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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mich wecken, sobald es zu dämmern beginnt? Dann warten wir in meinem Zimmer, bis Liseth uns holen kommt...«
    Auf einmal fiel ihm etwas ein.
    »Vielleicht sollten wir zuvor Herrac aufwecken und uns dann wieder aufs Zimmer begeben.«
    »So wäre es wohl am besten«, sagte Dafydd. Unvermittelt lächelte er Jim freundlich an. »Schaut nicht so düster drein, Mylord. Es wird schon alles gutgehen; und falls nicht, so bestimmt nicht durch unsere Schuld. Was kann man mehr verlangen?«
    »Da mögt Ihr wohl recht haben«, meinte Jim.
    »Natürlich habe ich das«, sagte Dafydd. »Was habt Ihr nun vor? Sollen wir hierbleiben, gehen wir woanders hin oder kehren wir wieder in den Palas zurück?«
    »Wir gehen zurück in den Palas«, antwortete Jim. »Ich muß diesen verdammten Hurensohn MacDougall weiter beobachten.«
    Er ging voran, und Dafydd folgte ihm.
    »Ihr fangt allmählich an, wie ein Engländer zu fluchen«, sagte Dafydd. »Und ich muß sagen, Mylord, das paßt zu Euch. Brian flucht vor allem deshalb so häufig, um sich seiner üblen Laune zu entledigen. Und da Ihr mit so vielen Dingen beschäftigt seid, habt Ihr an solchen Anwandlungen gewiß keinen Mangel.«
    »Ihr flucht nicht oft«, meinte Jim mit einem Seitenblick auf Dafydd, als sie wieder den Palas betraten.
    »Ach«, entgegnete Dafydd, »das kommt daher, daß ich ein Waliser bin; und wie das Kleine Volk - Ihr habt es selbst gesagt - haben wir unsere eigenen Sitten und Gebräuche.«
    Sie nahmen ihre Plätze an der hohen Tafel wieder ein und wurden von Herrac willkommen geheißen, der in der Zwischenzeit mürrisch dagesessen und getrunken hatte, denn es gab nichts für ihn zu tun. Er schob jedem einen Becher hin und schenkte sie voll. Einer der Brüder tanzte gerade - oder versuchte es vielmehr, wobei ihn Lachlan, der, was das Tanzen anging, offenbar keine hohe Meinung von den Burschen hatte, mit guten Ratschlägen versorgte.
    Jim beobachtete Ewen MacDougall. Liseth zeigte ihm nach wie vor die kalte Schulter, was Jim ernstlich verwunderte. Eigentlich hatte er sich etwas anderes von ihr erhofft. Zum Glück erinnerte er sich gerade noch rechtzeitig an gewisse Äußerungen Angies, seiner Frau, die in eine ganz ähnliche Richtung zielten wie Liseth' Bemerkungen, die ihn gebeten hatte, ihr zu vertrauen, auch wenn sie sich nicht so verhalten sollte, wie er es von ihr erwartete. Anscheinend glaubte sie, MacDougall durch ihr Verhalten eher anstacheln zu können.
    Und als Jim sie beobachtete, gewann er tatsächlich den Eindruck, dies träfe bis zu einem gewissen Grad auch zu. MacDougall verwandelte sich zusehends in einen Freier. Und angesichts seiner eifrigen Bemühungen taute Liseth immer mehr auf.
    Schließlich erklärte sie sich zu einem etwas höfischeren Tanz bereit. Allerdings stellte sich heraus, daß Christopher lediglich eine passende Weise kannte. Diese spielte er nun, und MacDougall geleitete Liseth zuvorkommend auf Armlänge durch die Tanzschritte, die er mit Erklärungen begleitete. Ob sie diese auch wirklich benötigte, war Jim nicht ganz klar. Allerdings führte sie MacDougalls Anweisungen folgsam aus.
    Als der Tanz vorbei war, verwandelte sie sich jedoch abermals in Eis und kehrte zu ihrem Platz am Ende der Tafel zurück, und diese Haltung behielt sie während des Essens und bis zum Schlafengehen auch bei.
    Jim zog sich bald nach Liseth zurück. Er hatte fürs Aufstehen eine sehr frühe Zeit festgesetzt, wenngleich er die Gepflogenheiten des vierzehnten Jahrhunderts bereits bis zu einem gewissen Grad verinnerlicht hatte. Doch nach all dem Wein, den er nicht hatte ablehnen können, ohne unhöflich zu erscheinen, würde er sich völlig erschlagen fühlen, wenn Dafydd ihn in der kalten Morgendämmerung wecken käme.

22
     
    Erstaunlicherweise hatte am nächsten Morgen keiner von Ihnen einen Kater. Snorrl geleitete sie durch die zerklüftete Landschaft zum Gebiet der Kleinen Leute. Lachlan war nicht mit von der Partie. Jim und Herrac waren vollständig gerüstet und mit Lanzen bewaffnet; Dafydd, der hinter ihnen ritt, hatte sich den Langbogen über die Schulter gehängt und trug einen Köcher voller Pfeile an der Hüfte. Liseth ritt auf der anderen Seite ihres Vaters, und wenn der Weg zu schmal wurde, fiel sie ein wenig zurück. Snorrl hatte die Führung übernommen.
    Alle waren sie schwer bewaffnet. Liseth trug ein Breitschwert in der Scheide, die an einem Gürtel befestigt war, der wie das Breitschwert in den Falten ihres Oberkleids und unter ihrem Umhang

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