen den Leibern der sitzenden Drachen hindurch. Secoh folgte ihm sittsam hinterdrein – falls sittsam die zutreffende Bezeichnung bei einem Drachen ist –, und so stiegen sie bis zum tiefsten Punkt der

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