Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
schnurrbärtigen Lippen.
    »Ihr meint wohl, Männer Eurer Art hätten ebensogut oder gar besser gekämpft als wir, Sir Herrac de Mer«, sagte er zu Herrac. »Das streite ich nicht ab. Das ist Ansichtssache. Lassen wir es dabei bewenden. Was meint Ihr?«
    »Schon recht, Sohn Lutels«, sagte Herrac. Sein Ton war ebenso gleichmütig wie Ardacs. Unvermittelt lächelte auch er. Ardac reichte ihm die Hand.
    »Wenn Ihr gute Gründe vorzubringen habt, Sir Herrac«, sagte Ardac, »so seid Ihr auf unserem Gebiet auch dann willkommen, wenn Ihr allein kommt.«
    »Ich danke Euch, Ardac«, sagte Sir Herrac. »Das ist sehr freundlich von Euch.«
    »Wir halten uns hier nicht lange mit Höflichkeiten auf«, sagte Ardac. »Wer nicht unser Freund ist, der ist unser Feind. Soeben habe ich Euch zu unseren Freunden gezählt. Das ist alles. Mit Freundlichkeit oder Höflichkeit hat das nichts zu tun.«
    »Ich verstehe«, antwortete Herrac in so umgänglichem Ton, daß Ardac sichtlich auftaute.
    Snorrl hatte sich auf dem Boden ausgestreckt, als sie sich hingesetzt hatten. Nun lag er auf der Seite, hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Sie warteten. Niemand sagte etwas, und die Sonne schien warm herab. Jim hätte ebenfalls gern ein Nickerchen gemacht; allein der Gedanke an den Ernst der Lage hielt ihn wach.
    Ardac hatte sie als Freunde bezeichnet. Gleichwohl versperrte ihnen der Schiltron, der so unüberwindbar wie eine Felswand war, nach wie vor den Weg in das Tal. Offenbar waren sie auf dem Land, nicht jedoch in den Häusern der Kleinen Leute willkommen.
    Nach etwa einer halben Stunde, die ihnen sehr lang vorkam, machte Jim in der Tiefe des Tals eine Bewegung aus. Schließlich erkannte er vier Zweiergruppen bewaffneter Kleiner Leute, die jeweils eine Sänfte schleppten, deren Insassen allesamt viel älter als die Träger waren, mit weißen Barten und in weiße Gewänder gehüllt.
    Trotz des Gewichts der Sänften rannten die Träger -wobei sie ihre Schritte so gut aufeinander abstimmten, daß die Passagiere kaum durchgeschüttelt wurden. Wie sie das anstellten, vermochte Jim nicht zu erkennen. Die Träger hielten vor dem Schiltron an und setzten die Sänften auf den Boden.
    Jim fand die Situation noch immer nicht sonderlich erfolgverheißend. Sein Eindruck war, daß die vier Alten ihn und die anderen anfunkelten, anstatt sie lediglich zu mustern. Nach einer Weile hob der Weißbärtige zur Rechten die Hand. Er und die anderen nahmen wieder in den Sänften Platz. Die Träger hoben diese hoch und schleppten sie hinter den Schiltron, damit die Alten ungestört miteinander beratschlagen konnten.
    Ardac folgte ihnen, und als die Sänften abermals abgestellt worden waren, beriet er sich mit den Weißbärtigen.
    Nach einer Weile kam Ardac wieder zurück.
    »Wir werden Euch anhören«, sagte er zu Jim.
    Jim atmete tief durch.
    »Wir haben einen Plan«, sagte er, »der die Grenzbewohner im Verein mit dem Kleinen Volk in die Lage versetzen würde, die Hohlmenschen an einem Ort zu versammeln und sie alle zu töten, so daß keiner von ihnen übrigbliebe, der die anderen wieder zum Leben erwecken könnte.«
    »Darüber wissen wir Bescheid«, sagte Ardac.
    Jim beäugte ihn mißtrauisch.
    »Wie kommt es, daß Ihr davon wißt?«
    »Weil ich ihnen davon erzählt habe«, warf Snorrl mit rauher Stimme ein. Er lag immer noch lang ausgestreckt auf dem Boden, hatte jedoch ein Auge geöffnet. »Und das wenige, das ich noch nicht wußte, habe ich erfahren, als Ihr die Schotten bis auf den einen Gefangenen getötet habt. Außerdem habe ich Euch in der kleinen Hütte auf der Hochweide belauscht.«
    Jim wandte sich zu Ardac um.
    »Wenn Ihr dies alles schon wußtet«, sagte er, »weshalb bereitet Ihr uns dann einen solchen Empfang und bringt Eure...«
    Ihm fiel kein passender Ausdruck für die alten Männer ein, deren Rang er nicht kannte. Deshalb deutete er lediglich auf die Weißbärtigen und fuhr fort:
    »... Eure Leute hierher?«
    »Wir wissen nicht alles«, antwortete Ardac. »Zum Beispiel würden wir gern wissen, weshalb Ihr wollt, daß wir Seite an Seite mit den Großen kämpfen. Wir kennen dieses Land und seine Bewohner besser als jeder andere. Wir wissen, daß hier so viele Große leben, daß sie eine solche Schlacht auch allein gewinnen könnten. Desgleichen sind auch wir so viele, daß wir die Hohlmenschen an dem von Euch ausgewählten Ort allein besiegen könnten.«
    Er zögerte.
    »Ihr runzelt die Stirn«, sagte er. Jim setzte sogleich eine

Weitere Kostenlose Bücher